Rallye Fahrer: „Aufgeben gibt es nicht“
Fünf Männer unterwegs von Aichach nach Gambia: Warum noch keiner wieder daheim ist und wie die Rallye Dresden-Dakar-Banjul ab Spanien in einem Peugeot-Kleinwagen weitergeht
Aichach Entwarnung beim Aichacher Rallye-Team: Alle fünf Teilnehmer, die vor gut drei Wochen bei der Rallye Dresden-Dakar-Banjul in Richtung Gambia aufgebrochen waren, sind noch unterwegs. Gerüchte, dass Erol Duman und Christian Funk bereits wieder daheim seien, weil eines der zwei Autos in Spanien kaputtgegangen war, hat Rallye-Teilnehmer Christian Funk gestern so beantwortet: „Das ist eine Fehlinformation.“
Das Team habe Probleme mit dem Frontera gehabt, weshalb das Auto in Spanien getauscht wurde. Dort haben die Aichacher RallyeFahrer einen Peugeot 205 gekauft und weiter ging die Fahrt in Richtung Gambia. Wie Christian Funk von unterwegs berichtet, habe das Drama gleich nach der ersten Nacht in Frankreich seinen Lauf genommen, als die Kopfdichtung des Fronteras, Baujahr 1996, nicht mehr funktionierte. Der Schaden war vor Ort nicht zu reparieren.
Zwei Autos, die zum Kauf standen, seien letzten Endes nicht als Ersatzwagen geeignet gewesen und ein Mietwagen für 2000 Euro nach Spanien war „auch keine Lösung“, erklärt Christian Funk. Die Besatzung des VW T4 Multivans (Baujahr 1992) war zu diesem Zeitpunkt bereits nach Spanien vorgefahren. Ein befreundetes Rallye-Team nahm die Frontera-Crew schließlich in einem VW-Bus mit bis nach Sevilla, wo ein Peugeot 205 gekauft wurde. Christian Funk bezeichnet ihn liebevoll als „Peugeot 205 Rallye-Edition“. Nur eine Stunde Verspätung hatten sie schließlich am Hafen, sodass sie es noch am selben Abend bis nach Marokko schafften.
Was dem Peugeot vor allem gefehlt habe, war Wasser, berichtet Christian Funk. „Die Entscheidung, über das Atlasgebirge zu fahren und dem kleinen Franzosen noch mal alles abzuverlangen, war die beste, die wir treffen konnten.“Mehr als 200 Kilometer afrikanische Hochgebirgsstraßen und knapp 2600 Höhenmeter konnten dem Wagen nichts anhaben, freut er sich. Danach wurde ein neuer Reifen gekauft. In Dakhlar erhielt der Peugeot einen Sahara-tauglichen Unterfahrschutz und einen neuen Luftfilter, Wasser- und Spritvorräte wurden aufgefüllt und dann ging die Reise weiter nach Mauretanien. Nach vier Tagen Fahrt durch die Wüste – ohne Internet, dafür aber mit Weißwurstfrühstück im Gepäck – übernachteten die Rallye-Fahrer noch einmal in einem Hotel.
In diesen Tagen wollten die fünf ihr Ziel in Gambia erreicht haben. „Aufgeben gibt es nicht, wir fahren bis nach Banjul“, verspricht Christian Funk. Am Sonntag sollen die Autos vor Ort für einen guten Zweck versteigert werden. Heimwärts geht es für die Rallye-Fahrer dann mit dem Flieger.