Konzept für Wertstoffhöfe
Wenn der Landkreis Aichach-Friedberg im nächsten Jahr die Gelbe Tonne einführt, wird sich das auch auf die Sammelstellen auswirken. Der Umweltausschuss wirft einen Blick in die Zukunft
Der Umweltausschuss des Landkreises will bis 2020 ein neues Konzept für die 28 Wertstoffhöfe ausarbeiten. Einiges wird sich dann ändern.
Aichach Friedberg Es wird Zeit für die „Wertstoffsammelstellen 3.0“. So sieht das jedenfalls das Landratsamt. 20 Jahre ist es inzwischen her, dass die Wertstoffhöfe im Landkreis zuletzt generalüberholt worden sind. In seiner Sitzung stimmte der Umweltausschuss des Kreistages dieser Auffassung weitestgehend zu. Ergebnis: Bis 2020 will die Verwaltung ein neues Konzept für alle 28 Sammelstellen im Landkreis ausarbeiten. Michael Haas, der am Landratsamt für die kommunale Abfallwirtschaft zuständig ist, erklärt: „Das Konzept soll vor allem in bauliche Investitionen münden.“An einigen Höfen fehle es an Beleuchtung. Manche Wertstoffsammelstellen seien zu klein oder zu beengt. Zum Beispiel in Affing, Friedberg und Mering müsse man womöglich viel Geld in Neubauten investieren. Wie viel Platz die Höfe in Zukunft brauchen, hat allerdings auch mit der Einführung der Gelben Tonne zu tun.
Diese hatte der Umweltausschuss Anfang Februar beschlossen. Die Mehrheit der Befragten hatte bei einer repräsentativen Bürgerumfrage im November 2017 die Umstellung von einem Bring- auf ein Holsystem für Leichtverpackungen ebenfalls befürwortet. Momentan geht die Verwaltung davon aus, dass sie die Gelbe Tonne 2019 einführen wird. Das werde sich auch auf die Wertstoffsammelstellen im Landkreis auswirken, erklärte Michaela Stadelmeyer vom Landratsamt. Bisher macht der Müll, der bald in der Gel- ben Tonne landet, noch einen erheblichen Teil am Abfallaufkommen auf den Wertstoffsammelstellen aus (siehe Grafik). An kleineren Stellen ist der Anteil mitunter noch höher, weil diese keine Großgeräte, Altholz oder andere Abfälle annehmen.
Das Landratsamt geht davon aus, dass an den Höfen bald weniger Container stehen als aktuell, weil die Anzahl an Behältern für Leichtverpackungen reduziert wird. Einen Teil des Platzes könnten zusätzliche Container für Elektroschrott einnehmen, erklärte Stadelmeyer. Denn wegen eines neuen Gesetzes müssten Elektrogeräte ab 2019 noch kleinteiliger gesammelt werden als bisher.
Wie die Verwaltung andeutete, könnten die Wertstoffhöfe trotzdem ein Auslastungsproblem bekommen. Denn in der Bürgerbefragung vom November gab fast ein Drittel der Befragten an, die Wertstoffsammelstellen bislang wöchentlich aufzusuchen, um dort Leichtverpackungen zu entsorgen. Karl-Heinz Schindler (SPD) meldete Bedenken an: „So ein Konzept wird sicher auch Auswirkungen auf die Anzahl an Sammelstellen haben.“
Für das Konzept der „Wertstoffsammelstellen 3.0“will die Verwaltung ein externes Fachbüro ins Boot holen. Eva Ziegler (Unabhängige) und Josef Moll (ÖDP) stimmten dagegen, Externe an der Planung zu beteiligen. „Wir sollten nicht schon wieder Geld für irgendein Konzept ausgeben“, sagte Ziegler. Was genau das Fachbüro feststellen und wie komplex – und damit teuer – die Untersuchung sein soll, dazu wird die Verwaltung zur nächsten Sitzung eine Vorlage erstellen. Die Experten sollen nach der Einführung der Gelben Tonne mit einer Bestandsaufnahme beginnen und auf dieser Grundlage das neue Konzept »Kommentar ausarbeiten.