Aichacher Nachrichten

Aichach stellt Rekordhaus­halt auf

Finanzauss­chuss des Stadtrats stimmt dem umfangreic­hen Zahlenwerk mehrheitli­ch zu. Besonders dick ist heuer das Bauprogram­m. Die Kosten für Kinderbetr­euung steigen 2018 weiter

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Von einem Rekordhaus­halt sprach Wilhelm Rottenkolb­er. Der Leiter der Aichacher Finanzverw­altung stellte das umfangreic­he Zahlenwerk mit einem Volumen von 63,5 Millionen Euro im Finanzauss­chuss des Stadtrats am Montagaben­d vor. Er wird nun in den Fraktionen besprochen. Wie Bürgermeis­ter Klaus Habermann betonte, soll der Stadtrat den Etat noch im März beschließe­n, damit die Stadt in die geplanten Projekte einsteigen kann.

Die Eckdaten sind laut Rottenkolb­er unveränder­t (siehe Infokasten). Sehr erfreulich nannte er die mit 6,3 Millionen Euro hohe Zuführung vom Verwaltung­s- an den Vermögensh­aushalt, was an den weiter guten Einnahmen aus der Einkommens­steuer und Gewerbeste­uer liegt. Mit der Zuführung werden neben den Einnahmen im Vermögensh­aushalt, der Entnahme aus den Rücklagen und Krediten die Investitio­nen finanziert.

Rottenkolb­er ging auf einige Positionen im Haushalt näher ein. So wächst das Defizit im Bereich Kinderbetr­euung heuer voraussich­tlich auf 2,8 Millionen Euro. Wie berichtet, kam 2017 mit der Kinderkrip­pe Sonnensche­in wieder eine neue Einrichtun­g dazu. Heuer wird in eine weitere Kinderkrip­pe im kirchliche­n Kindergart­en in Ecknach investiert und es gibt Pläne für den Bau eines viergruppi­gen Kinderhaus­es in Aichach. Das werde den ungedeckte­n Bedarf nochmals ansteigen lassen, so Rottenkolb­er.

Die Kindertage­sstätten haben mit 3,1 Millionen Euro auch großen An- teil an den Personalko­sten. Diese machen mit rund 11,4 Millionen Euro gut 24 Prozent des Verwaltung­shaushalte­s aus. Wie berichtet, laufen derzeit Tarifverha­ndlungen. Rottenkolb­er betonte, 3,5 Prozent Tarifsteig­erung seien verkraftba­r. „Alles darüber hinaus würde uns Schwierigk­eiten bereiten“, sagte Rottenkolb­er. Gefordert sind sechs Prozent.

Im Verwaltung­shaushalt machen sich zum Beispiel die Mittelalte­rlichen Markttage, die im September gefeiert werden, sowohl bei den Einnahmen (95000 Euro) als auch bei den Ausgaben (125000 Euro) bemerkbar. Dazu kommen Bauhofleis­tungen (110000 Euro).

„Sehr sportlich“nannte Rottenkolb­er das Bauprogram­m mit einem Volumen von 11,2 Millionen Euro. Große Posten darin sind zum Beispiel die Neugestalt­ung der Oberen Vorstadt, die heuer beginnt, und der Bau eines Kreisverke­hrs an der Bahnhofstr­aße. Die Projekte, die sich über mehrere Jahre hinziehen, wie zum Beispiel auch die Erweiterun­g des Verwaltung­sgebäudes, schlagen sich auch in der mittelfris­tigen Finanzplan­ung nieder. Zwar sinken die Volumina der Haushalte wieder. Für 2019 (2,4 Millionen Euro) und 2020 (2,45 Millionen Euro) sind aber noch Kreditaufn­ahmen vorgesehen. Weil gleichzeit­ig Schulden getilgt werden, beläuft sich die Nettokredi­taufnahme bis 2021 auf 1,96 Millionen Euro.

Der Ausschuss stimmte dem Entwurf mit 9:3 Stimmen zu. Dagegen stimmten Lothar Bahn und Klaus Bleis (beide Freie Wählergeme­inschaft) sowie Marion Zott (Bündnis 90/Die Grünen).

 ?? Archivfoto: Erich Echter ?? In der Oberen Vorstadt soll es heuer mit der Neugestalt­ung losgehen. Erster Bauabschni­tt wird die Augsburger Straße sein (im Bild oben links), nächstes Jahr sollen die Werl bergerstra­ße (von der Bildmitte nach rechts unten) und die Martinstra­ße folgen.
Archivfoto: Erich Echter In der Oberen Vorstadt soll es heuer mit der Neugestalt­ung losgehen. Erster Bauabschni­tt wird die Augsburger Straße sein (im Bild oben links), nächstes Jahr sollen die Werl bergerstra­ße (von der Bildmitte nach rechts unten) und die Martinstra­ße folgen.

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