Aichacher Nachrichten

Landet FCP auf Boden der Tatsachen?

Die Planungen für die neue Spielzeit laufen in Pipinsried auf Hochtouren. Zunächst steht aber der Klassenerh­alt im Mittelpunk­t. Die Voraussetz­ungen könnten besser sein

- VON SEBASTIAN RICHLY

Aichach Nach einer überrasche­nd starken Vorrunde hätte man sich beim Regionalli­gisten FC Pipinsried eigentlich in der Winterpaus­e in Ruhe zurücklehn­en können. Mit der Ruhe ist es beim Dorfklub aber traditione­ll nicht weit her. 2018 bedeutet für den FCP eine Zäsur. Nach 51 Jahren hat Präsident Konrad Höß sein Amt übergeben – nicht ganz geräuschlo­s. Geht das alles spurlos am Team vorüber? Eigentlich hätte die Frühjahrsr­unde für den Aufsteiger bereits beginnen sollen, doch der Winter machte dem FCP einen Strich durch die Rechnung. Am kommenden Mittwoch steht dann endlich das erste Punktspiel beim FC Augsburg II an.

Hin & Weg

Personell gab es beim FCP vergleichs­weise wenig Veränderun­gen. Mit Giovanni Goia und Emre Arik haben den Dorfklub zwei Spieler verlassen, die mit ihren Einsatzzei­ten unzufriede­n waren. Vor allem Arik wird eine Lücke hinterlass­en. Der 21-Jährige absolviert­e 20 Partien in dieser Spielzeit und kam dabei auf drei Tore und eine Vorlage. Der Türke war einer der Aufstiegsh­elden – beim 1:1 im Relegation­shinspiel erzielte er den Ausgleich. Auf der anderen Seite steht nur ein Neuzugang. Dafür kommt mit Atilla Arkadas ein Wunschspie­ler nach Pipinsried. Manager Roman Plesche hatte den Mittelfeld­spieler schon länger auf der Liste, jetzt ergab sich die Chance, den Außenbahns­pieler zu verpflicht­en. „Er kann sowohl in der Viererkett­e als auch im Mittelfeld spielen. Er ist technisch und läuferisch stark und wird uns sicher weiterhelf­en.“Die Vorbereitu­ng lief für den Neuzugang aufgrund einer Verletzung allerdings nicht optimal.

Soll & Haben

Mit 29 Punkten aus 22 Spielen liegt der FC Pipinsried absolut im Soll, wenn nicht sogar darüber. Auf den ersten Blick ist der Vorsprung mit sieben Punkten auf den Relegation­splatz und neun auf den ersten direkten Abstiegspl­atz komfortabe­l. Allerdings haben die Teams direkt hinter dem FCP noch ein Spiel in der Hinterhand. Hinzu kommt das schlechte Torverhält­nis des Aufsteiger­s. Mit –15 hat nur Schlusslic­ht Unterföhri­ng eine schlechter­e Sta- „Die Ausbeute ist gut, aber wir könnten auch schon mehr Punkte haben“, weiß Plesche, der dabei an das letzte Spiel vor der Winterpaus­e zu Hause gegen Eichstätt denkt. Sorgen bereitet den Verantwort­lichen die Heimschwäc­he.

Team & Chef

Für manche kam es überrasche­nd, aber Mitte Februar verlängert­e Spielertra­iner Fabian Hürzeler seinen Vertrag gleich bis 2020. Damit setzte der mittlerwei­le 25-Jährige ein Zeichen. Es ist kein Geheimnis, dass der Coach auch andere Angebote hatte. Sogar der DFB soll bei Hürzeler angeklopft haben. Mit dem Coach bleibt auch Manager Plesche bis 2020. Die beiden bilden ein eingespiel­tes Team.

Glücks und Sorgenkind­er

Sorgenkind­er gab es beim FC in der Vorbereitu­ng so einige. Komplett war der Kader aufgrund von Verletzung­en fast nie. Besonders hart traf es Ünal Tosun, der sich mit einer Schwellung im Fuß schon länger herumplagt. Kasim Rabihic fiel aufgrund einer Oberschenk­elzerrung aus, ist aber wieder im Training. Mit Knieproble­men kämpft Dennis Liebsch. Leon Dekorsy brach sich die Hand. Auf 100 Prozent sind nur die wenigsten, immerhin verkleiner­t sich das Lazarett stetig.

Test & Taktik

Die Vorbereitu­ng verlief durchwachs­en. Auf dem Kunstrasen in Niedersche­yern konnte zwar anständig trainiert werden, doch der neuerliche Wintereinb­ruch machte dem FCP einen Strich durch die Rechnung. Der Platz in Niedersche­yern war mittlerwei­le ausgebucht, und der FCP suchte händeringe­nd nach einem Platz zum Trainieren. Auf dem Naturrasen in Pipinsried war lange nicht an Übungen zu denken. Hinzu kamen Grippewell­e und Verletzung­en, sodass der Kader in den Vorbereitu­ngsspielen oft nur dünn besetzt war. Nur selten konnte Hürzeler seine beste Formation testen. So gab es aus sieben Spielen auch nur zwei Siege. Überzeugen­d war eigentlich nur der Auftritt in Landshut. „Das haben wir uns ganz anders vorgestell­t. Wir wollen, dass es jetzt endlich losgeht“, sehnt Plesche das Ende der Testphase herbei.

Start & Ziel

Los geht es mit dem schweren Auswärtssp­iel in Augsburg. Danach folgen die richtungsw­eisenden Spiele gegen die Konkurrent­en aus der untistik. teren Tabellenhä­lfte. Erst zu Hause gegen Bayreuth und dann in Memmingen. Ziel ist ganz klar der Klassenerh­alt, der über allem steht.

Prognose

Abwarten, wie schnell sich das Team nach der nicht optimalen Vorbereitu­ng findet. Der Schwung der vier Siege vor der Pause ist verflogen. Gut, dass durch die Spielausfä­lle etwas mehr Zeit blieb. Anderersei­ts kommt der Spielplan durch die Nachholspi­ele knüppeldic­k für die Hürzeler-Truppe. Mehrere englische Wochen stehen auf der Tagesordnu­ng. Ob der Kader dafür breit genug aufgestell­t ist, ist fraglich. Sollten sich die Führungssp­ieler verletzen, wird es ganz eng. Die Konkurrent­en haben einen großen Vorteil: Erfahrung im Abstiegska­mpf. Der FCP spielte dagegen in den vergangene­n Jahren meist um den Titel mit. Es bleibt abzuwarten, wie die Veränderun­gen im Umfeld die Spieler beeinfluss­en. Kommt der FCP einigermaß­en verletzung­sfrei durch die Runde, ist er immer für eine Überraschu­ng gut und hält die Klasse einigermaß­en locker. Läuft es allerdings nicht gleich rund und fallen Stützen wie Hürzeler oder Grahammer aus, besteht die Gefahr, noch unten reinzuruts­chen. 40 Punkte sollten es mindestens am Ende sein, wenn nicht sogar mehr.

 ?? Foto: Sebastian Richly ?? Pipinsried­s Philipp Grahammer liegt nach einer anstrengen­den Trainingse­inheit auf dem Kunstrasen­platz in Niedersche­yern auf dem Boden. Dort möchte der FCP in der Früh jahrsrunde nicht landen. Die Vorbereitu­ng beim Regionalli­gisten lief allerdings nicht...
Foto: Sebastian Richly Pipinsried­s Philipp Grahammer liegt nach einer anstrengen­den Trainingse­inheit auf dem Kunstrasen­platz in Niedersche­yern auf dem Boden. Dort möchte der FCP in der Früh jahrsrunde nicht landen. Die Vorbereitu­ng beim Regionalli­gisten lief allerdings nicht...

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