Aindlinger ballen endlich wieder die Fäuste
Im Lokalderby mit dem FC Stätzling ist Fortuna auf der Seite des TSV. Warum es diesmal mit dem ersehnten Erfolg am Schüsselhauser Kreuz klappte und Mathias Steger bei seinem Ex-Klub nur zuschauen durfte
Aindling Tore entscheiden im Fußball und nicht die Torchancen. Das ist eine Binsenweisheit in diesem Spiel, wie sich am Sonntag in der Landesligapartie des TSV Aindling gegen den FC Stätzling mal wieder zeigte. Die Gäste mögen sich nach der 1:2-Niederlage als moralische Sieger gesehen haben. Wenn im Mai abgerechnet wird, dann geht es freilich allein um die nackten Zahlen. Und die sprachen diesmal für die Hausherren.
Man kann nun trefflich darüber streiten, wie die Begegnung geendet hätte, wäre auf Stätzlinger Seite Matthias Steger zum Einsatz gekommen. Ein Mann mit seinen Fähigkeiten wäre durchaus für einen Treffer gut gewesen. Doch Steger, der im Winter beim FCS anheuerte, nachdem er in Aindling suspendiert worden war, kam am Sonntag lediglich im Team zwei in der Kreisliga zum Zug, am Schüsselhauser Kreuz war er Zuschauer. Er nannte den Grund für diese Rolle: „Das steht so im Vertrag.“
Aindlings Trainer Thomas Wiesmüller war nicht allein von Torhüter Sven Wernberger angetan: „Die Unsicherheit, die er in der Vorrunde gezeigt hat, vielleicht aufgrund der langen Pause, ist weg.“Ausgesprochen gut war der Coach auch auf Simon Fischer zu sprechen, der zum zweiten Mal in Folge zu den Torschützen gehörte. „Das ist die Qualität vom Simon“, betonte der Coach und dachte zurück an die Szene, als der Stürmer den Ball zum 2:1 über die Linie befördert hatte: „Den brauchen wir, das ist unser heißes Eisen.“
Interessant war diesmal die Aindlinger Bank der Ersatzleute besetzt. Wie in Olching hätte erneut Co- Trainer Tobias Völker mitkicken können. Johannes Raber, der als Lehrer jetzt Ferien hat, kam am Ende auch herein, ebenso Manuel Talarico, der wie Andreas Wiedholz, übrigens nicht verwandt mit Lukas Wiedholz, noch der A-Jugend angehört.
Die Abstiegsrelegation wird in diesem Jahr am 23. Mai beginnen und am 3. Juni enden. Mehr lässt sich derzeit zu dieser Runde noch nicht sagen. Nach wie vor muss der TSV Aindling damit rechnen, dass seine Fußballer dort vertreten sein werden. Vorstandsmitglied Josef Kigle allerdings brachte am Sonntagabend eine andere Variante ins Gespräch: „Die Türken sind noch nicht so weit weg. Die sind es noch nicht gewohnt, im Abstiegskampf zu sein.“In der Tat hat Türkspor Augsburg beim Gastspiel am Schüsselhauser Kreuz im November alles andere als einen souveränen Eindruck hinterlassen. Und auch die bislang einzigen Resultate in diesem Jahr (0:1-Niederlage in Egg und 0:0 in Gundelfingen) deuten nicht darauf hin, dass der amtierende Vizemeister seine Talfahrt beendet hat. Kigle sprach der Mannschaft ein Lob aus und sinnierte: „Vielleicht haben wir heute das Quäntchen Glück gehabt, das wir die letzten Wochen nicht hatten.“
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Vielleicht war dieser glückliche Sieg der Startschuss für die Aindlinger Aufholjagd. Und vielleicht spielt der TSV ausnahmsweise im Frühjahr besser als im Herbst.