Aindling stellt sich Abwärtstrend in den Weg
Beim 1:1 in Olching zeigt der TSV trotz großer Personalsorgen eine starke kämpferische Leistung. Mit ein wenig Glück wäre auch der erste Dreier 2018 drin gewesen, denn der Gegentreffer fällt erst sehr spät
Aindling/Olching Im Abstiegskampf ist ein 1:1 genau genommen zu wenig, weil es einer Mannschaft lediglich einen Zähler einbringt. Doch der TSV Aindling, der am Samstag beim SC Olching in der FußballLandesliga Südwest zu diesem Resultat kam, hat allen Grund, diese Vorstellung positiv darzustellen und die Zukunft ein klein wenig optimistischer anzugehen. Denn gleich aus mehreren Gründen konnte man nicht gerade damit rechnen, dass es im Amperstation zum ersten Erfolgserlebnis in diesem Jahr reichen würde.
Kalt war’s, und am Ende der Partie sorgte Nieselregen für eine ausgesprochen unangenehme Atmosphäre. Der Naturrasen litt enorm unter den Bedingungen. Die Aindlinger hatten wie angekündigt nur zwölf Feldspieler parat, alles andere als eine ideale Basis. Obwohl die Spielerdecke schon arg dünn war, setzte Trainer Thomas Wiesmüller den langjährigen Stammspieler Simon Knauer für lange Zeit auf die Bank. Seine Begründung: Knauer sei ein Mann, der eher über das Spielerische komme, wobei die Olchinger Abwehr dafür bekannt sei, dass sie körperbetont zur Sache geht. Außerdem hatte die TSV-Offensive in den beiden Auftritten zuvor nur wenig zustande gebracht. Darum durfte diesmal Patrick Modes vorne ran. Der Coach sah sich bestätigt in diesen Entscheidungen: „Wichtig war, dass wir Chancen hatten.“
Dazu kam die Tatsache, dass sich das Team sechs Tage zuvor beim 0:5 gegen Oberweikertshofen in einer Verfassung präsentiert hatte, die schlimmste Befürchtungen weckte. Doch innerhalb einer Woche legte man den Schalter um und zeigte nicht zuletzt kämpferische Qualitäten, die im Ringen um den Erhalt der Liga Grundvoraussetzung sind. Allerdings muss man auch sagen: Von der Glücksgöttin werden die Aindlinger Kicker in diesen Wochen nicht gerade verwöhnt. In Gilching erkannte der Schiri in der letzten Szene den Ausgleich nicht an, und in Olching kamen die Gastgeber in der 87. Minute erst zum Ausgleich, der dem TSV zwei Zähler kostete. Zuvor durfte er durchaus vom dritten Auswärtssieg in dieser Saison nach Kaufbeuren und Stätzling träumen.
Das erste Punktspieltor im Jahr 2018 ging auf das Konto von Simon Fischer, es war der siebte Landesligatreffer des 21-jährigen Angreifers. Lukas Wiedholz hatte im Mittelfeld den Ball erobert, er bediente Moritz Buchhart auf dem Flügel, der die Kugel maßgerecht Fischer vorlegte. Der Torschütze hätte im zweiten Durchgang ein zweites Mal treffen können, und in der Nachspielzeit hätte auch Knauer das 2:1 herstellen können, scheiterte aber am Keeper. Da waren die Oberbayern bereits in Unterzahl. Sadiq Baba Kyari war gefoult worden und griff im Anschluss Anton Schöttl mit der Hand ins Gesicht. Damit war sein Auftritt bereits nach zehn Minuten mit einer Roten Karte schon wieder zu Ende. Diese Überzahl konnten die Aindlinger nicht mehr nutzen. Immerhin aber wurden sie damit belohnt, dass sie in der Tabelle wenigstens einen Platz nach vorne rückten.
SC Olching Stefan Held, Lutter, Dag, Zeis berger, Ecker (75. Kyari), Nikiforidis (90. Frank), Martin Held, Andreu, Simon, Ceker (68. Paula), Dehmel.
TSV Aindling Wernberger, Haas, Schöttl, Hildmann, Wink, Ettner, Mayr, Wiedholz (46. Englisch), Modes, Buchhart (86. Knauer), Fischer.
Tore 0:1 Fischer (34.), 1:1 Dehmel (87.)
Schiedsrichter Böhm (TSV Wolfratshau sen) Zuschauer 150 Rote Karte Kyari (85./Olching/Tätlichkeit).