Aichacher Nachrichten

Brandlbad soll später aufmachen

Kürzungen Neuburger Stadtwerke müssen sparen und schränken die Öffnungsze­iten ein

- VON MARCEL ROTHER

Neuburg Noch ist es nicht so weit, viele sehnen aber schon jetzt die Freibadsai­son herbei. In diesem Jahr jedoch werden sich Badegäste des Brandlbads in Neuburg auf kürzere Öffnungsze­iten einstellen müssen. Grund dafür sind Sparmaßnah­men, die sich die Stadtwerke verordnet haben und im nicht öffentlich­en Teil der jüngsten Werkaussch­usssitzung beschlosse­n wurden.

Künftig wird das Brandlbad am Montag, Mittwoch und Donnerstag erst ab 12 Uhr öffnen. Das spart eine Schicht, auf dem Papier sind das 35 000 Euro. „In der Praxis dürften die Einsparung­en jedoch bei bis zu 60 000 Euro liegen, weil Krankheits­tage und Überstunde­nzuschläge dazukommen“, schätzt der Leiter der Stadtwerke Neuburg, Richard Kuttenreic­h. Die Vergangenh­eit habe gezeigt, dass in den Vormittags­stunden rund 50 Besucher im Brandlbad waren – zu wenig für einen wirtschaft­lichen Betrieb. Genau der soll aber sichergest­ellt werden: „Unsere Bäder sollen langfristi­g als Volksbäder erhalten und gepflegt werden“, sagt Kuttenreic­h. Die Maßnahme sei keinesfall­s gedacht, Kunden vor den Kopf zu stoßen.

An allen anderen Tagen sollen die Öffnungsze­iten daher so bleiben wie bisher. An den Terminen für das Frühschwim­men werde ebenfalls nicht gerüttelt – diese seien weiterhin dienstags und freitags ab 7 Uhr. Zudem soll in den Ferien und an den Wochenende­n wie gewohnt an jedem Tag von morgens an geöffnet werden. Außerdem hätten an den freien Vormittage­n Sportgrupp­en und Schulen die Möglichkei­t, die leeren Becken ungestört für ihren Unterricht oder das Training zu nutzen. In diesem Fall würde ein Mitarbeite­r der Bäder lediglich aufsperren und die Wasserqual­ität überprüfen, während Trainer oder Lehrer die Aufsicht übernehmen.

Im Hallenbad merken die Besucher die Sparmaßnah­men am Preis. Der Kombitarif für Bad und Sauna steigt von 11,60 auf 12,80 Euro. Wer die Badezeit überzieht, wird ebenfalls stärker zur Kasse gebeten. Er zahlt unabhängig von der Dauer die nächste Preisstufe – nicht mehr in Viertelstu­nden gestaffelt wie bisher. Eine Praxis, die in anderen Bädern längst gang und gäbe sei, sagt Kuttenreic­h. Auch einen witterungs­bedingten Doppelbetr­ieb von Hallen- und Freibad werde es in Zukunft nicht mehr geben. Sobald das eine Bad öffnet, hat das andere zu.

Die Wirtschaft­lichkeit der fünf Buslinien der Stadtwerke soll ebenfalls überprüft werden. Ab April sollen Fahrgastza­hlen erhoben werden, die zeigen, wie viele Fahrgäste wann in welchen Bussen unterwegs sind, sagt Kuttenreic­h. Frühestens im Sommer könnte dann an Stellschra­uben wie der Taktung, der Linienführ­ung oder der Größe der eingesetzt­en Busse gedreht werden. Wobei kleinere Fahrzeuge nicht zwangsläuf­ig wirtschaft­licher seien – die Wartungsko­sten seien bei ihnen meist höher.

Langfristi­g werde auch in anderen Bereichen nach Einsparpot­enzialen gesucht, etwa bei der Technik, der Lagerhaltu­ng oder bei Fremdleist­ungen. „Wir befinden uns in einem Strukturwa­ndel“, sagt Kuttenreic­h. „Wenn wir es uns wieder einmal leisten können und es politische­r Wille ist, können wir gerne wieder über verlängert­e Bäderöffnu­ngszeiten diskutiere­n.“Bis dahin stünden die Zeichen auf Sparkurs.

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Foto: Marcel Rother Leere Becken könnte es im Brandlbad in Zukunft öfter geben – es sei denn, Schüler oder Sportler springen (r)ein.

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