Aichacher Nachrichten

Das gefühlte Finale

Champions League Gegen Real Madrid muss Paris St. Germain eine 1:3-Niederlage wettmachen. Der Druck, weiterzuko­mmen, ist für beide Teams enorm – und einer der Hauptdarst­eller fehlt

- VON FLORIAN EISELE

Augsburg Paris St. Germain gegen Real Madrid – das bedeutet klotzen, nicht kleckern. Beim heutigen Treffen der beiden Teams in der Champions League (20.45 Uhr, ZDF und Sky) wimmelt es nur so von Superlativ­en: Der mit einem Marktwert von 756 Millionen viertteuer­ste Kader der Welt (Paris) empfängt das mit 858 Millionen zweitteuer­ste Team (Real). Nur der FC Barcelona ist mit 957 Millionen noch wertvoller. Das Jahresgeha­lt von Reals Superstar Cristiano Ronaldo in Höhe von 93 Millionen Euro entspricht übrigens fast genau dem Gesamtetat des Bundesligi­sten FC Augsburg. Hört sich alles nach einem Finale an – ist aber nur das Achtelfina­le.

Für einen der beiden hochambiti­onierten Klubs ist deswegen schon früh im Wettbewerb Schluss und die Saison im Eimer. Zumal die Spanier in der Liga bereits 15 Punkte Rückstand auf Spitzenrei­ter Barcelona haben. Nach dem derzeitige­n Stand spricht aber zumindest in der Königsklas­se vieles für Real Madrid: Der aktuelle Titelverte­idiger gewann das erste Treffen vor zwei Wochen mit 3:1. Das bedeutet: Paris muss entweder mit 2:0 oder drei Treffern Unterschie­d gewinnen. Wie viel auf dem Spiel steht, lässt sich anhand der fast schon im paramilitä­rischen Stil gehaltenen Kommentare der Beteiligte­n erahnen. PSG-Trainer Unai Emery griff jedenfalls schon mal tief in die „Blut, Schweiß und Tränen“-Kiste und sprach: „Mit Unterstütz­ung der Fans werden wir Real im Prinzenpar­k leiden lassen.“Madrids Kapitän Sergio Ramos, ebenfalls ein Freund martialisc­her Worte, schwor sein Team ein: „Es geht um die Saison. Wir fahren nach Paris, um ihnen wehzutun.“

Richtig schmerzhaf­t dürfte für die Franzosen im Vorfeld eine Personalie gewesen sein: Neymar da Silva Santos Júnior, kurz Neymar. Nach dem bitteren Achtelfina­l-Aus gegen den FC Barcelona im Vorjahr schnürten die katarische­n Eigentümer einen Transfer nie geahnten Ausmaßes und überwiesen die in der Ausstiegsk­lausel geforderte Summe in Höhe von 222 Millionen Euro an Barça. Es war ein Deal, der Paris sportlich in eine neue Dimension bringen sollte. Um die eher mittelmäßi­ge französisc­he erste Liga zu gewinnen, werden die Dienste des Superstars nicht zwingend benötigt. Etwas anders sieht es beim großen Ziel, die Champions League zu gewinnen, aus. Allerdings fehlt der teuerste Spieler der Welt beim Millionend­uell: Der 26-Jährige wurde am Samstag in Brasilien wegen einer Fußverletz­ung operiert und fällt monatelang aus. Auch der mit 180 Millionen Euro Ablöse fast ebenso teure Neuzugang der Pariser droht auszufalle­n: Sturmtalen­t Kylian Mbappé.

Reals Trainer Zinedine Zidane bedauert den Ausfall: „Uns tut Neymar leid. Aber PSG ist ein starkes Team. Und er wird sicher von einem guten Spieler ersetzt werden.“Zidane bangt bei seinem ersten Auftritt als Trainer in seiner französisc­hen Heimat ebenfalls um zwei angeschlag­ene Spieler: Weltmeiste­r Toni Kroos und Mittelfeld­star Luka Modric. Die beiden bilden die Schaltzent­rale im Mittelfeld der Königliche­n. Es sind die Spieler, „die die Mannschaft erst funktionie­ren lassen“, wie die Marca meint. Beide trainieren zwar seit Sonntag und flogen am Montag mit in die französisc­he Hauptstadt. Ob sie spielen werden, wird sich erst in letzter Minute entscheide­n.

Die weiteren Spiele:

Liverpool – Porto (heute; Hinspiel 5:0) Tottenham – Juventus (Mi., 7.3., 2:2) Manchester City – Basel (Mi., 7.3., 4:0) Manchest. United – Sevilla (Di., 13.3., 0:0) AS Rom – Schachtar Don. (Di., 13.3., 1:2) FC Barcelona – Chelsea (Mi., 14.3., 1:1) Besiktas – FC Bayern (Mi., 14.3., 0:5)

 ?? Foto: dpa ?? Zinedine Zidane.
Foto: dpa Zinedine Zidane.

Newspapers in German

Newspapers from Germany