Aichacher Nachrichten

Aindling wie angewurzel­t

Linke Seite erweist sich als Achillesfe­rse. Gravierend­e Probleme gibt es auch auf anderen Positionen

- VON JOHANN EIBL

Aindling Das war keine Niederlage, wie sie jedes Wochenende vorkommt im Fußball. Das war schon ein rechtes Debakel, das der TSV Aindling am Sonntag in seinem ersten Landesliga­heimspiel 2018 erlebte. Eine 0:5-Schlappe vor eigenem Publikum hatte es letztmalig gegen den FC Affing gegeben, das war noch zu Bayernliga­zeiten am 17. Juli 2012. Kann man der aktuellen Abfuhr gegen den SC Oberweiker­tshofen noch einen positiven Aspekt abgewinnen? Durchaus. Denn jetzt müsste jedem, egal ob auf oder neben dem Platz, klar geworden sein, was die Stunde geschlagen hat am Schüsselha­user Kreuz.

Vor Jahren gehörte Alexander Bartl der Aindlinger Mannschaft an, am 25. März wird man ihn dort wieder sehen – als Trainer des FC Stätzling, der ebenfalls nicht gut dasteht. Am Sonntag beobachtet­e er diesen Gegner und konnte sich keinen rechten Reim auf dessen Leistung machen. „Eigentlich gute Leute“, meinte er in der Pause. Mit diesem Urteil liegt Bartl genau richtig. Vom Namen her sind das durchaus gute Spieler, die sich spätestens jetzt aber fragen müssen, warum sie so weit von ihren früheren Qualitäten entfernt sind.

Im Stadionhef­t hatte der Verein angekündig­t, sich in der Pressekonf­erenz zu den Personalpl­anungen für die Saison

2018/19 zu äußern. Dieser

Punkt wurde gestrichen. Nach einer indiskutab­len Vorstellun­g war den Verantwort­lichen die Lust darauf vergangen.

Sie hatten nun andere Gedanken im Kopf. Nur zu verständli­ch, denn ein 0:5 wirft nun mal viele Fragen auf.

Die linke Seite erwies sich diesmal als Aindlinger Achillesfe­rse, hier wurden die Tore eins, zwei und drei eingeleite­t. Da verteidigt­e David Englisch, aber keine 20 Minuten lang. So früh ausgewechs­elt zu werden, das stellt für einen Fußballer irgendwie die Höchststra­fe dar. In der Pause musste auch Simon Fischer, der auf der linken Seite stürmte, seinen Platz räumen. Im Sommer war der Hollenbach­er an den Lechrain gekommen, bis jetzt blieb er weit hinter den Erwartunge­n zurück. Wobei man auch feststelle­n muss: Seine Kollegen im Angriff stehen kaum besser da. Und das könnte zu einem echten Problem werden in dieser Frühjahrsr­unde. In zwei Partien haben die Aindlinger noch keinen Treffer erzielt. Alternativ­en in der Offensive sind Mangelware geworden. Dabei bräuchte man die derzeit dringend.

Und wie könnte die Abwehr wieder mehr Sicherheit ausstrahle­n? Die Rückkehr von Wolfgang Klar wäre vielleicht eine Möglichkei­t. Dessen Name war am Sonntag bereits auf dem Spielberic­htsbogen verzeichne­t, dann wurde er aufgrund einer Krankheit wieder gestrichen. In der aktuellen Situation ist aber kein einzelner Fußballer in der Lage, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Das kann nur miteinande­r geschehen und auch da nur mit viel, viel Mühe.

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Foto: Sarina Schäffer Oberweiker­tshofens Torwart Blantis Georgios (hier gegen Florian Prießnitz (links) und Patrick Modes) hatte kaum Probleme.
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