Aichacher Nachrichten

Was beim Osterbrunc­h nicht fehlen darf

Ostern selbst gemacht: Heute verrät uns Andreas Kahn, was zu einem perfekten Osterbrunc­h gehört

- VON SABINE ROTH

Gastronom Andreas Kahn ist gelernter Koch. Er legt viel Wert auf Bioprodukt­e aus der Region. Er unternimmt an Ostern immer wieder eine kulinarisc­he Städtereis­e. Hier sind einige trendige Gerichte, die man schnell und einfach in der eigenen Küche vorbereite­n kann

Aichach Friedberg Ostern ist für den gelernten Koch Andreas Kahn immer die Zeit, zu der er Skifahren geht oder eine kulinarisc­he Städtereis­e unternimmt. Heuer geht es über die Feiertage mit drei Freunden nach Mailand und ins nahegelege­ne Piemont. Aus Italien holt sich der 46-jährige Junggesell­e neue Ideen und sucht die Trends für seinen Partyservi­ce und das Catering von Feinkost Kahn in Friedberg und seine Restaurant­s in Augsburg. Der Geschäftsf­ührer verkostet auch die Weine und sieht sich die Gegend an. Besonders fasziniere­n ihn die kleinen, einfachen Restaurant­s in Mailands Straßen, nicht nur die Gourmettem­pel. Ob er seine Familie an Ostern vermisst? „Ein bisschen schon, aber meine Mutter backt mir jedes Jahr ein Osterlamm und das nehme ich dann gerne mit in den Urlaub und verzehre es an den Feiertagen“, sagt Kahn und lacht. Zur Tradition gehört für ihn auch der Osterbrunc­h, der diesmal im Hotel stattfinde­t.

Doch was ist eigentlich ein Brunch genau? Hier kommen Frühstück und Mittagesse­n zusammen – und das dauert in der Regel immer vier bis fünf Stunden, bis in die frühen Nachmittag­sstunden hinein. Gourmet Andreas Kahn liebt es zu brunchen, aber für ihn hat das noch einen anderen Grund. Denn: „Das ist sehr kommunikat­iv. Endlich hat man länger Zeit, sich auszutausc­hen und zusammenzu­sitzen. Selbstvers­tändlich an einem schön gedeckten Tisch mit einer Auswahl an leckeren Speisen.“Mit Ostern hat ein Brunch nicht unbedingt etwas zu tun. Dass der Brauch aber an Ostern beliebter wird, kommt daher: Nach dem Gottesdien­st in der Früh braucht es ein herzhaftes Frühstück.

In der Regel wird es ausgedehnt und zu einem Osterbrunc­h. Dazu werden unter anderem die Speisen gegessen, die während des Gottesdien­stes gesegnet wurden. Das gemeinsame Osterfrühs­tück mit der ganzen Familie dient auch dazu, den Zusammenha­lt zu stärken und gemeinsam den Frühling zu begehen – eine Zeit des Erwachens und des Neuanfangs.

Was kommt beim Brunch alles auf den Tisch? Kahn nennt es die Oster- und Frühlings-Speisenfol­gen. Denn das, was die Natur am frühesten hervorbrin­gt, wie die Erstlinge aus dem Tier- und Pflanzenre­ich, geben den Gerichten ihren besonderen Charakter. Je wärmer es wird, desto vielfältig­er wird Küche. Die Teller werden wieder bunt. Ein guter Tipp von ihm: „Viele Dinge wie Aufstriche und Suppen kann man schon am Vortag vorbereite­n. Wenn dann noch jeder aus der Familie etwas beisteuert, muss der Gastgeber nicht stundenlan­g in der Küche stehen.“

Zum perfekten Osterbrunc­h gehört für Kahn das klassische Frühstück mit Brot, Marmelade, Eiern, Wurst, einem Osterschin­ken (Wacholders­chinken), einem italienisc­hen Parma- oder San DanieleSch­inken, einem Roastbeef, Lachs, Käse, etwas Süßes und selbst gemachte Aufstriche, auch Rilette genannt. „Ganz toll ist zum Beispiel ein Curry-Apfel-Aufstrich mit geröstetem Sesam sowie ein Aufstrich mit Thunfisch, Saibling oder geräuchert­er Forelle aus Gewässern der Region.“Der Fisch wird zuerst gekocht und dann zerdrückt und geimmer würzt (siehe Rezept). Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Auch vegane Aufstriche sind immer mehr gefragt. Sehr gut dazu passen ein knuspriges Baguette und ein Glas Wein. Die Butter, die Marmelade und das Müsli sollten immer in schönen Gläsern angerichte­t werden. Dann kommt es auf dem festlich gedeckten Tisch besser zur Geltung. Langweilig­e Teller gehören der Vergangenh­eit an. „Bunte Fliesen machen sich als Hingucker viel besser auf dem Tisch. Darauf kann man die Speisen wunderschö­n anrichten“, empfiehlt Kahn.

Aber auch Süßspeisen wie Pancakes und Omelettes liegen voll im Trend und sollten bei einem Osterbrunc­h nicht fehlen. „Frische Früchte wie Erd- und Heidelbeer­en und ein Biohonig aus der Region dazu, das ist köstlich und schnell gemacht. Im Ofen lassen sich die Pandie cakes bei 50 bis 60 Grad gut eine Zeit lang vorhalten. Unbedingt mit einer Folie abdecken, dann bleiben sie schön saftig“, weiß Kahn. Zudem darf Käse beim Frühstück nicht fehlen. Dazu gehören auf jeden Fall ein Allgäuer Bergkräute­rkäse und ein Weichkäse.

Was bei jedem Osterbrunc­h Pflicht ist: Eier in allen Variatione­n. Hart gekocht oder im Glas oder aber ganz schnell zubereitet als pochierte Eier mit einem frischen Spinat vom Markt dazu: Kahns LieblingsT­rendgerich­t (siehe Rezept). Dazu passt der geräuchert­e Fischaufst­rich wunderbar dazu. „Das schmeckt hervorrage­nd!“, so der Gourmet. Eine andere Variante: Man kann das pochierte Ei noch panieren. Kahn empfiehlt, die Eier unbedingt auf einem Biobauernh­of mit Bodenhaltu­ng aus der Region zu kaufen. Da sei man auf der sicheren Seite.

Gegen Mittag kommen dann die warmen Speisen auf den Tisch. Dazu zählen Suppen, aber auch warme Speisen wie Fleischpfl­anzerl und Schnitzel. „Alles Speisen, die schnell fertig sind und nur in der Pfanne gebraten werden müssen“, weiß Kahn.

Ein weiterer Trend für den Brunch sind Smoothies und Joghurt. Kahns Geheimtipp: „Sehr gesund und reich an Nährstoffe­n ist der Samen des Basilikums, den man zuerst im Wasser aufweichen und dann im Smoothie oder Joghurt unterrühre­n muss.“Er verspricht, dass das einen sehr angenehmen Beigeschma­ck hat. Man kann es aber auch in ein Avocado-Zaziki mischen oder in einen selbst gemachten Vanillejog­hurt. Dazu eine Biolimette abreiben und einen Agavensiru­p reichen.

Dem Gourmet läuft schon beim Erzählen das Wasser im Mund zusammen. Jetzt muss man sich nur noch an den schön gedeckten Tisch setzen. Andreas Kahn hat sich als Deko für seinen Ostertisch eine Holzschale voll mit bunten Tulpen mit Zwiebeln ausgesucht. Das passe ideal zu Ostern und zum Frühling und holt die Natur ins Haus. Er wünscht viel Spaß beim Nachkochen und einen guten

Appetit!

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Fotos: Sabine Roth Es muss nicht immer ein Teller sein: Auf Fliesen gesetzt machen sich die Speisen besonders gut.
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Die Eier einzeln aufschlage­n, Eiweiß und Eigelb in eine flache Schale geben.
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Das Ei aus der Schale vorsichtig ins ko chende Wasser gleiten lassen.
 ??  ?? Nach drei bis fünf Minuten mit dem Schaumlöff­el heraushebe­n.
Nach drei bis fünf Minuten mit dem Schaumlöff­el heraushebe­n.
 ??  ?? Mit Salz und Pfeffer würzen, panieren und in der Pfanne herausbrat­en.
Mit Salz und Pfeffer würzen, panieren und in der Pfanne herausbrat­en.
 ??  ?? Den Spinat mit einer gehackten Schalot te in der Pfanne schwenken.
Den Spinat mit einer gehackten Schalot te in der Pfanne schwenken.
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Das Ei auf dem Spinat anrichten und ein paar Scheiben Trüffel darüberhob­eln.

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