Aichach geht erst spät zu Boden
Erst in der Schlussphase verlieren die TSV-Frauen beim Tabellenzweiten Vaterstetten den Anschluss. Am Ende steht mit dem 24:31 die dritte Pleite in Folge zu Buche
Aichach/Vaterstetten Man könnte von einem „normalen“Ergebnis reden. Schließlich nehmen die Handballerinnen des TSV Vaterstetten, die am Sonntag die Mannschaft des TSV Aichach mit 31:24 Toren bezwangen, Platz zwei in der Landesliga Süd ein. Für die Gäste war es ein weiterer Schritt zurück in Richtung Bezirksoberliga, der sie vor einem Jahr noch angehörten. Jetzt haben sie nach 20 Partien 624 Gegentreffer auf dem Konto, also 31 pro Auftritt. Zahlen, die ebenfalls einiges besagen.
Beim 8:8 kam es letztmalig in Vaterstetten zu einem Gleichstand, nachdem die Gäste zuvor einige Male in Front lagen. Zur Pause wur- de die Mannschaft aus dem Osten von München bei einer 17:12-Führung bereits ihrer Favoritenrolle gerecht, in diesem Stil ging’s auch nachher weiter. Doch Aichach steckte nicht auf, sondern kam bis auf 20:22 heran. Nun suchte Vaterstetten das Heil in einer Auszeit, eine taktische Maßnahme, die zur Vorentscheidung führte. Denn in der Folge vergrößerten die Frauen aus Oberbayern ihren Vorsprung auf sechs Tore. Damit hatten sie den Endspurt eingeläutet. Und weil sie den erfolgreich gestalteten, wahrten sie sechs Runden vor Schluss die kleine Chance, Spitzenreiter Haunstetten II in der Tabelle noch abzufangen.
Aichachs Trainer Martin Fischer war dennoch angetan vom Niveau dieser Begegnung und speziell auch von der Leistung seiner Spielerinnen: „Ich war mit unserem Auftritt trotz der Niederlage über weite Strecken zufrieden bis sehr zufrieden. Für meinen Geschmack war das ein sehr gutes Landesligaspiel mit hohem Tempo von Vaterstetten. Wir sind das Tempo aber gut mitgegangen.“Bezeichnend erschien ihm die Situation, als der Gegner sich beim Stand von 22:20 „genötigt“sah, eine Auszeit zu beantragen: „Aus der Tatsache sieht man, dass wir über zwei Drittel der Partie wirklich mithalten konnten mit dem Zweiten der Tabelle.“
Der Sieg der Gastgeberinnen, die sich als gute Mannschaft erwiesen, gehe in Ordnung, versicherte Fischer, betonte aber im gleichen Atemzug: „Wir waren über weite Strecken auf Augenhöhe. In der Abwehr haben wir gut gearbeitet, das war nicht einfach, weil die ihre Angriffe mit Dampf vorgetragen haben.“Eine Spielerin stellte der Coach heraus: „Lina Schrempel hat in der Abwehr eine Superpartie gemacht.“
TSV Vaterstetten Schwarz, Obermeier, Landsgesell, Kraus (1), Becker (4), Schmidbauer (9), Meyer, Hartmann, Gerns beck (8/5), Gollnhofer (2), Vogel (1), Hück, Junghans (2), Tänzler (4).
TSV Aichach Silke Arnold, Nadja Amma lou, Iris Kronthaler (3), Annabel Weiß, Ve rena Merker (1), Tini Wonnenberg (5/2), Johanna Fackler (3), Lina Schrempel (4), Lina Mahl (1), Anna Mahl (1), Iva Vlahinic (3), Kathrin Storr (2), Lara Leis (1). Siebenmeter 6:5 Zeitstrafen 3:5.