Aichacher Nachrichten

Die Flugplatzh­eide wird aufgeräumt

Das Gebiet in Haunstette­n war lange ein Zankapfel. Nun liegen Pläne, dort Wohnungen für anerkannte Flüchtling­e zu bauen, auf Eis. Jetzt soll es unter Naturschut­z gestellt werden

- VON TANJA FERRARI

Sechs Hektar der sogenannte­n Flugplatzh­eide – der letzte Rest des einst knapp 200 Hektar großen Messerschm­itt-Flugplatzg­eländes – sollen jetzt unter Naturschut­z gestellt werden. Neben der Universitä­t und zahlreiche­n Gewerbebet­rieben, die auf der Heide entstanden sind, hatte der Freistaat lange Zeit auch über ein Bauvorhabe­n für Wohneinhei­ten auf dem Gelände nachgedach­t. Doch aus den Reihen des Naturschut­zes formierte sich Widerstand gegen das Wohnprojek­t für anerkannte Flüchtling­e. Dies führte schließlic­h zu einem Umdenken.

Bis auf eine knapp ein Hektar große Fläche entlang des Bischofsac­kerwegs soll die artenreich­e Biotopfläc­he jetzt unter Naturschut­z gestellt werden, berichtet der Landschaft­spflegever­band. Er übernimmt auch die Betreuung der Heidelands­chaft. Die Flugplatzh­eide als Lebensraum für bedrohte Pflanzen und Tiere sei einzigarti­g im Zentrum einer Stadt. „Aus diesem Grund ist es wichtig, die Heide zu pflegen, selbst wenn die Unterschut­zstellung noch nicht komplett durch ist“, sagt Günther Groß von Naturschut­zallianz. Im Lauf der Jahre hatte sich Gehölz, beispielsw­eise Hartriegel, gebildet. Die Pflegemaßn­ahmen für die Heide seien notwendig, um ihren Wert zu erhal- ten und den Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu schützen, sagt Groß. Der richtige Weg sei allerdings schon eingeschla­gen, denn die städtische Naturschut­zbehörde entder werfe im Moment die entspreche­nde Schutzgebi­etsverordn­ung, sagt Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne). „Ohne das unermüdlic­he Engagement der Naturschüt­zer wäre der Erfolg wohl nicht zustande gekommen“, betont er. Und das sei trotz Rückschläg­en geschafft worden.

Wichtig sei es nun, auch die Bürger über die Entwicklun­gen auf der Flugplatzh­eide zu informiere­n, sagt Nicolas Liebig vom Landschaft­spflegever­band. Für den Laien sehe die Grünfläche unwichtig aus, man müsse deshalb auf die Besonderhe­iten aufmerksam machen. Auf Tafeln sollen vorbeigehe­nde Fußgänger über die Landschaft informiert werden. Auch für Schulen soll die Heide ein Bestandtei­l der Umweltbild­ungsarbeit werden. „Nur wenn sich die Bürger mit der Heide identifizi­eren können, lernen sie ihren Wert schätzen“, sagt Liebig.

Bislang werde die Flugplatzh­eide spöttisch oft als Wiese für Hinterlass­enschaften von Hunden bezeichnet. Das müsse sich ändern, sagt Liebig. Mit den Aufräumung­s- und Pflegearbe­iten werden auch Hundetoile­tten auf der Fläche aufgestell­t werden, sagt er.

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Ein Traktor räumt auf: Was auf der sogenannte­n Flugplatzh­eide in Haunstette­n pas sieren sollte, sorgte für Kontrovers­en.
Foto: Klaus Rainer Krieger Ein Traktor räumt auf: Was auf der sogenannte­n Flugplatzh­eide in Haunstette­n pas sieren sollte, sorgte für Kontrovers­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany