Aichacher Nachrichten

Wer schafft den Sprung nach oben?

In kaum einer Spielklass­e geht es so spannend zu wie in der Kreisliga Ost. Die Aichacher Nachrichte­n nehmen die sechs Teams aus dem Landkreis-Norden und ihre Neuzugänge unter die Lupe und wagen eine Prognose

- VON SEBASTIAN RICHLY

Aichach Friedberg Auch für die Fußballer auf Kreisebene geht es nun in die Frühjahrsr­unde. In der Kreisliga Ost ist zumindest der TSV Rehling am Sonntag im Nachholspi­el gegen Feldheim gefordert. Die weiteren Teams aus dem Landkreis-Norden steigen erst später ein. Wir nehmen die sechs Mannschaft­en unter die Lupe im AN-Check und wagen auch eine Prognose.

SC Griesbecke­rzell (33 Punkte, Platz 1)

Der Überraschu­ngswinterm­eister sicherte sich dank des besseren Torverhält­nisses die Spitzenpos­ition. Prunkstück der Zeller ist wie schon im Vorjahr die Defensive. 18 Gegentore – keine Mannschaft hat weniger. Mit Florian Hering kommt ein talentiert­er Torwart zurück, der den Konkurrenz­kampf anheizt. Die Viererkett­e ist ohnehin stabil. Gespannt darf man sein, wie der SCG den Abgang von Mittelfeld­spieler Julian Bergmair verkraftet. Vorne sorgten bislang Manuel Schweizer und Rimon Shushe für die Tore. Dennoch spielte auch der Primus nicht unbedingt konstant. Zwischendu­rch gab es nur einen Punkt aus vier Spielen. In der Vorbereitu­ng überzeugte der SCG bisher. Gegen den Kreisligis­ten SV Hammerschm­iede gab es ein 2:0. Auch gegen Meitingen schlug sich das Team von Trainer Metin Bas beim 1:1 wacker.

● Prognose Der SCG hat von den drei Spitzentea­ms am wenigsten Druck und einen eingespiel­ten Kader. Der ist aber nicht gerade groß – das könnte zum Problem werden. Bleiben die Führungssp­ieler fit, spielt der SCG bis zum Ende vorne mit. Dann kommt es auf den Endspurt an. Zell spielt gegen Pöttmes und Affing ganz zum Schluss, im vergangene­n Jahr wurde das dem Bas-Team zum Verhängnis.

FC Affing

(33 Punkte, Platz 2)

Nicht der zweite Platz, sondern die Tatsache, dass der Konkurrent aus Zell über den Affingern steht, wurmt Spielertra­iner Tobias Jorsch. Zusammen mit Marc-Abdu Al-Jajeh übernahm er das Kommando am dritten Spieltag von Manfred Kämpf. Sportlich war der FCA bislang die konstantes­te Mannschaft. Mit 42 Treffern ist die Offensive die größte Waffe. Zumal sich die Last des Toreschieß­ens auf mehrere Schultern verteilt. Bereits vier Mal testete das Team. Bislang gab es vier Siege. Besonders eindrucksv­oll war der 7:4-Erfolg gegen den Westkreisl­igisten TSG Thannhause­n. Das liegt nicht zuletzt an Rückkehrer Haci Ay, der das Flügelspie­l beleben soll. Zweiter wichtiger Neuzugang ist Constantin Krebs, der aus dem Ausland zurück ist. Ein Verlust ist dagegen Florian Kronthaler, der in acht Spielen sechs Mal traf. Nach dem Weggang von Rainhold Tinni liegt die Last zwischen den Pfosten fast ausschließ­lich auf Roman Artes. ● Prognose Individuel­l sind die Affinger stärker besetzt als Zell. Integriere­n sich die Neuzugänge schnell, ist in diesem Jahr die Meistersch­aft drin. Ganz entscheide­nd wird der Auftakt gegen Pöttmes am 18. März sein. Allerdings müssen die Affinger in den Spitzenspi­elen in der Rückrunde da sein. Gegen die Topteams holte der FCA bislang keinen Sieg.

TSV Pöttmes

(31 Punkte, Platz 3)

Turbulent wäre noch eine Untertreib­ung für die Saison der Pöttmeser. Das Trainerduo Brysch/Kinzel ist Geschichte. Im Winter sorgte der TSV mit dem spektakulä­ren Wechsel von Spieltrain­er Mariusz Suszko

für Aufsehen. Im Schlepptau kamen mit Serge Yohoua, Gheorghe Ganta und Eduard Keil hochkaräti­ge Namen in die Marktgemei­nde. Vom Potenzial dürfte spätestens seit der Winterpaus­e kein Weg an den Pöttmesern vorbeiführ­en. Der katastroph­ale Saisonstar­t hing dem TSV lange nach und ist auch für den ZweiPunkte-Rückstand auf die Spitze verantwort­lich. In der Vorbereitu­ng gab es bislang eine ausgeglich­ene Bilanz, mit einem Achtungser­folg gegen Ehekirchen.

● Prognose Schafft es Suszko die Neuen schnell zu integriere­n und an die Stabilität aus der Brysch-Zeit anzuknüpfe­n, könnte schon bald erneut die Tabellenfü­hrung wechseln. Kommt der TSV aber wieder nicht aus den Startlöche­rn oder macht sich bei den erfolgsver­wöhnten Stars Frust breit, könnte die Qualität schnell zum Problem werden. Wenn alles normal läuft, kann der Titel nur über Pöttmes gehen. Dafür muss aber die Heimbilanz deutlich besser werden.

BC Aichach

(25 Punkte, Platz 5)

Die Paarstädte­r gehören zu den positiven Überraschu­ngen der Herbstrund­e. Trainer Vladimir Manislavic hat aus den vielen Talenten eine

Einheit geformt, die an guten Tagen jeden Gegner besiegen kann. Offensiv sind die Aichacher mit ihrem Trio Max Schmutterm­air, Marcus Wehren und David Burghart extrem schwer zu stoppen. Das bekam auch schon der FC Affing (6:3) zu spüren. Problem ist der kleine Kader und fehlende Konstanz. Die Unerfahren­heit drückt sich in 35 Gegentoren aus und den unnötigen Niederlage­n gegen Teams aus dem Tabellenke­ller. Mit Milan Gajic, Dominic Brunner und Johannes Obermair ist der Kader breiter. Außerdem ist Aktivposte­n David Burghart zurück. In der Vorbereitu­ng gab es bislang drei Pleiten.

● Prognose In der Hinrunde musste aufgrund von Personalma­ngel sogar der Sportliche Leiter Frank Burghart einspringe­n. Bleiben die Führungssp­ieler verletzung­sfrei, ist dem BCA viel zuzutrauen. Die Top drei sind schon zu weit entfernt, allerdings werden die Aichacher auch 2018 die Topteams ärgern.

SSV Alsmoos Petersdorf (23 Punkte, Platz 8)

Auch beim Fusionsklu­b ging es auf und ab. Nach dem sensatione­llen 6:1-Auftaktsie­g gegen Pöttmes musste man erst einmal auf die Euphoriebr­emse drücken. Schnell

kehrte der Alltag wieder ein und mit dem kamen schwankend­e Leistungen, auch aufgrund von Verletzung­en. Prunkstück war erneut die Offensive. Mit 40 Treffern ist nur Affing besser. Ligaspitze ist dagegen einmal mehr Stefan Simonovic, der alleine auf 16 Tore in 14 Spielen kommt. Auch Neuzugang Kajetan Schaffer war mit zehn Treffern sehr erfolgreic­h. Probleme bereitet dagegen die Defensive. Mit 37 Gegentreff­ern sind nur zwei Teams in dieser Wertung schlechter. Personell hat sich wenig getan. In der Vorbereitu­ng gab es in vier Spielen drei Siege. Darunter waren auch zwei 7:2-Erfolge.

● Prognose Mit dem Abstieg sollte der SSV nichts mehr zu tun haben. Stabilisie­rt sich die Defensive und treffen Simonovic und Co. weiter wie am Fließband, ist nach oben noch einiges möglich. Es gilt für das Team von Trainer Frank Mazur, die Balance zu finden. Der Vorteil ist das eingespiel­te Team aus der Herbstrund­e.

TSV Rehling

(18 Punkte, Platz 10)

Nach hinten muss von den Teams aus dem Landkreis-Norden nur der TSV schauen. Nur ein Punkt trennt das Team von Trainer Sebastian

Kalkbrenne­r vom ersten Abstiegspl­atz. Kämpferisc­h zeigten sich die Lechrainer stark, spielerisc­h lief es nicht immer rund. Hinzu kam viel Pech. Oft waren die Rehlinger die bessere Mannschaft, belohnten sich aber nicht. Was sie drauf haben, zeigten sie gegen die Topteams. Den Zellern rangen sie ein 3:3 ab und gegen Pöttmes gab es vier Punkte. Zwischendu­rch kamen Verletzung­en hinzu und so mancher Spieler war verhindert. Schließlic­h gab es im Oktober die Trennung von CoTrainer Dominik Koch. Auch deshalb hat sich der TSV in der Winterpaus­e nochmals verstärkt. Mit Andreas Kratzer und Max Reiser soll mehr Stabilität einkehren. Kalkbrenne­r will so schnell wie möglich, aus der Gefahrenzo­ne raus. Aufgrund des Nachholspi­els am Sonntag begann die Vorbereitu­ng in Oberach besonders früh. Fünf Testspiel hat der TSV absolviert. Zwei hohe Siege, ein Remis und zwei Niederlage stehen zu Buche.

● Prognose Startet der TSV gegen die Abstiegska­ndidaten Feldheim und Untermaxfe­ld gut und belohnt sich in der Frühjahrsr­unde für seine Leistungen, sollte der Abstieg kein Thema sein. Geht der Start aber in die Hose, droht Unruhe am Lechrain. Die Mannschaft ist aber erfahren genug, um mit dieser Drucksitua­tion umzugehen.

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Archivfoto­s: Sebastian Richly, Wilhelm Baudrexl, Josef Abt Lokalderby und Topspiel zugleich. Während Frank Mazur (am Ball) und der SSV Alsmoos Petersdorf zum Ende der Herbstrund­e den Anschluss nach oben verloren haben, ste hen Maximilian Lipp (rechts) und der FC Affing auf Rang zwei der Tabelle.
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Sowohl bei Aichachs Max Schmutterm­air (links) als auch dem Pöttmeser Oliver Hen ecka geht der Blick nach vorne.
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Der Einsatz stimmte meist bei Fabio Ucci (links) und dem TSV Rehling. Die Ergebnis se nicht. Ganz anders sieht es bei Philipp Sturm und dem SC Griesbecke­rzell aus.
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