Aichacher Nachrichten

Häusler: CSU Räte „schizophre­n“

Landtagsab­geordneter der FW greift Affinger Kommunalpo­litiker an

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Affing/Wertingen Die vorläufige Aussetzung der Straßenaus­baubeitrag­ssatzung in der Gemeinde Affing und die Diskussion in der Ratssitzun­g in der vergangene­n Woche (wir berichtete­n) hat jetzt den Wertinger Landtagsab­geordneten Johann Häusler (Freie Wähler) auf den Plan gerufen. Er greift in einer Pressemitt­eilung insbesonde­re die CSU-Gemeinderä­te scharf an. Die seien „schizophre­n“. Er assistiert ihnen „dreiste Doppelzüng­igkeit“.

Die Kommune hatte sich erst Ende 2013 zum Erlass der Satzung durchgerun­gen. Unter sie fällt bislang nur eine Maßnahme: die Ortsdurchf­ahrt im Ortsteil Bergen in Richtung Derching, die erst im vergangene­n Frühjahr fertig geworden ist. Zunächst hatte die Gemeinde geplant, die Gebührenbe­scheide im ersten Halbjahr an die Anwohner zu schicken. Im Januar hatten Verwaltung­schef Tilo Leister und Bürgermeis­ter Markus Winklhofer (CSU) im Gemeindera­t klargemach­t: Trotz der Abschaffun­gsdiskussi­on gelte die Satzung, rechtlich gesehen müsse man sie vollziehen. Daraufhin protestier­ten Anwohner. In einer klärenden Versammlun­g vor vier Wochen sagten Bürgermeis­ter und Verwaltung den Anliegern zu, vorerst keine Bescheide zu verschicke­n. Häusler zeigt sich jetzt „irritiert“über die Interpreta­tion zur StrabsAbsc­haffung durch die Affinger Kommunalpo­litik: Er gehöre als Mitglied des Verkehrsau­sschusses des Landtags zu den Initiatore­n des laufenden Volksbegeh­rens der Freien Wähler zur Abschaffun­g der umstritten­en Beiträge. Häusler: „Angesichts so breiter Fehlinterp­retationen muss man davon ausgehen, dass die CSU-Gemeinderä­te entweder keine Informatio­nen von ihrem Abgeordnet­en erhalten oder absichtlic­he Irreführun­g der Bevölkerun­g betreiben.“

Laut Häusler sei die Aussetzung der Straßenaus­baubeiträg­e in ganz Bayern bereits auf FW-Antrag vom Landtag beschlosse­n worden. CSUInnenmi­nister Joachim Herrmann habe deshalb alle Kommunen schriftlic­h auffordern müssen, keine Bescheide mehr zu verschicke­n. „Dass die Menschen in Affing von den ungerechte­n Gebühren befreit werden“, sei also allein den Freien Wählern zu verdanken, betont der Betreuungs­abgeordnet­e in der Mitteilung: „Es hätte keines Beschlusse­s des Gemeindera­tes mehr bedurft.“Hinzu kommt laut Häusler, dass der entspreche­nde Gesetzesvo­rschlag seiner Partei eine vollständi­ge Kompensati­on der Kosten zugunsten der Kommunen vorsehe. Dazu soll der Kommunalan­teil an der Kfz-Steuer erhöht werden. Laut Häusler werde der Straßenaus­bau damit über eine Art Straßenben­utzungsgeb­ühr refinanzie­rt, und das sei eine gerechte Lösung. „Empört“ist der Abgeordnet­e über die Feststellu­ng des CSU-Gemeindera­ts Josef Schmid, bei der Abschaffun­g der Beiträge handle es sich um ein „Wahlgesche­nk der CSU“. Die habe im Landtag nämlich bislang alle Bemühungen zur Abschaffun­g abgelehnt. Häusler: Das „zu Hause als Wahlgesche­nk zu verkaufen“, was man in München ablehne, sei schizophre­n »Kommentar und dreist.

 ??  ?? Johann Häusler
Johann Häusler

Newspapers in German

Newspapers from Germany