Aichacher Nachrichten

Kurt for Kanzler!

- VON SILVANO TUIACH silvano.tuiach@augsburger allgemeine.de

Noch liegen die nächsten Kommunalwa­hlen in Augsburg in weiter Ferne – im Jahr 2020. Aber natürlich macht man sich in den Parteien schon Gedanken darüber, wen sie als Kandidaten für die Oberbürger­meister-Wahl ins Rennen schicken. Die CSU könnte es gemächlich angehen lassen, da Dr. Kurt Gribl so unangefoch­ten ist wie, sagen wir, Sebastian Kurz als Bundeskanz­ler in Österreich oder Uli Hoeneß als Präsident beim FC Bayern München.

Aber das Ganze hat einen entscheide­nden Haken. Wir alle erinnern uns noch daran, wie ungern Angela Merkel nach den Sondierung­sund Koalitions­verhandlun­gen Kurt Gribl wieder aus Berlin ziehen lassen musste. Ist ja auch verständli­ch, wenn man den ganzen Tag über mit Männern wie Peter Altmaier oder Volker Kauder konfrontie­rt ist. Dagegen ist unser OB ein wahres Sahneschni­ttchen.

Im Moment wissen wir nicht, ob der GroKo nicht nach zwei Jahren der Dampf ausgehen wird. Angela Merkel würde dann sehr wahrschein­lich nicht mehr antreten und für den jungen, ungestümen Jens Spahn wäre Kanzler noch zu früh. Also wird nach einem geeigneter­en Kandidaten gesucht. Vielleicht hat Gribl ja auch deshalb Horst Seehofers Angebot, in seinem Ministeriu­m Staatssekr­etär zu werden, ausgeschla­gen. Denn es ist da noch mehr drin. Kurt for Kanzler! Er würde als Kanzlerkan­didat mit Sicherheit eine bessere Figur machen als der Ex-Bürgermeis­ter aus Würselen.

Nur, was wäre dann in Augsburg los? Dann stünde die Augsburger CSU plötzlich ohne ihren Kapitän da. Wer soll’s dann richten? Leo Dietz ist nur in der Nachtschwä­rmer-Szene bekannt und für den allen Alterungsp­rozessen widerstehe­nden Bernd Kränzle wär’s vielleicht doch zu spät. Aber vielleicht käme dann wie in den USA oder Frankreich ein ganz Außenstehe­nder zum Zug?

Noch schlechter ist die Augsburger SPD dran. Ein möglicher OBKandidat, der Ordnungsre­ferent Dirk Wurm, würde auf seinen riesigen Erfolg mit der sogenannte­n „Trinkerstu­be“in Oberhausen hinweisen, aber ob das vom Wählervolk honoriert wird?

Kann gut sein, dass auch die SPD auf einen Kandidaten von außen setzt, einen, der stadtweit bekannt ist, der auch ein bisschen Noblesse mitbringt: auf den „König von Augsburg“. Dieser bringt gleich mehrere Qualitäten mit: Er kennt die Stadt, ist weltoffen, standhaft und wetterfest. An dieser Stelle blickt der Kabarettis­t Silvano Tuiach für uns auf das Geschehen in Augsburg und der Welt.

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Zeichnung: Silvano Tuiach

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