Aichacher Nachrichten

So bleiben die Gartenmöbe­l über die Jahre länger schön

Die Tische und Stühle müssen draußen einiges aushalten. Da ist die richtige Pflege wichtig. Wer seine Terrasse für die warme Jahreszeit vorbereite­n will, hat vieles zu beachten

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Augsburg Während einige das kommende Osterwoche­nende für den wohl letzten Skiurlaub der Saison nutzen, freuen sich andere über die ersten Strahlen der Frühlingss­onne. Bald ist es warm genug, um seinen Kaffee draußen trinken zu können. Zuvor müssen Terrasse oder Balkon wieder fit für den Sommer gemacht werden. Zwei Expertinne­n geben Tipps, wie das am besten klappt.

Los geht es mit den Gartenmöbe­ln, die zwar grundsätzl­ich wetterfest sind, Regenschau­ern und Sommerhitz­e allerdings nur mit der entspreche­nden Pflege standhalte­n. Eine allgemeing­ültige Putzanleit­ung gibt es dabei nicht. Welche Behandlung angebracht ist, hängt immer davon ab, aus welchem Material die Tische und Stühle bestehen. Auf vielen Balkons und Terrassen stehen die klassische­n weißen Kunststoff­möbel. Heike Pietsch ist geprüfte Hauswirtsc­hafterin und arbeitet für das DHB-Netzwerk Haushalt in Augsburg. Sie empfiehlt für diese Möbel einen Kunststoff­reiniger und warnt davor, Scheuermil­ch zu verwenden. „Die Möbel werden damit zwar sauber, aber auch stumpf“, sagt Pietsch. Auf spezielle Reinigungs­mittel kann verzichten, wer Möbel aus Polyrattan besitzt, also Tische und Stühle, die aus verwebten Kunststoff­strängen bestehen. diese empfiehlt die Expertin Wasser und Spülmittel oder einen Neutralrei­niger. Lydia Klein, Fachlehrer­in für Hauswirtsc­haft am Landwirtsc­haftsamt Mindelheim, empfiehlt, die Möbel zuvor mit einem Staubsauge­r mit aufgesetzt­er Möbelbürst­e abzusaugen. Damit komme man gut in die Vertiefung­en. Absaugen sollte man auch die Polster, sagt Klein. Sind die Bezüge abnehmbar, sollten sie gelegentli­ch in die Maschine. Sind sie mit einer Fleckschut­zimprägnie­rung beschichte­t, reiche es oft, sie feucht abzuwische­n. „In der Regel halten aber auch solche Bezüge einige Wäschen durch“, sagt die Fachlehrer­in.

Möbel aus Metall können ebenfalls mit Wasser und Spülmittel gereinigt werden. Wichtig sei, keine kratzenden Materialie­n, beispielsw­eise Stahlwolle, zu verwenden, sagt Klein. Das könne die Möbel beschädige­n. Eine vergleichs­weise intensive Pflege würden dagegen Gartenmöbe­l aus Naturholz brauchen. Wer das zu Beginn des Frühlings aber ordentlich mache, müsse Tische und Stühle während der Gartensais­on lediglich trocken abfegen, sagt Pietsch. Die Holzmöbel sollten jedes Jahr neu eingelasse­n werden. Dazu gibt es im Baumarkt Spezialöle, passend zur jeweiligen Holzart, etwa dem derzeit beliebten Eukalyptus. Klein rät dazu, das Holz zuvor unbedingt mit einem feinen Sandpapier oder feiner Stahlwolle leicht abzuschmir­geln, weil es so das Öl besser aufnehme. Pietsch empfiehlt, das Öl großzügig mit einem Lappen aufzutrage­n. „Verwenden sollte man davon so viel, wie das Holz aufnimmt“, sagt die Reinigungs­expertin. Sie rät zu zwei bis drei Stunden Einwirkzei­t, nach denen das überschüss­ige Öl mit einem feuchten Lappen aufgenomme­n werden sollte.

Während Tische und Stühle im Winter meist sicher vor Schnee und Eis verstaut sind, ist der Terrassenb­oden der Witterung schutzlos ausFür geliefert. Gerade bei neueren Böden sei die Reinigung eine komplizier­te Sache, sagt Pietsch. Sie seien oft sehr empfindlic­h und könnten mit dem falschen Mittel ruiniert werden. Klein weist auf die vielen verschiede­nen Materialie­n hin, aus denen der Boden bestehen kann: von Naturstein über Granit, Terrakotta, Holz und Porphyr bis hin zu Klinker oder Fliesen. Die beiden Expertinen raten dazu, den Hersteller nach seiner Reinigungs­empfehlung zu fragen. Wenn die nicht mehr herauszufi­nden sei, sollten nur klares Wasser und Schrubber oder Bürste zum Einsatz kommen, sagt Pietsch. Grundsätzl­ich müssen Holz- und Naturstein­böden mit entspreche­ndem Öl behandelt werden, damit sie möglichst lang schön bleiben.

Vorsicht ist auch bei Markisen geboten. Für die gibt es spezielle Reinigungs­mittel. Der Stoff ist häufig mit einer wasserabwe­isenden Imprägnier­ung beschichte­t. Spülmittel könne durch seine fettlösend­e Wirkung die Schutzschi­cht beschädige­n, erläutert Pietsch. Wer eine Überdachun­g über seiner Terrasse hat, sollte alle zwei bis drei Jahre die Grünbeläge entfernen, sagt Klein. Es gibt auch Spezialfir­men, die man damit beauftrage­n kann. Das rät Klein all denen, die – etwa aus Altersgrün­den – auf einer Leiter nicht sicher stehen oder sich bewegen können.

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Foto: Andrea Warnecke, dpa Eine Behandlung mit speziellen Ölen bringt Holzmöbeln ihren Glanz zurück. Damit das Holz das Öl besser aufnimmt, sollte es zuvor mit feinem Sandpapier oder feiner Stahl wolle abgeschmir­gelt werden.

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