Aichacher Nachrichten

Kreis lässt „ewigen Kreisrat“hochleben

Im Aichacher Kreisgut würdigt Landrat Klaus Metzger die Verdienste des 80-jährigen Rupert Reitberger. Worüber sich der Jubilar aus Igenhausen besonders freut

- VON JOHANN EIBL

Aichach Wie viele Hände durfte Rupert Reitberger in den vergangene­n Tagen schütteln? Schließlic­h wurde er am vergangene­n Samstag 80 Jahre alt. Am Montag kamen noch einmal viele Shakehands dazu, nachdem der Landkreis Aichach-Friedberg ihm zu Ehren ins Kreisgut in Aichach geladen hatte.

Anhand der Gäste – es dürften an die 200 gewesen sein – konnte man ablesen, auf wie vielen Ebenen der Jubilar tätig war und ist; nicht zuletzt kam damit auch zum Ausdruck, wie beliebt der ungemein rüstige Jubilar aus Igenhausen in der Gemeinde Hollenbach ist. Aktuelle und ehemalige Bürgermeis­ter waren in großer Zahl erschienen, ebenso Vertreter des Sports und der Wirtschaft.

Dass Reitberger zudem ein Faible für die Musik hat, ist ebenfalls bekannt. So freute er sich besonders, dass die „Altbairisc­hen Musikanten“aufspielte­n – mit Josef Kodmeir an der Tuba; der ehemalige Bürgermeis­ter von Todtenweis und das Geburtstag­skind kennen sich seit Jahrzehnte­n. Kodmeir war bereits am Samstag im Einsatz, als auf der Inghauser Alm gefeiert wurde. „Da habt ihr was versäumt“, berichtete Reitberger, „aber ihr hättet keinen Platz gehabt.“CSU-Bundestags­abgeordnet­er Hansjörg Durz war im Kreisgut ebenso erschienen wie sein Vorgänger Eduard Oswald, was den 80-Jährigen beeindruck­te: „Dass der Deutsche Bundestag hier vertreten ist, ist schon toll.“CSU- Landtagsab­geordneter Peter Tomaschko war ebenso zum Gratuliere­n gekommen wie sein Vorgänger Reinhard Pachner, dazu Josef Mederer, Bezirksprä­sident von Oberbayern, und Karl Bartenschl­ager, der ehemalige Pfarrer von Igenhausen.

Rupert Reitberger, der sich nach eigenen Angaben seinerzeit keinesfall­s in die Kommunalpo­litik gedrängt hat, blickte zurück auf die Gebietsref­orm: „Das war damals eine ungemein emotional geladene Zeit, auch im Kreistag.“Das Klima sei merklich besser geworden, nachdem man in der Partnersta­dt Völs ein paar Schoppen Wein konsumiert hatte. Reitberger konnte und wollte nicht an Josef Bestler vorbeigehe­n, der vor einigen Tagen verstorben ist (siehe Bericht auf »Seite 1). Der frühere Landrat habe seinerzeit über das trockene Thema der Staatsbürg­erkunde gesprochen: „Später hat er gesagt, ich sei sein interessie­rtester Schüler gewesen.“Ferner nannte Reitberger den ehemaligen Landrat einen unheimlich­en Grundstück­smakler: „Das habe ich am Josef Bestler gelernt: diese Diplomatie, dieses Zugehen auf andere.“Wurde Bestler mal von einem Schüler eine unqualifiz­ierte Frage gestellt, habe der Lehrer keineswegs ungehalten reagiert, sondern sich entschuldi­gt.

„Er ist ein fulminante­r Rethoriker“, sagte Landrat Klaus Metzger über den Mann, der von 2002 bis 2014 seinen ebenfalls erschienen­en Vorgänger Christian Knauer vertrat. Metzger nannte ihn den „ewigen Kreisrat“, nachdem Reitberger diesem Gremium bereits über 50 Jahre angehörte. Die Reaktion des Jubilars auf eine mögliche Wiederwahl im Jahr 2020 war als ablehnend zu werten. Dann ging Metzger ebenfalls auf den Tod von Josef Bestler ein: „Wir haben zwei Tage, wo die beiden Pole des Lebens zusammentr­effen. Heute ist ein Tag der Freude, morgen werden wir unseren geschätzte­n Josef Bestler zu

„Ich war beeindruck­t von der Vitalität, mit der er durchs Leben geht.“

Landrat Klaus Metzger

Grabe tragen.“1966 war Rupert Reitberger das jüngste Gemeindeob­erhaupt in Bayern. Die Gebietsref­orm sei dann für die Bürgermeis­ter zu einer Herkulesau­fgabe geworden. Das vielfältig­e Ehrenamt war ebenso ein Thema wie die Gründung der Volkshochs­chule und der Sozialstat­ion. Und nicht zuletzt engagiert sich Reitberger seit 35 Jahren als Kassenprüf­er beim FC Igenhausen. „Ich war beeindruck­t von der Vitalität, mit der er durchs Leben geht“, blickte Metzger zurück auf das Kennenlern­en 2013.

Der Kühbacher Bürgermeis­ter Johann Lotterschm­id sprach für den Wasserzwec­kverband Magnusgrup­pe, die Reitberger im Oktober 1973 „in finanziell schwierige­n Zeiten“übernahm. Jetzt gelte es, ein neues Wasserwerk und ein neues Betriebsge­bäude zu errichten. Lotterschm­id, der wie gewünscht für das Hilfswerk Bukowina spendete, kommentier­te die Aufgaben so: „Diese Herausford­erungen sind es, die dich fit und agil halten.“

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Fotos: Johann Eibl Mit seiner Ehefrau Marianne an der Seite genoss Jubilar Rupert Reitberger den Empfang anlässlich seines 80. Geburtstag­es. Der Dirigent: Auch als Musikant und Dirigent ist Rupert Reitberger bekannt im Wittelsbac­her Land.
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 ??  ?? Der Jubilar, seine Frau und prominente Gratulante­n: (von links) Josef Mederer, Rein hard Pachner, Hansjörg Durz, Marianne Reitberger, Klaus Metzger, Rupert Reitber ger und Christian Knauer.
Der Jubilar, seine Frau und prominente Gratulante­n: (von links) Josef Mederer, Rein hard Pachner, Hansjörg Durz, Marianne Reitberger, Klaus Metzger, Rupert Reitber ger und Christian Knauer.

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