Gewerkschaft Verdi setzt im Tarifstreit auf Ehrungen
Öffentlicher Dienst – viele denken zunächst einmal an Menschen, die im Büro sitzen und ein Amt ausüben, oder an Polizisten. Doch dahinter stecken weitaus mehr Menschen in Kitas, bei der Straßenreinigung oder auch im Klärwerk. Um diese Menschen geht es bei den Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft
Verdi und den Arbeitgebern.
„Es ist Zeit, dass sie eine Anerkennung bekommen“, sagt Verdi-Geschäftssekretär Florian Böhme. Dafür wurden stellvertretend acht Beschäftigte auf dem Rathausplatz bei der Preisverleihung „Stars des öffentlichen Dienstes“geehrt. Mit der Kampagne will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Am Montag startete die zweite Tarifrunde. Verdi verlangt unter anderem sechs Prozent mehr Lohn.
Unter den Preisträgern ist Gabriel Georgs, 27, Vorarbeiter im Straßenbau, der mit Meister Wolfgang Krenig in der Kategorie Zuverlässigkeit ausgezeichnet wurde. Er ist stolz auf seinen Beruf als Straßenbauer, weil er so das Stadtbild mitgestalten kann. „Wenn ich über den EliasHoll-Platz laufe, dann denke ich: ‚Das haben wir gemacht“, sagt der 27-Jährige. „Ich liebe meinen Job. Ich kann dazu beitragen, dass Augsburg schön bleibt.“
Claudia Proißl, 34, wurde in der Kategorie Qualität ausgezeichnet. Seit rund 20 Jahren setzt sie sich nach eigenen Worten mit ihrer Arbeit im Klärwerk für den Gewässerund Umweltschutz ein. „Wenn ich im Sommer mit meiner Kleinen im Lech bade, dann habe ich das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun“, sagt die Abwassermeisterin. Zuletzt arbeitete sie bei der zentralen Schaltwarte. Ihr Job bedeutet ihr aber mehr. Sie hat dort ihren Ehemann kennengelernt. Anahit Chachatryan