Hängende Köpfe bei den Aichacher Korbjägern
Im entscheidenden Spiel um den Aufstieg verliert der TSV mit 77:89 gegen Eichstätt. Während die Paarstädter enttäuscht sind, feiern die Gäste mit ihren mitgereisten Fans. Dabei hätte es auch anders kommen können
Aichach Die Köpfe in die Hände gesenkt, so saßen die Basketballer des TSV Aichach nach dem Ertönen der Schlusssirene auf ihrer Bank. Leere Blicke und Kopfschütteln hier – grenzenloser Jubel auf der anderen Seite der Halle. Während die Paarstädter nach der 77:89-Niederlage den Aufstieg verpassten, feierte Gegner Eichstätt Platz zwei und damit die Qualifikation für die Bezirksoberliga. Die Aichacher gaben sich als fairer Verlierer, dabei hätte alles anders kommen können.
Denn schon zu Beginn der Partie erlitten die Hausherren den ersten Rückschlag. Nach gerade einmal zwei Minuten musste Führungsspieler Konstantin Dwaliawili mit einer Fußverletzung raus. Dennoch ging der Plan von Trainer Marius Stancu zunächst auf. Aichach setzte den Gegner unter Druck, und das mit Erfolg. Eichstätt machte Fehler und beim TSV stimmte die Trefferquote. Kurz vor Ende des ersten Viertels dann aber die nächste Hiobsbotschaft. Aufbauspieler Henoch Nya-Ekombo knickte um und konnte nicht mehr weitermachen. „Danach haben wir den Faden verloren“, erinnert sich TSV-Trainer Marius Stancu. Mit einem 18:22 ging es in die erste Viertelpause. Jetzt musste der Coach erneut umstellen, dabei hatte er doch erstmals in dieser Spielzeit eigentlich seinen kompletten Kader dabei. „Damit kannst du nicht rechnen. Das war schon ein Schock für uns, aber die Jungs haben einfach weitergemacht.“Philipp Kolb und Dennis Stancu kümmerten sich fortan um das Aufbauspiel. So sehr sich die Aichacher auch kämpferisch dem Gegner in den Weg stellten, Eichstätt hatte meist die bessere Antwort. Gerade im dritten Viertel zogen die Gäste davon. 18 Punkte betrug zwischenzeitlich der Vorsprung. Bei den Gastgebern wollten die Körbe nicht mehr so einfach fallen und in der Verteidigung machte sich die Foulproblematik bemerkbar. Topscorer Alex Eberlein hatte schon zur Halbzeit vier Fouls auf dem Konto, blieb aber bis zum Ende auf dem Parkett.
Trotz des großen Rückstandes gaben die Paarstädter nochmals alles und kamen sogar bis auf sechs Punkte ran. Stancu setzte auf schnelle Abschlüsse und Dreierpunktwürfe: „Wir haben alles auf eine Karte gesetzt, am Ende hat es aber leider nicht gereicht. Ich kann den Jungs aber keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben.“Denn eigentlich sah Stancu ein flottes Bezirksliga-Spiel: „Das war ein Spiel. Es war intensiv und hart geführt, aber noch im Rahmen.“Erfreut war Stancu auch über die Zuschauerkulisse. Weit mehr als 100 Zuschauer wollten das Endspiel um den Aufstieg sehen. Die meisten kamen aus Eichstätt, die extra einen Bus eingesetzt hatten. „Die Stimmung war toll. Eigentlich war es ein richtig schönes Spiel. Ohne die Ver- unserer beiden Führungsspieler hätte es auch anders aussehen können.“Bei einem Sieg hätten die Aichacher jubeln können, denn dann wäre dem Stancu-Team die Rückkehr in die Bezirksoberliga nicht mehr zu nehmen gewesen.
So freuten sich die Gäste aus Oberbayern über den zweiten Platz und den damit verbundenen Aufgutes stieg. Der Aichacher Coach muss dagegen seine Mannen erst einmal wieder aufbauen: „Ich habe schon gleich nach dem Spiel die Jungs gelobt. Denn wir haben heute ein gutes Spiel gezeigt und keiner muss sich Vorwürfe machen. Nicht die Niederlage schmerzt, sondern die Art und Weise mit den Verletzungen“, beschreibt Stancu die Geletzungen mütslage. In der kommenden Saison verspricht Stancu einen neuen Anlauf auf die Aufstiegsplätze.
TSV Aichach Pilipenko, Kolb, Urun, Eber lein, Dwaliawili, D. Stancu, Oksche, Wink ler, Klein, Kolb, Ngome
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