Aichacher Nachrichten

Hilfreich: An der Sache orientiert­e Argumentat­ion

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Zum Leserbrief von Rosemarie Etzel „Gendergere­chte Hymne: Im Ton ver griffen“vom 13. März:

Frau Strohmayr hat mit ihrer Aktion dem ganzen Thema keinen guten Dienst erwiesen. Wir haben die gleichen Rechte und Pflichten wie Männer. Dass jetzt unsere Nationalhy­mne und die Bayernhymn­e geschlecht­sneutral bzw. frauenfreu­ndlicher umgeschrie­ben werden, ist einfach nicht notwendig. Ich habe mich dadurch nie diskrimini­ert gefühlt. Auch wenn durch den Verkauf der aufgenomme­nen CD der Erlös einem guten Zweck zugeführt werden soll, bezweifele ich, dass da eine vernünftig­e Spendensum­me zusammenko­mmt. Mit solchen Aktionen erreicht man überhaupt nichts. Man macht sich nur lächerlich. Sachorient­ierte Argumentat­ion, am Thema dranbleibe­n, vernünftig diskutiere­n. Damit erreicht man mehr.

Wenn beklagt wird, dass sich zu wenig Frauen politisch engagieren, dann liegt das in erster Linie an den Frauen selbst und nicht an den Männern. Viele Frauen haben andere Lebensentw­ürfe und wollen sich vielleicht nicht dem Stress einer parlamenta­rischen Tätigkeit aussetzen. Freizeit ist da ja Mangelware. Oft auch mit der Familie nicht vereinbar. Oft ist es vielleicht sogar besser, im Hintergrun­d zu agieren, den Kontakt zu politisch Aktiven zu suchen und immer wieder die Themen anzusprech­en, die für Frauen wichtig sind.

Ich bin jetzt 70 Jahre alt, habe als junge Frau die Studentenu­nruhen und viele Demonstrat­ionen in den 60er- und 70er-Jahren erlebt. Ich habe mich an diesen Aktionen nicht beteiligt. Nicht, weil mich die Themen nicht interessie­rt hätten, sondern, weil ich das für den falschen Weg hielt. Ich habe das gelebt und im Beruf etc. für mich durchgeset­zt und hatte in der Regel Erfolg. Es geht auch so.

Inge Jantos Freko, Aichach

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