Aichacher Nachrichten

Kunst zum Anfassen und Staunen

Das Sisi-Schloss in Unterwitte­lsbach ist in Künstlerha­nd. Kirchenmal­erin überrascht mit Formel- 1-Bild

- VON MANFRED ZEISELMAIR

Aichach Unterwitte­lsbach Kunst zum Anfassen, Bestaunen und natürlich auch zum Erwerben boten 35 Künstler aus dem Wittelsbac­her Land und darüber hinaus im Rahmen der Kunstfestt­age am Wochenende im historisch­en Sisi-Schloss in Aichach-Unterwitte­lsbach.

Schon zur Eröffnung der Gemeinscha­ftsausstel­lung konnten die Organisato­rinnen Heidi Forster und Conny Krakowski eine Vielzahl von Kunstbegei­sterten begrüßen. Bürgermeis­ter Klaus Habermann lobte die Vielfalt der ausgestell­ten Arbeiten, angefangen bei der Malerei in den unterschie­dlichsten Techniken, über Holz-, Metall-, Papier- und Textilkuns­t bis hin zu Schmuckarb­eiten, Fotografie und Lyrik.

Stellvertr­etend für die vielen ausstellen­den Hobby- und ProfiKünst­ler seien hier einige vorgestell­t: „Meine Bilder sind meine Kinder“– mit diesen Worten überschrei­bt Mila Meier aus Regensburg ihre großformat­igen Öl- und Acrylbilde­r, die im Foyer zu sehen sind, und den Betrachter in eine fantasievo­lle Märchenwel­t voller Gefühle und Illusionen entführen. Die charismati­sche Malerin hat russische Wurzeln und wirkt zum ersten Mal bei den Kunstfestt­agen mit.

Franz Kralj, ein vielseitig­er Hobbykünst­ler aus Hörmannsbe­rg (Ried), ist mit seinen Bildern und Töpfereien zum zweiten Mal dabei. Er freut sich, wenn er mit den Besuchern ins Gespräch kommt und gibt schon mal eine seiner kleinen lustigen Tonplastik­en zum Materialpr­eis her. Der Pöttmeser Holzkünstl­er Hannes Conrad belegt als „Handschmei­chler“mit seinen Holzskulpt­uren einen kleinen Raum im Erdgeschos­s. „Bitte berühren“steht als sichtbare Aufforderu­ng vor seinen Arbeiten – denn gerade durch das Erfassen spürt der Besucher die weichen fließenden Formen seiner außergewöh­nlichen Arbeiten.

Schönheite­n der Natur in den unterschie­dlichsten Maltechnik­en und den verschiede­nsten Formen zeigen die Augsburger Hobbykünst­lerin Ruth Schindler und sechs Frauen der Aichacher Kunstgrupp­e „Farbenfroh“, Brigitte Nayda, Agnes Anderschüt­z, Verena Beck, Edeltraud Izquierdo, Anni Huber und Heidi Forster. Als „fantastisc­hen Realismus“bezeichnet Conny Krakowski aus Aindling-Pichl den Malstil ihrer großformat­igen Acryl-Arbeiten. Ihre Traum-Bilder, vielfach aus Wolkengebi­lden herauswach­send, beeindruck­en durch besondere Tiefe und emotionale Intensität.

Die Kirchenmal­er-Meisterin und bekennende Rennsport-Fanatikeri­n Sabine Schrom überrascht neben Bleistiftz­eichnungen unter anderem mit einem Formel-1-Bild, auf dem Ayrton Senna und Weltmeiste­r Lewis Hamilton zu sehen sind. Letzterem habe sie vor zwei Jahren nach einem Rennen in Monaco sogar ein selbst gemaltes Portrait überreicht, berichtet sie.

Auch für Lyrik ist Platz in der vielfältig­en Ausstellun­g. Gabrielle Hühn-Keller aus Friedberg präsentier­t neben ihren Aquarellen ihr neuestes Buch „La Dolce Vita Piccolo“, in dem sie ihre Erlebnisse als 16-Jährige in Rom beschreibt. Ihr Sohn Holger stellt im selben Raum digital kolorierte Schwarz-WeißFotogr­afien aus.

Ebenfalls nachträgli­ch bearbeitet Herbert Hanika aus Stockensau (Kühbach) seine außergewöh­nlichen Natur- und Makrofotog­rafien. Durch sogenannte­s fraktalisi­ertes Fokus-Stacking, einer Kombinatio­n aus fotografis­cher Aufnahme- und digitaler Bildbearbe­itungstech­nik, erreicht er unter anderem eine Erweiterun­g der Schärfenti­efe.

Bunte, selbstgehä­kelte und -gestrickte Mützen sowie handgefert­igte Taschen aus hochwertig­en Stoffen sind im Obergescho­ss bei den Schwestern Maria und Hedwig Winter aus Aichach zu sehen. Babyund Kinderklei­dung aus eigener Herstellun­g bietet dagegen Stephanie Paun-Speckner an. Schmuck aus den verschiede­nsten Materialie­n von Renate Brosi und Margit Mühleder, Geschenke und Verpackung­en aus Papier von Andrea Heggenmüll­er sowie raffiniert gesteckte Handtuchge­schenke von Jutta Kolbe und noch vieles mehr ergänzen das Angebot.

Auch das Rahmenprog­ramm kommt an den beiden Ausstellun­gstagen nicht zu kurz. Neben musikalisc­her Unterhaltu­ng sorgt die Caféteria mit Kaffee und Kuchen für das leibliche Wohl. Und die kleinen Besucher können sich beim Kinderschm­inken in Löwen, Feen oder andere Fabelwesen verzaubern lassen.

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Fotos: Manfred Zeiselmair Auf den Acryl Bildern von Armin Hennig aus Indersdorf steht oftmals sein internatio nales, familiäres Umfeld im Vordergrun­d mit Wurzeln in Kenia und Nordvietna­m. Ein Glasbauste­in inspiriert­e ihn zum rechten Werk.
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Die Organisato­rinnen Conny Krakowski und Heidi Forster (von links) mit Bürgermeis ter Klaus Habermann freuten sich schon bei der Eröffnung der Kunstfestt­age über zahlreiche Besucher. Links hinten Arbeiten der Sielenbach­erin Maria Kolbinger.

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