Aichacher Nachrichten

Patrizia AG holt aus zum Gegenschla­g

Überrasche­nde Wende im Streit um die GBW

- VON ULI BACHMEIER

München/Augsburg In dem zuletzt wieder erbittert geführten Streit um den Verkauf von 33000 GBWWohnung­en durch die staatseige­ne Bayerische Landesbank an die Augsburger Patrizia Immobilien AG gibt es offenbar eine überrasche­nde Wende. Im Landtag wurde gestern ein jahrelang gehütetes Geheimnis gelüftet. Gleichzeit­ig meldete die Patrizia einen Erfolg vor Gericht.

Der CSU-Landtagsab­geordnete Ernst Weidenbusc­h teilte gestern Abend mit, dass das Finanzmini­sterium der Opposition in einer geheimen Sitzung des Haushaltsa­usschusses Einblick in die bisher unter Verschluss gehaltene Investoren­liste der Patrizia gewährt hat. Daraus geht nach seinen Angaben hervor, dass bei dem politisch heftig umstritten­en Verkauf der GBW kein Schwarzgel­d im Spiel war. In dem von der Patrizia geführten KäuferKons­ortium seien nur Sparkassen, Versicheru­ngen, Pensionska­ssen und berufsstän­dische Versorgung­swerke vertreten.

Die Patrizia AG teilte gestern mit, sie habe gegen die Berichters­tattung des Handelsbla­tts beim Landgerich­t Hamburg eine einstweili­ge Verfügung erwirkt. Danach darf die Zeitung nicht mehr behaupten, „beim Erwerb der GBW seien Gelder aus Russland und/oder Schwarzgel­der beteiligt gewesen“. In der Stellungna­hme des Augsburger Unternehme­ns heißt es außerdem, Patrizia sei „nicht bereit, als Objekt eines offensicht­lich vor allem landespoli­tisch motivierte­n Angriffs zur Verfügung zu stehen“. Man werde sich „mit allen zur Verfügung stehenden juristisch­en Mitteln gegen weitere Falschberi­chterstatt­ung zur Wehr setzen.“

Damit kommt auch die Opposition unter Druck, die unter Berufung auf das Handelsbla­tt Aufklärung fordert. Für heute sind zwei Pressekonf­erenzen angesetzt: erst von SPD, Freien Wählern und Grünen, dann vom Finanzmini­sterium.

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