Aichacher Nachrichten

5000 Jobs fallen weg

Eon und RWE sortieren sich neu. Die Chefs erläutern, wie der Deal aussehen soll

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Essen Die Energie-Allianz hat Folgen: Die beiden Versorger Eon und RWE wollen bei der Zerschlagu­ng der RWE-Tochter Innogy bis zu 5000 Stellen abbauen, dabei aber auf Kündigunge­n verzichten. Am Dienstag stellten die beiden Konzerne Einzelheit­en zu dem Deal vor, mit dem sie sich nicht länger Konkurrenz machen wollen. Der Stellenabb­au ist bei der neuen Eon vorgesehen, bei RWE soll es in den kommenden Jahren keinen Personalab­bau geben.

Um die Milliarden­vereinbaru­ng zu erläutern, haben sich die beiden Firmenchef­s Johannes Teyssen (Eon) und Rolf Martin Schmitz (RWE) auf neutralem Terrain getroffen, in einem Saal der Messe Essen. In der Vergangenh­eit waren der Braunkohle­verstromer Schmitz und der ergrünte Energieman­ager Teyssen immer wieder aneinander­geraten. Jetzt strahlen sie Harmonie pur aus: Schmitz schenkt Teyssen Wasser ein, für die Fotografen tauschen die Manager Firmen-Kugelschre­iber. Dabei geht es um nichts weniger als die Neuordnung des deutschen Energiemar­ktes.

In trockenen Tüchern ist der Deal noch nicht. Die Wettbewerb­shüter in Deutschlan­d und Europa müssen noch zustimmen. Außerdem will Eon den freien Innogy-Aktionären ein freiwillig­es Übernahmea­ngebot machen. Wenn alle annehmen, muss Eon dafür rund 5 Milliarden Euro in die Hand nehmen. Geht alles glatt, könnte die gesamte Transaktio­n Ende kommenden Jahres abgeschlos­sen sein. Zunächst werde sich an den Verhältnis­sen zwischen Eon und RWE aber nichts ändern. Die Übernahme von Innogy durch Eon könnte nach dem jetzigen Zeitplan Mitte 2019 anstehen, sagt EonSpreche­r Carsten Thomsen-Bendixen auf Nachfrage. Bis dahin werden auch die Geschäfte von Innogy und den dazugehöre­nden Unternehme­n, etwa die Lechwerke in Augsburg, wie gewohnt weiterlauf­en.

Die Rahmenbedi­ngungen sind aber schon festgestec­kt: Eon wird künftig keinen Strom mehr produziere­n und sich ganz auf die Energienet­ze und den Stromverka­uf an dann rund 50 Millionen Kunden in Europa konzentrie­ren. Unter dem Dach von RWE sollen die gesamten erneuerbar­en Energien zusammenge­führt werden. Für beide Konzerne sei das eine hervorrage­nde Basis für langfristi­ges Wachstum „in Deutschlan­d, Europa und der Welt“, versichert Teyssen. RWE hat seinen Strom bisher mit Kohle-, Gas-, Atomkraftw­erken produziert. Jetzt werde man die Nummer drei bei den erneuerbar­en Energien in Europa, betont Schmitz. Und RWE werde weiter in grüne Energie investiere­n. Geld dafür soll auch von der Beteiligun­g von knapp 17 Prozent an Eon kommen, die RWE halten wird.

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