Das Ziel ist eine enkeltaugliche Zukunft
In Blumenthal geht es um Nachhaltigkeit, Vernetzung und Lebensqualität. Mitmachen kann jeder
Aichach Friedberg Was haben Bienen, Fliegen und Schmetterlinge gemeinsam? Sie alle werden weniger. Insekten sind aber die Grundlage eines gesunden Ökosystems. Das Insektensterben hat also Auswirkungen auf die Umwelt. Genauso wie der Klimawandel. Wie kann man die Welt so gestalten, dass auch die Enkelkinder noch in ihr leben können? Bei einer Veranstaltung am 8. April auf Schloss Blumenthal (Stadt Aichach) soll es genau um diese Frage gehen. Unter dem Titel „Forum Z – enkeltauglich leben“sollen sich Vertreter aller Gesellschaftsgruppen Gedanken machen, wie die Lebensqualität im Wittelsbacher Land gesichert werden kann.
Damit knüpfen die Veranstalter, die Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN), unterstützt von der Blumenthaler Gemeinschaft und dem Verein Wittelsbacher Land, an eine zweitägige Veranstaltung vom Vorjahr an. Damals befassten sich Arbeitsgruppen mit dem Thema „Unser Landkreis 2050“.
Jede Arbeitsgruppe bearbeitete Fragen wie „Was ist sofort möglich, was in einem Jahr, in drei Jahren oder langfristig?“. Inzwischen waren die Arbeitsgruppen nicht untätig. Die Gruppen „Bildung“und „Umweltbewusstsein“zum Beispiel haben einen Fragebogen erarbeitet, den das Landratsamt als Koordinator an Schulen verschickte. Es ging um die Frage, welchen Bedarf Schüler, Lehrer und Eltern bei nachhaltiger Entwicklung sehen.
Sobald der Fragebogen ausgewertet sei, werde überlegt, welche Kurse daraus entwickelt werden können, erklärt Ernst Haile, BN-Kreisvorsitzender. In Sachen Nachhaltigkeit habe der Landkreis einiges nachzuholen, findet Martin Horack, Geschäftsführer von Schloss Blumenthal. Er nennt als Beispiel den Kreis Amberg-Sulzbach, der gerade einen Nachhaltigkeitsrat installiere.
Unter dem Arbeitstitel „Das Wittelsbacher Land summt“hofft der Biologe und Fachmann für Biodiversität, Wolfhard von Thienen, ein Leuchtturmprojekt entwickeln zu
Geplant ist ein Markt der Möglichkeiten
können. Dabei sollen zum Beispiel Blühstreifen entstehen, um dem Insektensterben entgegenzuwirken.
Die Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Forsten befasste sich mit der Frage, wie man vor Ort produzieren und vermarkten kann. „Unser Ansatz ist es, die Land- und Forstwirtschaft stärker mit einzubinden“, sagt Haile. Er hofft, dass beim Forum Z auch Vertreter der konventionellen Landwirtschaft dabei sein werden. Bislang war das nicht der Fall, bedauert der BNKreisvorsitzende.
Zu Beginn des Treffens im April wird rekapituliert, was in den vergangenen zwölf Monaten passiert ist. Dann werden sich Workshops und Vorträge zum Beispiel mit der Frage befassen: „Wo können wir ansetzen, um die zivilgesellschaftliche Vernetzung voranzutreiben?“Dabei helfen soll ein Markt der Möglichkeiten, bei dem sich alle Initiativen im Landkreis präsentieren können.
Parallel dazu läuft das Kinderprogramm unter dem Titel „Wir sind alle Enkel“. Kleine und große Handwerker werden im Laufe des Tages ein fantasievolles Mehrgenerationenhaus bauen, das später im nahen Waldkindergarten weiterleben soll. Außerdem wird eine große Malwand, wahrscheinlich in Form eines Z, aufgebaut sein, auf die kleine und große Künstler ihre Wünsche für die Zukunft malen können.
Die demokratische Grundstruktur im Landkreis zu stärken, ist Ernst Haile ein Anliegen. Das Ziel des Forum Z definiert der BNKreisvorsitzende so: „In eine enkeltaugliche Zukunft einmünden.“