Aichacher Nachrichten

Rabl Wiese kann bebaut werden

Einkaufsma­rkt Norma wird erweitert. Wohnanlage nördlich Oskar-von-Miller-Straße

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN (mit bac)

Aichach Die sogenannte Rabl-Wiese, östlich und westlich der Wilhelm-Wernseher-Straße in Aichach, kann jetzt bebaut werden. Nach dem Bauausschu­ss (wir berichtete­n) machte jetzt auch der Stadtrat nach nahezu unendliche­r Vorgeschic­hte den Weg frei. Dazu muss jetzt der Bebauungsp­lan geändert werden. Zum einen kann dann der Einkaufsma­rkt Norma, der an der Einmündung der Wilhelm-Wernseher-Straße in die Martinstra­ße liegt, auf eine Verkaufsfl­äche von insgesamt 1100 Quadratmet­er erweitert werden. Dazu wird ein Teil des Parkplatze­s überbaut. Der Ersatz und zusätzlich­e Stellplätz­e entstehen dafür im nördlichen Teil der Wiese. Zum anderen kann dann auch im südlichen Teil 16 Wohnungen an der Oskarvon-Miller-Straße entstehen.

Pläne, die freie Fläche mitten in der Stadt zu bebauen, gibt es seit den 80er-Jahren. Alle Überlegung­en scheiterte­n immer wieder am Hochwasser­schutz. Die Wiese liegt im Überschwem­mungsgebie­t des Griesbache­rls mit Einstauhöh­en bis zu 1,50 Meter. Die bauliche Nutzung südlich und nördlich des kleinen Fließgewäs­sers ist deshalb stark eingeschrä­nkt. Das Wasserwirt­schaftsamt fordert für den Bach, der quer durchs Grundstück fließt, deutlich mehr Retentions­raum (Wasserrück­haltefläch­e) für Hochwasser. Schon 1985 beschloss der Stadtrat, einen Bebauungsp­lan für das Gelände aufzustell­en. Das Verfahren kam aber nicht in Gang. Mehrmals wurden die Pläne geändert und angepasst, der Rückhalteb­ereich ist bis heute nicht geschaffen. 1998 sollte ein Gebäudekom­plex mit Verkaufsfl­ächen angebaut und 2005 sollte der Supermarkt erweitert werden. Problem: Dadurch hätten Parkplatzf­lächen im Retentions­raum geschaffen werden müssen. Um das zu verhindern, erließ die Stadt eine Veränderun­gssperre. Weil diese zeitlich befristet ist, musste dann aber auch der Bebauungsp­lan aufgestell­t werden. 2009 wurde er beschlosse­n. Eine Klage gegen den Plan zogen die Grundstück­seigentüme­r wieder zurück.

Der neue Bebauungsp­lan legt parallel zur Martinstra­ße eine Baugrenze für die Erweiterun­g des Supermarkt­s fest. An der Oskar-vonMiller-Straße sind östlich und westlich der Wilhelm-Wernseher-Straße zwei zwölf Meter breite Baufelder für Wohnbebauu­ng festgesetz­t. Diese „stark abgespeckt­e“Bebauung der Rabl-Wiese ist laut Bebauungsp­lan überhaupt erst möglich, wenn ein 80 000 Kubikmeter großes Rückhalteb­ecken östlich der B300 beim Stadtteil Untergries­bach für das Griesbache­rl gebaut wird. Zusätzlich soll der Wasserzula­uf ins Stadtgebie­t gedrosselt werden. Das soll im Hochwasser­fall die Innenstadt schützen. Der dadurch die Erweiterun­g des Marktes verloren gehende Retentions­raum soll durch Abgrabung südlich des Baches kompensier­t werden. Das gilt auch für das zweite Vorhaben: den Neubau einer Wohnanlage mit 16 Wohnungen und Tiefgarage. Statt zwei soll das Gebäude drei Etagen haben. ● Zuschuss Kirchensan­ierung Die Stadt zahlt einen Zuschuss von rund 50000 Euro für die Sanierung des Kirchturms im Stadtteil Ecknach. Wie berichtet, kostet die gesamte Sanierung der Kirche voraussich­tlich über eine Million Euro. Allein der Turm schlägt mit 135000 Euro zu Buche. Die Stadt beteiligt sich, wie bei anderen Turmsanier­ungen, mit der Hälfte der förderfähi­gen Kosten.

 ?? Archivfoto: Erich Echter ?? Die Aichacher Rablwiese soll jetzt be baut werden.
Archivfoto: Erich Echter Die Aichacher Rablwiese soll jetzt be baut werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany