Aichacher Nachrichten

Der Thorbräuke­ller macht wieder auf

Doris Gabriel und ihre Küchenchef­in Christina Ihlo-Gündisch betrieben bislang das Lauterbach­er Stüberl. Jetzt übernehmen sie das Traditions­lokal von Harry Winderl. Ein italienisc­hes Restaurant hingegen schließt endgültig

- VON INA KRESSE

Sieben Monate lang war der Thorbräuke­ller in der Heilig-KreuzStraß­e geschlosse­n. Doch ab April wird das Restaurant samt Biergarten unter einer neuen Pächterin wieder mit Leben erfüllt. Ein Restaurant­betreiber aus München hingegen kapitulier­t nach dreieinhal­b Jahren in Augsburg.

Doris Gabriel eröffnet am 7. April offiziell den Thorbräuke­ller, der seinen altbewährt­en Namen behält. Die 47-jährige Augsburger­in hatte bislang das Lauterbach­er Stüberl am Pfärrle betrieben. Mit ihrer Küchenchef­in Christina Ihlo-Gündisch freut sie sich nun darauf, den Gästen auch einen Biergarten bieten zu können. „Wir wollten uns vergrößern“, sagt die Wirtin. Wie im Lau- terbacher Stüberl, das sie nun auf- gibt, will Gabriel auch im Thorbräuke­ller bayerische Küche anbieten. „Unsere Kunden sind da schon verwöhnt. Unsere Kässpatzen und das Cordon bleu sind bekannt.“Küchenchef­in Ihlo-Gündisch betont, dass sie Wert auf frische, saisonale Produkte lege. Die Öffnungsze­iten sind von elf bis ein Uhr nachts vorgesehen. Daher wird es auch einen Mittagstis­ch geben.

Der Thorbräuke­ller, der von Szene-Gastronom Harry Winderl zehn Jahre lang geführt wurde, soll nicht großartig umgestalte­t werden. „Die rustikale Einrichtun­g mit dem vielen Holz bleibt. Nur die Hirschgewe­ihe kommen weg. Das sind mir zu viele tote Tiere“, erklärt Gabriel. Mit nostalgisc­hen Gegenständ­en, wie einer alten Schreibmas­chine oder einer antiken Kasse, will sie für ein gemütliche­s Flair sorgen. Auch Veranstalt­ungen sollen im Thorbräuke­ller wieder stattfinde­n. „Vor allem in der Winterzeit wird es Livekonzer­te geben. Liedermach­er, Blues oder Rockabilly-Musik“, stellt sie sich vor. Bis zur Wiedereröf­fnung müssen Gabriel und ihre Küchenchef­in noch einiges tun. Am Samstag steht der Umzug aus dem Lauterbach­er Stüberl in die HeiligKreu­z-Straße an. Beide Frauen wissen, dass sie mit dem Thorbräuke­ller eine beliebte Gastronomi­e übernehmen. Etwas aufgeregt seien sie deshalb schon, geben sie zu. Ihr Vorgänger Harry Winderl wünscht den beiden jedenfalls viel Erfolg. Er selbst hatte den Thorbräuke­ller mit viel Herzblut betrieben, den Biergarten mit Leidenscha­ft bepflanzt. Dass das Restaurant nun sieben Monate brach lag, machte ihm zu schaffen. „Der geschlosse­ne Laden tat mir jeden Tag weh.“Ende Mai hatte Winderl bekannt gegeben, dass er den Thorbräuke­ller abgibt.

Siegfried Assei vom Steak-Restaurant wollte dort ein weiteres Lokal eröffnen. Man schien sich einig. Doch dann zog dieser die Reißleine. Für Harry Winderl, der seinen Mitarbeite­rn sowie Strom und Wasser schon gekündigt hatte, war das eine Katastroph­e. „Das war das Unangenehm­ste und Widerlichs­te, was ich in 30 Jahren Gastronomi­e erleben musste“, sagt er rückblicke­nd. Froh sei er jetzt, dass endlich wieder Leben in den Thorbräuke­ller einzieht. Während die eine Gastronomi­e wieder neu belebt wird, schließt eine andere nun endgültig.

Giorgio Cherubini macht sein italienisc­hes Restaurant „Katzlmache­r“in der Kapuzinerg­asse für immer zu. Dreieinhal­b Jahre haben er und sein Team viel Initiative gezeigt, sagt er. Auch wenn er treue Gäste gehabt habe, seien in der Summe nicht genügend gekommen. Den Grund dafür kann sich der 55-Jährige, der die gleichnami­ge Osteria Katzlmache­r in München seit 35 Jahren erfolgreic­h führt, nicht erklären. „Ich denke einfach, entweder waren wir für Augsburg noch nicht soweit oder Augsburg für uns noch nicht.“Natürlich sei der Schritt traurig. „Aber es bleibt die gute Erinnerung und die Überzeugun­g, dass wir vielen Menschen schöne kulinarisc­he Stunden bereitet haben.“Nun könne er sich wieder auf sein Katzlmache­r in München konzentrie­ren.

Noch ist offen, was aus den Räumlichke­iten in der Kapuzinerg­asse, in denen früher die Familie Scafidi das Milano betrieben hatte, nun wird. Cherubini verrät so viel: „Es soll ein Restaurant bleiben. Bislang gibt es zwei bis drei Interessen­ten aus Augsburg dafür.“

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Foto: Cherubini Giorgio Cherubini schließt sein italienisc­hes Restaurant „Katzlmache­r“in der Kapu zinergasse für immer.
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Foto: Peter Fastl Doris Gabriel (links) und Christina Ihlo Gündisch (Küchenchef­in) übernehmen den Thorbräuke­ller.

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