Wie blöd sind wir eigentlich?
Ein kleines Büchlein mit großem Thema
„Das dritte (und goldene) Prinzip“lautet: „Ein dummer Mensch ist ein Mensch, der einem anderen Menschen oder einer anderen Gruppe von Menschen einen Schaden beibringt, ohne zugleich einen Gewinn für sich selbst dabei herauszuziehen, oder sogar einen Verlust erleidet.“Diese Dummen aber, so klärt Carlo Maria Cipolla auf, machen in jeder Gesellschaft und in jeder Bildungsschicht ungefähr den gleichen Anteil aus. Warum? Ein Mysterium.
Das verblüffende Ergebnis aber: Die Dummen sind insgesamt mitverantwortlich, dass die Menschheit es nicht schafft, vernünftig zu werden und ihre Probleme gemeinsam anpackt und löst – doch sie sind nicht schuld, wenn es mal wieder bergab geht mit einer Gesellschaft. Sondern? Die Antwort ist eine der vielen hübschen und klugen Pointen in diesem Textchen des italienischen Wirtschaftswissenschaftlers, das bereits über 30 Jahre alt ist, zwischenzeitlich Kult wurde und nun in einem hübschen Büchlein auf Deutsch erhältlich ist. Entscheidend nämlich sind zwei der übrigen drei Menschentypen. Nicht die Intelligenten, die zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass sie Gewinn für alle anstreben. Sondern die Unbedarften und die Banditen. Wenn die zu dumm werden, dann kippt die Gesellschaft ins Minus, dann geht’s bergab. Klug und witzig. Und als Bonus: Schaubilder zur Einordnung der Mitmenschen.
A. d. Ital. v. Moshe Kahn, Liebeskind, 64 S., 8 ¤