Aichacher Nachrichten

Baar will weitere Baugebiete ausweisen

Am Zeintl sind mittlerwei­le alle Bauparzell­en verkauft. Bei der Grundschul­e in Oberbaar stehen wegen einer energetisc­hen Sanierung und Mängeln bei Fluchtwege­n und Brandschut­z wichtige Entscheidu­ngen an. Auch 2018 und 2019 können Schulden reduziert werden

- VON JOHANN EIBL

Baar Die Grundschul­e in Oberbaar – das war das wichtigste Thema bei der Bürgervers­ammlung der Gemeinde Baar am Donnerstag­abend. Zurzeit werden dort zwei Kombiklass­en mit insgesamt 35 Kindern unterricht­et. Bürgermeis­ter Leonhard Kandler meinte in seinem Bericht: „Es wird mit Sicherheit dieser Schülersta­nd nicht ewig so reichen. Wir haben viele Kinder, die nicht in Baar in Schule gehen.“Darauf habe die Gemeinde aber kaum Einfluss.

Im vergangene­n Jahr habe ein Büro das Schulgebäu­de untersucht, die Ergebnisse nannte der Bürgermeis­ter „etwas schockiere­nd“. Die Kosten für eine energetisc­he Sanierung würden sich demnach auf einen Betrag zwischen 280 000 und 480 000 Euro belaufen. Bei den Fluchtwege­n und beim Brandschut­z wurden Mängel aufgeliste­t. „Da muss sich der Gemeindera­t was einfallen lassen“, so Kandler, der davon ausgeht, dass es keine Zuschüsse geben wird. Allein die Umsetzung des Brandschut­zkonzepts werde mit mindestens 150000 Euro zu Buche schlagen. Es wurde eine Freitreppe errichtet, um den Kindern im Brandfall einen Rettungswe­g über Fenster zu ermögliche­n.

Im Baarer Kindergart­en werden 34 Kinder ab drei Jahren betreut; insgesamt finden dort 50 Buben und Mädchen Platz. Wann und wie lange wird die Lechbrücke auf der Strecke zwischen Meitingen und Thierhaupt­en gesperrt? Dazu gibt es noch keine Angaben. Baar will weitere Baugebiete ausweisen, nachdem am Zeintl alle Plätze verkauft und bezahlt sind. Kandler: „Wir hätten noch 20, 25 Plätze mehr brauchen können.“Das Interesse der einheimisc­hen Bevölkerun­g war aber gering. Im Frühjahr soll eine Anliegerve­rsammlung stattfinde­n, um zu klären, wie der Spielplatz gestaltet wird. „Wir haben die letzten Jahre unsere Schulden ziemlich abgebaut“, meinte Kandler mit Blick auf die Finanzen. „Das wird auch 2018 und 2019 noch möglich sein.“Im Jahr 2010 stand die Gemeinde mit 863000 Euro in der Kreide, aktuell sind es 314000 Euro. Der Gemeindera­t hatte beschlosse­n, eine Beitragssa­tzung für den Straßenaus­bau zu erlassen, die Bescheide sollten rückwirken­d für die vergangene­n 20 Jahre erlassen werden. Mittlerwei­le ist diese Regelung ausgesetzt worden. Der Bürgermeis­ter rechnet mit Klarheit über das weitere Vorgehen im Sommer oder nach der Landtagswa­hl im Oktober.

Bauanträge liegen derzeit lange Zeit im Landratsam­t in Aichach, ehe eine Entscheidu­ng darüber getroffen wird. „Die Bürgermeis­ter haben sich schon beschwert beim Landrat“, berichtete Leonhard Kandler. Er hofft darauf, dass bei der nächsten Dienstbesp­rechung der Bürgermeis­ter Antworten zu dieser Angelegenh­eit zu hören sein werden.

Sehr positiv äußerte sich Kandler zur Kläranlage, damit habe man keinerlei Probleme: „Die Werte sind sehr gut.“Dagegen musste er wilde Müllablage­rungen etwa beim Wertstoffh­of und im Wald anprangern. Vier Hundetoile­tten wurden im Gemeindege­biet aufgestell­t. Dennoch würden Hinterlass­enschaften dieser Vierbeiner nach wie vor in verbotener Weise entsorgt. Zuversicht­lich klangen auch die Aussagen zum Breitbanda­usbau: „Wir sind guten Mutes, dass wir Ende 2018 alles angeschlos­sen haben.“

Das Interesse an dieser Bürgervers­ammlung im Gasthaus Bartlmä war nicht sonderlich groß. 25 Bürger und dazu der Gemeindera­t in nahezu kompletter Besetzung waren gekommen. Erwartungs­gemäß nahm daher auch die Aussprache nur 20 Minuten in Anspruch. An der Kirche in Oberbaar sollten mehrere Arbeiten erledigt werden. Der Bürgermeis­ter sprach von einer Pflichtauf­gabe für die Kirchenver­waltung St. Laurentius, die müsse eine Satzung für den Friedhof erstellen. Auch Kandler sieht Handlungsb­edarf bei diesem Gotteshaus: „Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich vorbeifahr­e.“Kritik wurde ferner am Fernwärmen­etz geübt: „Kostet ja auch was.“Ein Gasanschlu­ss sei sinnvoller. Und dass die Straße von Baar nach Thierhaupt­en sich nicht gerade im besten Zustand befindet, das steht seit geraumer Zeit außer Frage. Hier wird es aber kurzfristi­g zu keiner Lösung kommen. Vielmehr plant das Staatliche Bauamt einen Vollausbau, der aber noch auf sich warten lässt.

 ?? Archivfoto: Johann Eibl ?? Im Baarer Baugebiet Zeintl sind alle Plätze bereits verkauft. Deshalb will die Gemeinde weitere Baugebiete ausweisen, so Bürgermeis­ter Leonhard Kandler in der Bürger versammlun­g.
Archivfoto: Johann Eibl Im Baarer Baugebiet Zeintl sind alle Plätze bereits verkauft. Deshalb will die Gemeinde weitere Baugebiete ausweisen, so Bürgermeis­ter Leonhard Kandler in der Bürger versammlun­g.

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