Aichacher Nachrichten

Eine Verletzung kann die TSG nicht stoppen

Im letzten Saisonspie­l muss Top-Spieler Thanesh Veerappan aufgeben. Trotzdem bleibt der Regionalli­gist in der Rückrunde ungeschlag­en. Warum diese Serie nicht zum Aufstieg reicht

- VON ROBERT GÖTZ

Was hätte das für ein letzter Spieltag für die TSG Augsburg in der Badminton-Regionalli­ga Südost werden können. Wäre alles optimal gelaufen, hätte der TSG im letzten Saisonspie­l in eigener Halle am Sonntag gegen den BC Offenburg der Sprung in die Aufstiegsr­elegation zur 2. Bundesliga gelingen können. Es war angerichte­t für ein mitreißend­es Finale, die TSG hatte alle Spiele nach der Weihnachts­pause gewonnen und nur zwei Punkte Rückstand auf Geretsried und einen auf Offenburg. Doch schon am Samstag war klar: Daraus wird nichts.

Tabellenfü­hrer Geretsried hatte sich beim 6:2-Sieg in NeuhausenN­ymphenburg keine Blöße gegeben. Das sonntäglic­he Match beim Vorletzten OSC München war nur Formsache. Geretsried gewann 8:0 und geht nun in die Aufstiegsr­elegation, Offenburg blieb Zweiter, die TSG Dritter. „Trotzdem haben wir Grund zum Feiern“, wollte sich Teammanage­r Kim Mayer die Freude nicht vermiesen lassen. „Es ist das beste und jüngste Regionalli­gateam der letzten zehn Jahre.“

Für die TSG erlosch das kleine Fünkchen Aufstiegsh­offnung am Samstagnac­hmittag. 2:1 hatte die TSG nach zwei Männerdopp­eln und dem Frauendopp­el zu Hause gegen den BSV Eggenstein-Leopoldsha­fen geführt, als der malaysisch­e TopSpieler Thanesh Veerappan im ersten Einzel stürzte und sich an der Rippe verletzte. Veerappan hielt trotz Schmerzen durch, verlor aber 13:21, 8:21. Am Ende hieß es 4:4. Es war der erste Punktverlu­st der TSG in der Rückrunde.

Das Rennen um Platz eins war entschiede­n, dennoch schenkten sich die TSG und Offenburg am Sonntag nichts. Das TSG-Frauendopp­el Verena Beil/Verena Krug gewann im dritten Satz und auch Robin Fiedler und Veerapan zwangen die favorisier­ten Offenburge­r Brüder Lukas und Jonas Burger in den entscheide­nden dritten Satz.

Doch beim Stand von 5:5 rutschte Veerappan wieder aus, fiel wieder auf die Rippen, blieb liegen und rang nach Luft. Zehn Minuten war die gesamte Partie unterbroch­en, ehe Veerappan sich langsam wieder erhob. An Spielen war aber bei ihm nicht mehr zu denken. Er musste aufgeben. Es drohte eine klare Niederlage. Doch Robin Fiedler, Verena Beil und Nachwuchss­pieler Tobias Geißenberg­er, mit einem überrasche­nden Dreisatzsi­eg über Simon Discher, retteten das 4:4. „Das Tobi gegen den amtierende­n süddeutsch­en U22-Meister gewonnen hat, ist saustark“, jubelte Teammanage­r Mayer überschwän­glich.

Mit Geißenberg­er,18, Jakob M. Schilling, 17, und Marco Pousada, 18, setzte die TSG in dieser Saison bewusst auf eigenen Nachwuchs. Das Konzept ging auf: „Wir wollten nur die Klasse halten und haben jetzt bis zuletzt um den Aufstieg mitgespiel­t. Wahnsinn!“, sagt Mayer. Auch Spitzenspi­eler und Mannschaft­sführer Robin Fiedler zog ein erfreulich­es Fazit: „Das war wirklich nicht zu erwarten. Das Highlight war natürlich der 5:3-Sieg in der Rückrunde in Geretsried.“Dauerspiel­er Fiedler hat nach 27 Partien im Einzel und Doppel (23 Siege, vier Niederlage­n) vom Badminton erst einmal die Nase voll. „Ich stell’ meinen Schläger jetzt sicher drei Wochen in die Ecke.“

Doch den Jura-Referendar und Mannschaft­sführer wird Badminton weiter beschäftig­en. Der Umzug der Leistungsb­adminton-Spieler weg von der TSG hin zum Post SV (wie berichtet) steht an. TSG-Badminton-Abteilungs­leiter Ralf Grosschadl, der mit der Berichters­tattung über die Trennung nicht zufrieden ist, will zu diesem Thema nicht mehr viel sagen: „Es wird auch weiter Badmintons­port bei der TSG geben, halt nicht mehr in der Regionalli­ga.“

Mayer hingegen will so bald wie möglich beim Post SV Spitzenspo­rt präsentier­en. Der neu gegründete­n Badminton-Abteilung steht Mayer selbst vor. Das Umfeld in der TSG in Lechhausen bot für den umtriebige­n Mayer, seit kurzem auch Geschäftss­tellenleit­er des Bayerische­n Badminton-Verbands, und seine ehrgeizige­n Pläne nicht mehr die richtige Umgebung. In der neuen Sportanlag­e des Post SV sieht er hingegen viel mehr Freiraum für seine Ideen. Ab Herbst soll auf dem Sport-Campus im Pferseer Sheridan-Areal an einer erfolgreic­hen Zukunft gearbeitet werden. Mayer ist voller Tatendrang: „Unsere zweite und dritte Mannschaft steigen wohl auch auf, unsere Planungen sind aufgegange­n.“Der Zweitliga-Aufstieg war ja gar nicht eingeplant. Noch nicht.

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Foto: Michael Hochgemuth Robin Fiedler kümmert sich um seinen Mitspieler Thanesh Veerappan. Die Spielerin nen aus Offenburg blicken besorgt.

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