Fußwaschung und Abendmahl
Gründonnerstag und Karfreitag werden von den Christen feierlich begangen – eine Terminauswahl
Mit der Feier des Letzten Abendmahls am Gründonnerstag beginnen in den katholischen und evangelischen Kirchen die drei heiligen Tage bis zum Osterfest. Das Leiden, der Tod, die Grabesruhe und schließlich die Auferstehung von Jesus Christus stehen im Mittelpunkt der Gottesdienste. Einige sind bemerkenswert, eine Auswahl:
● Katholisch In Erinnerung an Jesu Handeln an seinen Aposteln wäscht der Priester an Gründonnerstag traditionell Zwölfen die Füße. Heute sind es nicht nur Honoratioren, sondern selbstverständlich auch Frauen und sogar Erstkommunionkinder. Im Dom (19 Uhr) nimmt Bischof Konrad Zdarsa ebenfalls den Ritus vor. Der Domchor stimmt dazu die Missa „Emendemus“von Palestrina an. In St. Moritz (18 Uhr) wird im Kirchenraum zur Feier des Letzten Abendmahls ein zentraler, durchgängiger Tisch aufgebaut, die Bänke sind zu beiden Seiten darauf ausgerichtet. In St. Ulrich und Afra (19 Uhr) singt der Basilikachor. In St. Pius (19.30 Uhr) musiziert die Gruppe „Aufwind“. In St. Pankratius (20 Uhr) erklingen Taizé-Gesänge. Meist schließen sich abends noch Anbetungsstunden an.
An Karfreitag wird in allen katholischen Kirchen um 15 Uhr die gro- ße Liturgie zu Jesu Todesstunde begangen mit feierlicher Kreuzverehrung. Oft sind die Gottesdienste kirchenmusikalisch gestaltet. Im Dom singen Domchor und Domsingknaben die Johannespassion von Heinrich Schütz, an der Liturgie sind die Ritter vom Hl. Grab zu Jerusalem beteiligt. In St. Moritz gestalten der Schauspieler Klaus Müller und der „Klangarchitekt“Heinz Grobmeier die Passion. Meist schließen sich Anbetungsstunden in den Kirchen an. In St. Michael im Hermanfriedhof gestaltet um 19.30 Uhr der Geiger Martin Frank eine Andacht am Heiligen Grab zum Thema „Alles aus – und jetzt?“
● Evangelisch Das heilige Abendmahl steht an diesen Tagen im Mittelpunkt – manchmal auch in Form eines Tischabendmahls. Mitunter gibt es an Gründonnerstag eine Fußwaschung, so im Gemeindezentrum Eschenhofstraße (Oberhausen, 18.30 Uhr); dort lädt man danach auch zum gemeinsamen Essen ein. In der Hochzoller Auferstehungskirche (19 Uhr) gibt es eine musikalische Abendmahlfeier. In St. Anna (19 Uhr) predigt Stadtdekanin Susanne Kasch. Manche Gemeinde feiert schon untertags Gottesdienst.
An Karfreitag halten die Gemeinden vormittags feierliche Abendmahlgottesdienste. Um 10 Uhr predigt Regionalbischof Michael Grabow in St. Ulrich. In der Gögginger Dreifaltigkeitskirche werden in den „Tre Ore“von 12 bis 15 Uhr die sieben Worte Jesu am Kreuz in Tönen und Texten gedeutet. Jeder Teil dauert 25 Minuten, beginnend mit Susanne Simenec (Sopran) und Dekanin Susanne Kasch. Um 15 Uhr finden in vielen Kirchen Andachten zur Sterbestunde Jesu statt – auch im Protestantischen Friedhof mit Pfarrer Bernhard Offenberger. In St. Anna führen der Madrigalchor, Vokalsolisten und die Capella St. Anna die Kantate „Der Tod Jesu“von Carl Heinrich Graun auf.