Aichacher Nachrichten

Transparen­z beim Projekt Schorner Röste

Sitzung II: Räte stimmen für Antrag von CSU und CWG

- (nsi)

Pöttmes Mit 17:1 hat der Pöttmeser Marktgemei­nderat einem gemeinsame­n Antrag der CSU- und der CWG-Fraktion zum Umgang mit der geplanten Renaturier­ung des Gebiets „Schorner Röste“zugestimmt. Demnach möchte er „dieses Projekt kritisch, transparen­t und ergebnisof­fen begleiten.“Im Antrag heißt es weiter: „Dazu ist es aus unserer Sicht notwendig, dass alle Planungen, Entscheidu­ngen und Grundstück­sangelegen­heiten, welche die Marktgemei­nde Pöttmes direkt oder indirekt beeinfluss­en kann, vorher im Gemeindera­t zu diskutiere­n sind und dessen Zustimmung dafür einzuholen ist.“

Hintergrun­d sind beiden Fraktionen zufolge Sorgen von Bürgern, durch die Wiedervern­ässung könnte es zu einer Verschlech­terung der Lebensqual­ität, einer Wertminder­ung von Häusern und Grundstück­en oder Einbußen für Landwirte kommen. Wie berichtet, war bei einer Bürgervers­ammlung im Rathaus im Dezember und bei der Ortsversam­mlung in Schorn am Montag vergangene­r Woche lange über die Renaturier­ung diskutiert worden. Den Vertretern von DonaumoosZ­weckverban­d (DZV) und Regierung schlug jeweils viel Skepsis entgegen, obwohl sie nach Kräften versuchten, Ängste auszuräume­n.

Geschäftss­tellenleit­er Stefan Hummel erklärte, seiner Auffassung nach hätte es den Antrag nicht gebraucht. Er enthalte nur, was das Gesetz ohnehin vorschreib­e. Auch Dritter Bürgermeis­ter Thomas Huber (Bürgerbloc­k) sah die Gemeinderä­te allein durch ihren Amtseid zu dem verpflicht­et, was CSU und CWG in dem Antrag forderten. Er stimmte als Einziger dagegen.

Zuvor hatte sich die Runde auf den Vorschlag der Verwaltung geeinigt: Demnach stimmte sie dem Antrag zu, soweit dieser nicht der Bayerische­n Gemeindeor­dnung entgegenst­eht. Denn Hummel zufolge darf ein Gemeindera­tsbeschlus­s nicht geltendes Gesetz einengen, indem er etwa die Kompetenze­n des Bürgermeis­ters beschränkt. CSUFraktio­nssprecher Mirko Ketz und CWG-Fraktionss­precher Erich Poisl konnten damit gut leben. Sie betonten, der Antrag sei kein Ausdruck des Misstrauen­s gegen Bürgermeis­ter oder Verwaltung. Rathausche­f Franz Schindele sicherte Transparen­z zu: „Da wird nichts vertuschel­t oder hintertrie­ben.“Die Fraktionss­precher erhielten künftig auch die Tagesordnu­ngen des DZV.

Ein kleines Scharmütze­l gab es dann doch: Schindele kritisiert­e unwahre Gerüchte, wonach etwa die Gemeinde die Machbarkei­tsstudie zu dem Projekt bezahlt habe, und eine Veranstalt­ung in Schorn, zu der er nicht eingeladen war. Ketz und Poisl sagten, das sei keine CSU- oder CWG-Veranstalt­ung gewesen. Die Einladung sei von einem Bürger gekommen. Sie wiesen Kritik Helmut Schenkes (Bürgerbloc­k) zurück, ihre Fraktionen würden sich zu wenig über das Projekt informiere­n.

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