Was gegen Druck durch Exen helfen soll: Ein Lerntherapeut gibt Tipps
Der richtige Umgang mit Stress in der Schule will gelernt sein – sowohl von den Schülern selbst als auch von deren Eltern. Alexander Wisnewski hilft in seiner Praxis in Aichach in solchen Fäl len. Der 39 jährige Lerntherapeut und coach ist Vater zweier Kinder.
● Verschobener Schulalltag „Der Leidensdruck in der Familie, bei Kin dern, aber auch Lehrern ist in den ver gangenen Jahren gestiegen“, sagt Wisnewski. Die Pädagogen sehen sich gezwungen, Schulaufgaben und auch Exen terminlich unterzubringen. Die Folge: geballte Phasen, in denen Schüler vermehrt abgefragt werden. Der Experte ist sich sicher: „Exen sind, gemessen an den vielen verschie denen Anforderungen, die es heute in der Schule gibt, nicht mehr zeitgemäß.“● Leistung Durch die Veränderungen stellt er zunehmend fest, dass Kinder nach dem Unterricht weniger abschal ten, das Stressniveau sich gar auf die Eltern überträgt. „Insgesamt fällt es Schülern meiner Erfahrung nach zu nehmend schwerer, Prioritäten zu set zen. Das aber ist wichtig“, sagt der Lerntherapeut. Ansonsten nehme die Motivation auf Dauer ab. Auch für später sei es wichtig, zu lernen, mit Druck und Stresssituationen umzu gehen.
● Tipp Wisnewski rät Schülern und El tern, den Phasen mit vielen Exen und Schulaufgaben gegenzusteuern. Mit ei ner einfachen Übung soll das gelin gen: Zwei bis drei Mal in der Woche sol len die Schüler sich pro Fach fünf Mi nuten Zeit nehmen, um mit einem schnellen Entwurf, Mind Maps oder Tabellen kleine Übersichten über den Stoff zu machen. Die Wiederholung in Verbindung mit dem Sortieren verfes tigt das Gelernte. Gleichzeitig sehe sich das Kind oder der Jugendliche ge zwungen, eigenständig Prioritäten zu setzen. „Der Druck wird weniger, der Stoff präsenter“, so der Experte. Er vergleicht die vorgestellte Übung mit dem Besuch eines Fitnessstudios: „Es ist effektiver in kleinen Intervallen, mehrmals die Woche zu trainieren, statt ein Mal in der Woche mehrere Stunden durchgehend am Stück.“(kou )