Aichacher Nachrichten

FDP will auch sonntags shoppen

Liberale und Linke formieren sich für die Landtagswa­hl und teilen gleich gegen die CSU aus. Die Reaktion erfolgt prompt

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Bad Windsheim/München Nach der verlorenen Landtagswa­hl von 2013 wittert die Bayern-FDP wieder Morgenluft. Im bevorstehe­nden bayerische­n Landtagswa­hlkampf will sie mit der Forderung nach einer völligen

Freigabe der Ladenöffnu­ngszeiten an sieben Tagen in der Woche bei den Wählern punkten. „Wir möchten mehr Selbstbest­immung für die Ladeninhab­er, Arbeitnehm­er und Kunden“, erklärte Maximilian Funke-Kaiser, Landesvors­itzender der Jungen Liberalen Bayern, die den Antrag auf dem Landespart­eitag am Samstag im mittelfrän­kischen Bad Windsheim eingereich­t hatten. Jedes Geschäft solle selbst entscheide­n können, wann es öffnet und schließt.

Auch für ein Kita-Pflichtjah­r und einen Rechtsansp­ruch auf einen Ganztagssc­hulplatz will sich die Partei einsetzen. Damit wolle die FDP für mehr Bildungsge­rechtigkei­t in Bayern sorgen, sagte Landtagssp­itzenkandi­dat Martin Hagen. Der 36-Jährige war zuvor mit großer Mehrheit der mehr als 400 Delegierte­n zum Spitzenman­n für die Landtagswa­hl gewählt worden. Hagens Antrittsre­de war von zahlreiche­n Seitenhieb­en auf den einstigen Koalitions­partner CSU geprägt. Der Partei verhieß Hagen mit dem Urnengang im Herbst das Ende ihrer Alleinherr­schaft. Dabei verglich er das Schicksal der CSU mit dem des Handyherst­ellers Nokia. Bayern gehe es heute keineswegs schlecht. „Das war bei Nokia vor zehn Jahren auch so“, sagte Hagen. Heute habe aber kaum noch einer ein NokiaHandy. „Das zeigt, wie schnell man heute als Marktführe­r absteigt.“

CSU-Generalsek­retär Markus Blume reagierte prompt. „Wer in Berlin kneift, braucht in Bayern nicht die Backen aufblasen. Die FDP kann sich unpassende Vergleiche sparen, die CSU hat das Zukunfts-Update bereits installier­t“, ließ Blume mitteilen.

Auch die Linke hat am Samstag ihren Spitzenkan­didaten für die Wahl im Oktober gekürt. Auf Platz eins der Liste steht Ates Gürpinar. Der 33-jährige Medienwiss­enschaftle­r setzte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen durch. Auf Platz zwei folgt Eva Bulling-Schröter, Schlosseri­n und ehemalige Vorsitzend­e des Umweltauss­chusses im Bundestag. „Wir lassen nicht zu, dass Bayern weiter nach rechts rückt“, kündigte Spitzenkan­didat Gürpinar an. „Wir sind das Widerständ­ige, das gegen Söder aufsteht und nicht mit ihm koaliert.“

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Archivfoto: Timm Schamberge­r, dpa Eine Trachtengr­uppe sitzt anlässlich eines Treffens der Siebenbürg­er Sachsen auf einer Bank in Dinkelsbüh­l. Die Landsmann schaften sehen sich heute als Brückenbau­er.
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Martin Hagen
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Ates Gürpinar

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