Die Flugplatzheide wird aufgeräumt
Das Gebiet in Haunstetten war lange ein Zankapfel. Nun liegen Pläne, dort Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge zu bauen, auf Eis. Jetzt soll es unter Naturschutz gestellt werden
Sechs Hektar der sogenannten Flugplatzheide – der letzte Rest des einst knapp 200 Hektar großen Messerschmitt-Flugplatzgeländes – sollen jetzt unter Naturschutz gestellt werden. Neben der Universität und zahlreichen Gewerbebetrieben, die auf der Heide entstanden sind, hatte der Freistaat lange Zeit auch über ein Bauvorhaben für Wohneinheiten auf dem Gelände nachgedacht. Doch aus den Reihen des Naturschutzes formierte sich Widerstand gegen das Wohnprojekt für anerkannte Flüchtlinge. Dies führte schließlich zu einem Umdenken.
Bis auf eine knapp ein Hektar große Fläche entlang des Bischofsackerwegs soll die artenreiche Biotopfläche jetzt unter Naturschutz gestellt werden, berichtet der Landschaftspflegeverband. Er übernimmt auch die Betreuung der Heidelandschaft. Die Flugplatzheide als Lebensraum für bedrohte Pflanzen und Tiere sei einzigartig im Zentrum einer Stadt. „Aus diesem Grund ist es wichtig, die Heide zu pflegen, selbst wenn die Unterschutzstellung noch nicht komplett durch ist“, sagt Günther Groß von Naturschutzallianz. Im Lauf der Jahre hatte sich Gehölz, beispielsweise Hartriegel, gebildet. Die Pflegemaßnahmen für die Heide seien notwendig, um ihren Wert zu erhal- ten und den Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu schützen, sagt Groß. Der richtige Weg sei allerdings schon eingeschlagen, denn die städtische Naturschutzbehörde entder werfe im Moment die entsprechende Schutzgebietsverordnung, sagt Umweltreferent Reiner Erben (Grüne). „Ohne das unermüdliche Engagement der Naturschützer wäre der Erfolg wohl nicht zustande gekommen“, betont er. Und das sei trotz Rückschlägen geschafft worden.
Wichtig sei es nun, auch die Bürger über die Entwicklungen auf der Flugplatzheide zu informieren, sagt Nicolas Liebig vom Landschaftspflegeverband. Für den Laien sehe die Grünfläche unwichtig aus, man müsse deshalb auf die Besonderheiten aufmerksam machen. Auf Tafeln sollen vorbeigehende Fußgänger über die Landschaft informiert werden. Auch für Schulen soll die Heide ein Bestandteil der Umweltbildungsarbeit werden. „Nur wenn sich die Bürger mit der Heide identifizieren können, lernen sie ihren Wert schätzen“, sagt Liebig.
Bislang werde die Flugplatzheide spöttisch oft als Wiese für Hinterlassenschaften von Hunden bezeichnet. Das müsse sich ändern, sagt Liebig. Mit den Aufräumungs- und Pflegearbeiten werden auch Hundetoiletten auf der Fläche aufgestellt werden, sagt er.