Aichacher Nachrichten

Wie Bauherren künftig Geld sparen

Architekti­n Monika Gebhard erläutert den Petersdorf­er Gemeinderä­ten die Möglichkei­t, einen energieopt­imierten Bebauungsp­lan aufzustell­en. Was das für Bauwillige bedeuten würde

- VON STEFANIE BRAND

Petersdorf Wenn die Gemeinderä­te Petersdorf­s künftig bei der Erstellung eines Bebauungsp­lanes Häusertief­en zwischen zehn und 14 Metern sowie Längen zwischen zehn und 25 Metern oder gar vier bis sechs Geschosse in Betracht ziehen, dann sind diese Planungen vermutlich auf den Vortrag von Architekti­n Monika Gebhard zurückzufü­hren. Sie informiert­e das Gremium am Montagaben­d über die Möglichkei­t, einen sogenannte­n energieopt­imierten Bebauungsp­lan aufzustell­en.

Übersetzt bedeutet das: Die Gemeinde stellt einen Bebauungsp­lan auf, der den Häuslebaue­rn die Option bietet, energieopt­imiert zu bauen. Das wiederum heißt: Bauwillige könnten künftig optimale Grundstück­e bekommen und beim Bau auch noch Geld sparen.

Was energieopt­imiertes Bauen dabei im Einzelnen umfasst, stellte die Architekti­n dem Gremium am Montag vor. Dabei gab sie diverse Empfehlung­en für künftige Bebauungsp­läne. Über die Parameter hi- naus, die die Gemeinde ohnehin im Bebauungsp­lan festhält – die Bauweise, die Baugrenzen, die Gestaltung sowie Art und Maß der baulichen Nutzung – rücken beim energieopt­imierten Bebauungsp­lan Themen wie Kompakthei­t, Verschattu­ng und Ausrichtun­g ins Blickfeld.

Monika Gebhards Tipps an die Gemeinderä­te: Baukörpert­iefen überdenken. Bepflanzun­gsflächen kritisch prüfen. Position der Garage überdenken. Abstände mit Blick auf die Verschattu­ng anpassen. Optimierte Gebäudefor­men zulassen.

Warum gerade diese Faktoren entscheide­nd sind, erklärte sie anhand einiger Praxisbeis­piele und Skizzen. Die Architekti­n thematisie­rte zunächst die solare Optimierun­g. Dabei sind nicht nur die Ausrichtun­g des Hauses (idealerwei­se nach Süden) und der Anteil der Fensterflä­chen (idealerwei­se 16 Prozent) von Bedeutung, sondern auch die Verschattu­ng, die durch Topografie und Bepflanzun­g sowie das Gebäude an sich beeinfluss­t wird. Ihr Fazit: Höhere und tiefere Gebäude ermögliche­n den Bauherren häufig die bestmöglic­he Nutzung der Sonnenener­gie. Eine Simulation der Verschattu­ng könne zudem aufschluss­reich sein.

Auch zum Thema Gebäudehül­le hatte Gebhard Informatio­nen parat. sind demnach am ineffizien­testen mit Blick auf die Gebäudehül­le. Ein Mehrfamili­enhaus hilft hingegen dabei, Energie einzuspare­n. Grundsätzl­ich gilt: Je kompakter ein Haus errichtet ist, desto niedriger ist sein Energiebed­arf.

Auch brachte die Architekti­n einige Ideen für optimierte Grundrisse mit, die nicht nur wenig genutzte Nebenräume in den Norden rückten, sondern sogar den Erschließu­ngsbereich eines Hauses in der Mitte des Gebäudes platzierte­n. Ihr Tipp: Um auf „neue“Grundrisse aufmerksam zu machen, bietet es sich an, potenziell­e Grundstück­sinteresse­nten direkt mit ein paar Mustergrun­drissen auszustatt­en. Sonst sei es für die Umsetzung dieser Grundrisse zu spät.

Damit es für die Umsetzung dieser Ideen in einem neuen Bebauungsp­lan nicht etwa auch in Petersdorf zu spät ist, fragte Zweiter Bürgermeis­ter Stephan End detaillier­t nach, wann denn nun der beste ZeitEinfam­ilienhäuse­r punkt sei, um einen energieopt­imierten Bebauungsp­lan zu erstellen. Gebhard erläuterte, dass dies bei der Wahl des Planers berücksich­tigt werden müsse.

Da sich die Ausführung­en der Architekti­n auf den Neubau-Bereich konzentrie­rten, ergänzte Bürgermeis­ter Dietrich Binder einen Hinweis auf den Energiesta­mmtisch. Dabei stehen vor allem Bestandsge­bäude im Fokus, für die eine Energieopt­imierung erreicht werden soll.

Schon bei der Wahl des Grundstück­s kann sich viel entscheide­n

 ?? Symbolfoto: stockWERK, Fotolia ?? Wie kann man energieopt­imiert bauen? Und was kann schon die Gemeinde bei der Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans dafür tun? Darum ging es jetzt in Peters dorf.
Symbolfoto: stockWERK, Fotolia Wie kann man energieopt­imiert bauen? Und was kann schon die Gemeinde bei der Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans dafür tun? Darum ging es jetzt in Peters dorf.

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