Das meiste Geld kommt unter die Erde
Hollenbach investiert viel in Kanäle. Neue Schulden stehen nicht zur Debatte
Hollenbach Am meisten Geld steckt die Gemeinde Hollenbach in diesem Jahr in die Beseitigung von Abwasser. Mit insgesamt fast 1,5 Millionen Euro schlägt der Posten 2018 zu Buche. Als Geschäftsleiter und Kämmerer Richard Baur den Haushaltsplan am Donnerstagabend im Gemeinderat erläuterte, war aber eines auch schnell klar: Es gibt derzeit keinen Grund zur Beunruhigung.
Die Gemeinde kann fast 1,1 Million Euro vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt überführen. Das Geld wandert damit vom Topf für die laufenden Ausgaben in den Topf für Investitionen. Außerdem greift die Gemeinde in diesem Jahr auf Rücklagen von 1,2 Millionen Euro zurück. Nachdem aber schon im vergangenen Jahr knapp 900 000 Euro zugeführt worden waren, errechnete Richard Baur eine „echte Entnahme von 300 000 Euro“. Die Rücklagen beliefen sich am 1. Januar 2018 auf drei Millionen Euro. Der Gemeinderat musste am Donnerstagabend also nicht über neue Schulden diskutieren, obwohl mehrere größere Vorhaben auf der Agenda stehen.
Trotz der guten Kassenlage warnte Richard Baur: Das Geld werde gebraucht, um die Pläne der Gemeinde umzusetzen. Vor allem im Bereich Tiefbau seien die Preise in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Ausgerechnet in Kanalbau und Abwasserbeseitigung will die Gemeinde aber kräftig investieren. Zum einen müssen die Baugebiete „Am Rochusweg“, „Hollenbach-West“und „Am Oberfeld“an das Kanalsystem angeschlossen werden, und auch in der Walchshofener Straße in Motzenhofen stehen Kanalbauarbeiten an. Zum anderen muss die Kläranlage saniert werden, wobei die Mischwasserbehandlungsanlagen nachgerüstet werden.
Eine neue Steuerung soll unter anderem ausschließen, dass der Wert von unverdünntem Stickstoff noch einmal überschritten wird. Nachdem dies der Fall gewesen war, endete die Abgabefreiheit, sodass heuer eine Abwasserabgabe von 20 000 Euro fällig wird. Vorher war diese Abgabe halb so hoch. Als der Wert damals überschritten war, habe keine Gefahr für die Leute bestanden, so der Bürgermeister.
Investiert wird 2018 außerdem in den Straßenbau „Am Rochusweg“, „Hollenbach-West“, im Gewerbegebiet, im Sondergebiet Motzenhofen und „An der Staatsstraße 2047“. Für knapp 700 000 Euro werden neue Grundstücke gekauft. Die Dorferneuerung in Mainbach, neue Ausrüstungen für die Feuerwehr und die geplante EDV-Modernisierung im Rathaus müssen ebenfalls bezahlt werden. Weiterhin steht der ökologische Gewässerausbau am Herschbach an. Und es werden Urnengräber auf den Friedhöfen angelegt. Fast 24 000 Euro gibt die Gemeinde für den laufenden Betrieb auf den beiden gemeindlichen Friedhöfen in Igenhausen und Hollenbach aus. Eingenommen werden 6000 Euro. In der Gemeinderatssitzung erkundigte sich Therese IseleJuraske deshalb, ob hier nicht auch kostendeckend gearbeitet werden könne. Richard Baur schloss das jedoch beinahe ganz aus. Bürgermeister Franz Xaver Ziegler verwies darauf, dass viele andere Gemeinden sich ebenfalls nicht in der Lage sehen würden, auf ihren Friedhöfen kostendeckend zu wirtschaften. „Da sind wird nicht allein“, stellte er in der Gemeinderatssitzung fest.
Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat schließlich den Haushaltsplan für das Jahr 2018.