Aichacher Nachrichten

Schiltberg untermauer­t Widerstand gegen Aichachs Windkraft Flächen

Kommune reicht Unterschri­ftenliste aus Allenberg weiter und verlegt sogar eigene Gemeindera­tssitzung vor

- Symbolfoto: Ulrich Wagner (xo)

Schiltberg Mit Spannung wurde in Schiltberg die Entscheidu­ng im Aichacher Stadtrat zur Aufhebung der beiden Konzentrat­ionsfläche­n für Windkraft erwartet (wir berichtete­n).

Wie mehrfach berichtet, liegt eine der Konzentrat­ionsfläche­n an der Kreisstraß­e AIC 2 zwischen den Aichacher Stadtteile­n Untergries­bach, Untermauer­bach und Oberwittel­sbach sowie dem Schiltberg­er Ortsteil Allenberg.

Die Abstimmung im Aichacher Stadtrat fand gestern Abend nach Redaktions­schluss statt. Weil Schiltberg­s Bürgermeis­ter Josef Schreier sowie seine Stellvertr­eter Peter Kellerer und Fabian Streit als dabei sein wollten, war die ebenfalls für gestern geplante Gemeindera­tssitzung in Schiltberg um einen Tag vorverlegt worden.

Auch hier ging es erneut um die Windkraft. Die Gemeinde Schiltberg hatte seinerzeit der Änderung des Flächennut­zungsplane­s durch die Stadt Aichach widersproc­hen, mit der die Kreisstadt die Konzentrat­ionsfläche­n für Windenergi­eanlagen festlegte. Zum Hintergrun­d: Im November 2014 hatte die Bayerische Staatsregi­erung die 10H-Regelung für den Neubau von Windkrafta­nlagen festgelegt.

Mit dem Gesetz ist deren Bau nur noch gestattet, wenn der Abstand zu den nächsten Wohnhäuser­n mindestens das Zehnfache der Anlagenhöh­e (Nabenhöhe plus Rotor) beträgt.

Der geringste Abstand zur Wohnbebauu­ng Al- lenberg-Nordwest beträgt rund 900 Meter. Er ist identisch mit dem von der Stadt Aichach festgelegt­en Mindestabs­tand von Konzentrat­ionsfläche­n zu einem allgemeine­n Wohngebiet.

Die Allenberge­r hatten an BürZuhörer germeister Josef Schreier eine Unterschri­ftenliste übergeben, mit der sich 161 Bürger gegen die geplanten vier Windräder aussprache­n. Er reichte sie wunschgemä­ß an den Aichacher Bürgermeis­ter Klaus Habermann weiter.

Zudem verfassten die Gemeinden Hollenbach und Schiltberg ein Schreiben an den gesamten Aichacher Stadtrat. Hollenbach war durch die zweite Konzentrat­ionsfläche westlich von Aichach zwischen den Stadtteile­n Oberschnei­tbach und Hiesling sowie den Hollenbach­er Ortsteilen Igenhausen und Schönbach betroffen.

In dem Schreiben der beiden Bürgermeis­ter hieß es: „Gerade auch im Hinblick auf die Lebensqual­ität unserer jetzigen Bevölkerun­g und Nachkommen muss festgestel­lt werden, dass Windräder mit einer Höhe von bis zu 250 Metern in einem Abstand von gerade einmal einem Kilometer zu unseren Ortschafte­n nicht verantwort­bar sind.“

Beide stellten klar, sie seien nicht grundsätzl­ich gegen Windräder. Diese seien eine „saubere und sinnvolle Alternativ­e zu fossilen Energieträ­gern“. Doch die Höhe sei ihnen ein Dorn im Auge. Mit Aufhebung der Konzentrat­ionsfläche würde die 10H-Regelung gelten. Schreier stellte im Gemeindera­t fest: „Wir haben unsere Möglichkei­ten ausgeschöp­ft.“

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Die Gemeinde Schiltberg hat ihre Ab lehnung der Windkraft Konzentrat­ions flächen der Stadt Aichach noch einmal bekräftigt.

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