Brandlbad soll später aufmachen
Kürzungen Neuburger Stadtwerke müssen sparen und schränken die Öffnungszeiten ein
Neuburg Noch ist es nicht so weit, viele sehnen aber schon jetzt die Freibadsaison herbei. In diesem Jahr jedoch werden sich Badegäste des Brandlbads in Neuburg auf kürzere Öffnungszeiten einstellen müssen. Grund dafür sind Sparmaßnahmen, die sich die Stadtwerke verordnet haben und im nicht öffentlichen Teil der jüngsten Werkausschusssitzung beschlossen wurden.
Künftig wird das Brandlbad am Montag, Mittwoch und Donnerstag erst ab 12 Uhr öffnen. Das spart eine Schicht, auf dem Papier sind das 35 000 Euro. „In der Praxis dürften die Einsparungen jedoch bei bis zu 60 000 Euro liegen, weil Krankheitstage und Überstundenzuschläge dazukommen“, schätzt der Leiter der Stadtwerke Neuburg, Richard Kuttenreich. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass in den Vormittagsstunden rund 50 Besucher im Brandlbad waren – zu wenig für einen wirtschaftlichen Betrieb. Genau der soll aber sichergestellt werden: „Unsere Bäder sollen langfristig als Volksbäder erhalten und gepflegt werden“, sagt Kuttenreich. Die Maßnahme sei keinesfalls gedacht, Kunden vor den Kopf zu stoßen.
An allen anderen Tagen sollen die Öffnungszeiten daher so bleiben wie bisher. An den Terminen für das Frühschwimmen werde ebenfalls nicht gerüttelt – diese seien weiterhin dienstags und freitags ab 7 Uhr. Zudem soll in den Ferien und an den Wochenenden wie gewohnt an jedem Tag von morgens an geöffnet werden. Außerdem hätten an den freien Vormittagen Sportgruppen und Schulen die Möglichkeit, die leeren Becken ungestört für ihren Unterricht oder das Training zu nutzen. In diesem Fall würde ein Mitarbeiter der Bäder lediglich aufsperren und die Wasserqualität überprüfen, während Trainer oder Lehrer die Aufsicht übernehmen.
Im Hallenbad merken die Besucher die Sparmaßnahmen am Preis. Der Kombitarif für Bad und Sauna steigt von 11,60 auf 12,80 Euro. Wer die Badezeit überzieht, wird ebenfalls stärker zur Kasse gebeten. Er zahlt unabhängig von der Dauer die nächste Preisstufe – nicht mehr in Viertelstunden gestaffelt wie bisher. Eine Praxis, die in anderen Bädern längst gang und gäbe sei, sagt Kuttenreich. Auch einen witterungsbedingten Doppelbetrieb von Hallen- und Freibad werde es in Zukunft nicht mehr geben. Sobald das eine Bad öffnet, hat das andere zu.
Die Wirtschaftlichkeit der fünf Buslinien der Stadtwerke soll ebenfalls überprüft werden. Ab April sollen Fahrgastzahlen erhoben werden, die zeigen, wie viele Fahrgäste wann in welchen Bussen unterwegs sind, sagt Kuttenreich. Frühestens im Sommer könnte dann an Stellschrauben wie der Taktung, der Linienführung oder der Größe der eingesetzten Busse gedreht werden. Wobei kleinere Fahrzeuge nicht zwangsläufig wirtschaftlicher seien – die Wartungskosten seien bei ihnen meist höher.
Langfristig werde auch in anderen Bereichen nach Einsparpotenzialen gesucht, etwa bei der Technik, der Lagerhaltung oder bei Fremdleistungen. „Wir befinden uns in einem Strukturwandel“, sagt Kuttenreich. „Wenn wir es uns wieder einmal leisten können und es politischer Wille ist, können wir gerne wieder über verlängerte Bäderöffnungszeiten diskutieren.“Bis dahin stünden die Zeichen auf Sparkurs.