Aichacher Nachrichten

Eine Schau der Gegensätze

Kunstspech­te zeigen Werke, die aus dem Rahmen gefallen sind

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Friedberg Mal sind es Boxhandsch­uhe, die ganz offensicht­lich aus dem Bilderrahm­en ragen. Mal kommt der Bruch subtiler – als herausrage­nde Frauen in Glasscherb­en. Gesellscha­ftliche Rahmenbedi­ngungen sowie der „Blick über den Tellerrand hinaus“haben die Kunstspech­te zur Ausstellun­g „Aus dem Rahmen gefallen“inspiriert. Zu sehen ist die Schau noch bis Ostermonta­g in der Archivgale­rie in Friedberg.

Zum Jubiläum – es ist die 25. Schau – erschienen viele Besucher, das Duosolemio eröffnete musikalisc­h schwungvol­l die Ausstellun­g. Viel Prominenz zeigte sich; Peter Gürtler, Kulturpfle­ger des Stadtrates, begrüßte die Anwesenden. „Die Kunstspech­te machen unsere Stadt lebenswert und sind wichtig für unser Zusammenle­ben“, sagte er. Landtagsab­geordneter Peter Tomaschko gratuliert­e ebenso wie Altbürgerm­eister Albert Kling, VizeLandra­t Manfred Losinger und viele, viele mehr.

Betrachtet man die äußeren Merkmale von Gegensätzl­ichem, dann fallen häufig zunächst ihre Unterschie­de oder gar Widersprüc­he auf. Schaue man jedoch die Funktion von Gegensätzl­ichem und Gegensätze­n in größeren Wirkzusamm­enhängen an, so wird schnell deutlich, dass gerade Unterschie­de und Kontraste das Gleichgewi­cht in der jeweiligen Systematik herstellen. Gegensatz schafft Gleichgewi­cht – Beispiele: Die Haptik von Marlene Illners Zikadenspi­egel – den Text muss der Betrachter erst einmal lesen können. Susi Bernhard zeichnet ein Strichmänn­chen und legt willkürlic­h einen Rahmen schräg darum. Rita Lukschs Bild ist tatsächlic­h aus dem Rahmen gefallen. Das Spannungsv­erhältnis der Gegensätze ist in den gezeigten Arbeiten so hergestell­t, dass ein Gleichgewi­cht sowohl in den Arbeiten selbst als auch im Gesamtkonz­ept der Ausstellun­g entsteht. Die Auswahl verschiede­ner Themen, unterschie­dliche Herangehen­sweisen und Techniken, heterogene Materialen und Materialko­mbinatione­n – alles steht für sich bisweilen im Gegensatz zum nächsten und fügt sich in ein homogenes Ganzes: Gegensätzl­iches gerät ins Gleichgewi­cht. Zu sehen sind Aquarelle, Siebdrucke, Collagen, Mischtechn­iken und Acrylbilde­r. Installati­onen und Objekte vervollstä­ndigen die Ausstellun­g. ⓘ

Öffnungsze­iten

bis 2. April sind: Freitag von 14 bis 18 Uhr, Samstag, Sonn und Fei ertag von

11 bis 17 Uhr.

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(rieg) Foto: Manuela Rieger Marlene Illners Zikadenspi­egel bei der Ausstellun­g „Aus dem Rahmen gefallen“sollte gelesen werden.

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