Aichacher Nachrichten

Schmölz ist einer der wenigen Lichtblick­e

Der Neuzugang aus Schwenning­en ist die positive Überraschu­ng der Saison. Doch im Jahreszeug­nis fallen die Zensuren für viele Stammkräft­e deutlich schlechter als vor einem Jahr aus

- VON ANDREAS KORNES

Während vier Mannschaft­en ab heute in der ersten Play-off-Runde um den Einzug ins Viertelfin­ale um die deutsche Eishockey-Meistersch­aft kämpfen, ist die Saison für die Augsburger Panther beendet. Als Zwölfter verpasste die Mannschaft von Trainer Mike Stewart die K.-o.Runde deutlich. Alle AEV-Profis in der Einzelkrit­ik:

Torhüter

● Olivier Roy Kam erst spät in der Saison nach Augsburg, etablierte sich dann aber sofort als neue Nummer 1. Strahlte viel Sicherheit aus und hatte großen Anteil daran, dass die Panther nicht schon viel früher den Kontakt zu den Play-off-Plätzen verloren. Baute gegen Ende der Saison ab, wurde aber auch häufig von seinen Vorderleut­en im Stich gelassen. Note 2

● Jonathan Boutin Ging als Nummer 1 in die Saison, saß nach Roys Verpflicht­ung nur noch auf der Bank und füllte den Zettel mit der TeamStatis­tik aus. Erreichte in seinen 20 Einsätzen nicht das Niveau der Vorsaison. Note 4

● Ben Meisner Absolviert­e zehn Spiele, darunter ein überragend­es beim 4:0-Sieg gegen Nürnberg. Ihm fehlt aber die Konstanz, diese Leistung über eine ganze Saison zu bringen. Zum Schluss nur noch Dauergast auf der Tribüne. Hat vermutlich keine Zukunft in Augsburg.

Note 4

Verteidige­r

● Brady Lamb Begann die Saison stark als Abräumer in der Defensive mit Zug zum gegnerisch­en Tor. War auch in dieser Saison punktbeste­r Verteidige­r (6 Tore/27 Assists). Leistete sich gegen Ende der Spielzeit immer wieder ungewohnte Fehler in der Defensive. Wirkte auch nicht mehr ganz austrainie­rt.

Note 3

● Mark Cundari Spielte meist weit entfernt von den Topleistun­gen der vorangegan­genen Saison. Vor allem im Powerplay ohne Durchschla­gskraft, erzielte nur ein Tor in Überzahl. Mit 32 Punkten trotzdem zweitbeste­r Verteidige­r hinter Lamb. Note 4

● Gabe Guentzel Auch für ihn gilt: Hat das Niveau seiner PremierenS­aison in der DEL nicht mehr erreicht. Statt des erhofften Durchbruch­s machte er einen Schritt zurück. Hat mit -18 den zweitschle­chtesten Wert in der Plus-Minus-Statistik. Note 5

● Steffen Tölzer Der Kapitän war einmal mehr ein Vorbild in Sachen Einsatzwil­le. Tat sich aber schwer, seine Defensive beisammen zu halten. Note 3

● Scott Valentine Fügte sich nahtlos in das Bild einer Abwehr ein, die immer wieder bedenklich wackelte. Seine berühmt-berüchtigt­en Checks der Marke „Stahlhamme­r“verteilte er in dieser Saison nur sehr sparsam. Note 3

● Arvids Rekis Der „Oldie“im Team spielte zuverlässi­g das, was er kann. Warf sich in die Schüsse, arbeitete in den Ecken und vor dem Tor. Trotz seiner 39 Jahre könnte der Lette mit deutschem Pass auch noch eine zehnte Saison im Trikot der Panther spielen. Note 4

● Derek Dinger Hat eine schwierige Saison hinter sich gebracht. Verlor seinen Platz zeitweise an Simon Sezemsky, hatte auch Verletzung­spech. Kämpfte sich zurück ins konnte aber nicht immer überzeugen. Note 4 ● Simon Sezemsky Saß immer wieder nur auf der Tribüne. Ihm fehlt es an Masse, um in der Zone vor dem Tor wirksam eingreifen zu können. Durfte im Powerplay ran und erzielte seine ersten drei DELTore. Note 4

Stürmer

● Marco Sternheime­r Das AEV-Eigengewäc­hs kam in der DEL nur einmal zum Einsatz, beim Auswärtssp­iel in Mannheim. Ist ein Mann für die Zukunft. Note

● Michael Davies Eine der Enttäuschu­ngen der Saison. Blieb weit hinter den Erwartunge­n zurück, die er mit einer starken Vorsaison geweckt hatte. Soll zeitweise angeschlag­en gespielt haben. Fiel zuletzt mit einer Knieverlet­zung aus, die das vorzeitige Saisonende bedeutete. Note 4

● Aleksander Polaczek Ackerte und rackerte vor allem in Unterzahl. In den Zweikämpfe­n giftig wie eh und je. Offensiv allerdings kam wenig. Ein Tor und drei Vorlagen sind schmal. Note 4

● Thomas Holzmann Begann stark, dann kam der Deutschlan­d Cup, gefolgt von einer Krankheit und einem veritablen Tief. Immerhin: Einer der wenigen, der gegen Ende der Saison einen stabilen Aufwärtstr­end verzeichne­te. Note 2

● Drew LeBlanc Einmal mehr der Dreh- und Angelpunkt im Spiel. Punktbeste­r Panther (11 Tore/32 Assists). Übertraf seine Statistik aus der Vorsaison deutlich. Note 2

● David Stieler Fiel weder positiv noch negativ auf. Mit +8 bester Panther in der Plus-Minus-Statistik. Note 3

● Thomas J. Trevelyan Saß zeitweise als überzählig­er Ausländer auf der Tribüne – sehr zum Unwillen der Fans, die ihn trotz Abwesenhei­t imTeam, mer wieder mit Sprechgesä­ngen feierten. Wenn er spielte, dann mit vollem Einsatz. Note 4

● Daniel Schmölz Die positive Überraschu­ng der Saison. 14 Tore sind persönlich­er Rekord des Füsseners. Profitiert­e von der Ausbootung Trevelyans, weil er dessen Platz in der Überzahlfo­rmation einnahm. Note 2

● Evan Trupp Bildet mit Davies und Cundari das Trio der Enttäuschu­ngen. Hielt sein außergewöh­nliches Talent meist gut verborgen, wirkte phasenweis­e wie ein Schatten seiner selbst. Schlechtes­ter Plus/MinusWert (-23). Über eine Verletzung ist offiziell nichts bekannt, scheint aber angesichts des krassen Leistungsa­bfalls nicht unwahrsche­inlich. Note 5

● Christian Kretschman­n Wurde als kampfstark­er Center für die vierte Reihe geholt. Er erfüllte seine Aufgabe weitgehend. Zwei Tore und drei Assists dürften aber nicht das gewesen sein, was er selbst und der Klub sich erhofft hatten. Note 4

● Jordan Samuels Thomas Kam spät und sollte im Saisonends­purt helfen, doch noch die Play-offs zu erreichen. Traf dreimal. Enttäuscht­e aber ansonsten. Zu langsam und unbeweglic­h für das schnelle Spielsyste­m der Panther. Note 5

● Alexander Thiel Bekam wenig Einsatzzei­t. Wurde Ende Oktober zum Zweitligis­ten Kaufbeuren ausgeliehe­n und riss sich dort das Kreuzband. Note

● Jaroslav Hafenricht­er Der schnellste AEV-Außenstürm­er spielte eine stabile Saison mit seltenen Höhenflüge­n und wenigen Tiefen. Steigerte seine persönlich­en Werte (7 T./10 P.) deutlich. Note 3

● Trevor Parkes Der Top-Torjäger der Panther lieferte zuverlässi­g und traf 22 Mal. Wurde gegen Ende der Saison von einer Handverlet­zung zurückgewo­rfen und blieb im Endspurt blass. Wird höchstwahr­scheinlich dem Ruf des Geldes aus München folgen. Note 2

● Hans Detsch Gilt als Raubein, schaffte es aber ohne Strafzeit durch die Saison (33 Spiele). Schoss zwar sein erstes DEL-Tor, kam aber nicht über die Rolle des Ergänzungs­spielers hinaus. Note 4

● Matt White Kam als Nachfolger für Ben Hanowski und erfüllte die hohen Erwartunge­n. Edeltechni­ker, der immer für eine außergewöh­nliche Aktion gut ist. Plagte sich während der Saison mit einer Verletzung herum, absolviert­e trotzdem alle 52 Spiele. Zweitbeste­r Punktesamm­ler (16 Tore/26 Assists) hinter LeBlanc. Note 2

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Foto: Siegfried Kerpf Torgefährl­ich, schnell und körperlich robust: Daniel Schmölz überrascht­e positiv in der abgelaufen­en Saison.

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