Frauen ohne Druck, Männer ohne Männer
Beim designierten Meister in Haunstetten ist das Aichacher Landesliga-Team krasser Außenseiter. Im Lager der Männer wird vor Saisonfinale die personelle Lage immer schlechter
Aichach Ostern steht vor der Tür. Das heißt im Handball: Die Männer beenden nun die Saison 2017/18, für den TSV Aichach ist das am Samstag ab 19.30 Uhr beim TSV Göggingen der Fall. Und die Frauen dieses Vereins, die am gleichen Tag um 16 Uhr beim TSV Haunstetten II zu Gast sind, legen danach eine kurze Pause ein, ehe sie nach Ostern noch viermal in der Landesliga um Punkte kämpfen.
● Männer Wie geht’s Felix Schilberth, der zuletzt früh ausscheiden musste? Das ist die wichtigste Frage im Aichacher Lager vor dem Finale. Ein Sprunggelenk ist blau gefärbt, das bedeutet nichts Gutes. An Training ist da nicht zu denken, an einen Einsatz am Samstag wohl kaum. Damit spitzt sich die personelle Lage weiter zu. Stefan Breitsameter pausiert nach einer Operation, nun fehlt auch noch Oliver Huber, weil er be- ruflich in Italien zu tun hat. Und Konstantin Schön genießt die Sonne in einem wärmeren Land. Wenigstens steht Timo Stubner wieder parat und Philipp Dachser kehrte am Donnerstag ins Training zurück. Ansonsten werden noch einmal einige Kandidaten aus der A-Jugend zum Zug kommen.
Trotz dieser keineswegs idealen Ausgangsbasis sagt Trainer Manfred Szierbeck: „Ich hoffe, dass die Jungs das stemmen gegen eine routinierte Mannschaft. Und wenn nicht, dann ist das für mich auch kein Beinbruch.“In der Übungseinheit am Dienstagabend brachten die Spieler klar zum Ausdruck, dass sie fest gewillt sind, Platz drei in der Bezirksoberliga zu behaupten. Dazu würde bereits ein Unentschieden reichen. Szierbeck blickt einige Monate zurück: „Göggingen ist sehr ambitioniert in die Runde gestartet mit einem Kader von ehemaligen Bayernligaund Landesligaspielern.“Ihr Trainer Florian Pfänder, der am Samstag als Urlauber fehlt, wird das Team verlassen. Er wurde bereits in Schwabmünchen als neuer Coach vorgestellt.
● Frauen Die Aufgabe für die Aichacher Handballerinnen könnte schwieriger nicht sein. Sie fahren nach Haunstetten zur zweiten Garnitur des TSV, die eine überragende Saison absolviert hat und unmittelbar vor dem Titelgewinn in der Landesliga steht, nachdem sie ein Jahr zuvor noch der Bayernliga angehörte. Aichachs Trainer Martin Fischer zieht den Hut nicht nur vor diesem Team, sondern auch vor den anderen Frauenmannschaften in diesem Verein und spricht daher von einem Superjahr des Konkurrenten aus dem Augsburger Stadtteil: Team eins auf Platz eins in der 3. Liga, Team drei auf Platz eins in der Bezirksoberliga und die A-Jugend wurde Meister in der Landesliga. Von der Papierform her braucht man sich also keine großen Gedanken über die Verteilung der Rollen in diesem Duell des Ersten gegen den Vorletzten zu machen. Fischer: „Das ist ein Spiel, in das wir ohne jeglichen Druck reingehen. Da können wir unbeschwert und frei aufspielen. Da kann man zeigen, was wir im Vergleich zum Hinspiel gelernt haben und was wir nun besser machen. Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen.“Und wie stehen die Aussichten für die Gäste? Der Coach möchte sich keinen Illusionen hingeben: „Einen Punkt einzufordern, das wäre ein bissel zu hoch gegriffen.“Bei einer Niederlage wäre Aichach abgestiegen. Johanna Fackler hat sich in dieser Woche wieder gesund gemeldet. Ansonsten geht es in erster Linie darum, welche Spielerinnen aus der A-Jugend diesmal zum Zug kommen werden, um ein bisschen Landesligaluft bei den Frauen schnuppern zu können.