Gendergerechte Hymne: Im Ton vergriffen
Zu dem satirischen Artikel „Bayernhym nen Provokation!“in unserer Sams tagausgabe:
Au weia, Herr Lichtenstern, ja, das tat echt weh – was da am vergangenen Samstag über den Empfang der „roten“Landtags-Parlamentarier von Ihnen geschrieben wurde. Das war mehr als eine Provokation! War’s Satire? Dann bin ich mir nicht sicher, ob das jeder Leser Ihrer Zeitung so verstanden hat. Dass Sie es nötig haben, schon in der Überschrift auf den Zug der geschlechtsneutralen Nationalhymne aufzuspringen, hätte ich nicht gedacht.
Was die gendergerechte Bayernhymne betrifft, da wäre wohl genauere Recherche vonnöten gewesen: Dieser „gendergerechte“Text einer modernen Bayernhymne und der Rap an sich wurde von Schülern verfasst und komponiert. Es wurde eine CD erstellt und der Erlös des Ganzen kommt – und das ist Ihnen vielleicht nicht bekannt – der JVA Aichach zugute, die sich im Rahmen ihres Kunstprojekts immer wieder über finanzielle Unterstützung freut.
Und auch die von Ihnen verwendeten Begriffe „Ohrengraus“oder „Grusel-Grusel“zeugen von großer Ignoranz und Überheblichkeit: Der Rap wurde stimmlich lupenrein von einer jungen, couragierten Sängerin vorgetragen.
Also insgesamt haben Sie sich, Herr Lichtenstern, diesmal wohl sehr im Ton vergriffen. Am Stammsitz der königlich-bayerischen Josefspartei darf es aber wohl noch andere politische Veranstaltungen geben. Diese war sicherlich eines der Highlights politischer Veranstaltungen in Aichach.
Rosemarie Etzel, Kühbach