Wittelsbacher Land Verein stellt sich neu auf
EU-Recht fordert saubere Trennung der Aufgabengebiete. Landrat findet „Zwitter-Ende“gut
Aichach Friedberg Fast zwanzig nach seiner Gründung wird der Wittelsbacher-Land-Verein organisatorisch und inhaltlich neu aufgestellt. Im Kern gehe es dabei um eine saubere Trennung zwischen den Aufgaben des Vereins und des Landkreises, sagt Klaus Metzger auf Anfrage unserer Zeitung. Der Landrat ist gleichzeitig Vereinsvorsitzender und kann damit sozusagen für beide „Parteien“sprechen.
Bislang bestehen Überschneidungen zwischen Verein und Kreis, die allein durch das EU-Vergaberecht nicht mehr zulässig sind. Metzger vollzieht die Trennung aber nicht nur, weil es sein muss: „Das ist auch gut so.“Mit der bisherigen „Zwitter“-Lösung“sei keiner so recht zufrieden gewesen, so Metzger. Konkret geht es dabei um Tourismus-Aufgaben, die bislang vom Wila-Verein mit übernommen wurden. Zum Beispiel die Erstellung von Radlbroschüren oder eines Flyers über die Biergärten im Wittelsbacher Land. Tourismus ist künftig allein beim Sachgebiet für Wirtschaftsförderung im Landratsamt angesiedelt.
Der Wila-Verein kümmert sich dagegen um seine Projekte für die Regionalität, die Marke „Wittelsbacher Land“oder das Qualitätssiegel für Produkte. Und um die Umsetzung der von der Europäischen Union finanzierten sogenannten Leader-Projekte im Kreis. Beispiele im Kreis: Altbayerischer Oxenweg, Streuobst-Projekt oder der geplante Geschichtspfad für die Lechfeldschlacht.
Neben den organisatorischen Veränderungen stellt sich der Verein auch personell komplett neu auf. Der Geschäftsführerposten ist bereits am Wochenende neu ausgeschrieben worden. Dazu kommen soll eine halbe Stelle zur Unterstützung. Der bisherige Geschäftsführer Martin Leopold wollte sich für das neue Aufgabenfeld (Verein plus Leader) nicht bewerben und hat sich beruflich neu orientiert. Die bisher fürs Leader-Management verantwortliche Mitarbeiterin zieht um. Der Vorstand hat der Neuordnung bereits einhellig zugestimmt.