Ein dubioses Geschäftsmodell
Viele private Parkplatzwächter haben einen schlechten Ruf, und das zu Recht. Ihr Geschäftsmodell scheint oft genug schlicht darauf zu basieren, arglosen Autofahrern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Kurz einkaufen gewesen und übersehen, dass man eine Parkscheibe auslegen muss? Vertragsstrafe. Knapp über der angegebenen Zeit gewesen? Ebenso. Auf Kulanz brauchen Autofahrer nicht zu hoffen – würden Firmen dieser Art regelmäßig Verständnis zeigen, so berechtigt die Einwände auch sein mögen, ihr Geschäftsmodell bräche wohl zusammen.
Zu diesem Modell gehört auch, das Geld hartnäckig über Inkassounternehmen einzutreiben. Wer sich davon nicht beeindrucken lassen will, braucht einen langen Atem und hat womöglich rechtlich sogar gute Karten. Er muss aber im schlimmsten Fall das Risiko in Kauf nehmen, eine juristische Auseinandersetzung zu verlieren und erheblich mehr Kosten zu tragen als ursprünglich. Das scheuen viele Menschen und zahlen lieber 30 oder 35 Euro, statt sich diesem Stress auszusetzen. Diese nachvollziehbare Haltung dürfte von den dubiosen Firmen einkalkuliert sein.
Wer ein privates Knöllchen vor einem Supermarkt bekommt, kann diesem als Kunde seine Meinung geigen und zur Konkurrenz wechseln. Patienten eines Krankenhauses oder ihre Angehörigen sind allerdings keine „Kunden“, ihre Wahl ist begrenzt. Grundsätzlich muss das Klinikum ein Interesse daran haben, dass bei den Parkplätzen eine gewisse Ordnung gewahrt wird; Falschparker in Rettungszufahrten etwa wären denkbar schlecht. Dabei sollte die zuständige Firma allerdings die Verhältnismäßigkeit wahren – zumal Menschen, die ein Krankenhaus besuchen, oft in Ausnahmesituationen sind. Ob „Park & Control“dafür das richtige Unternehmen ist, darf man bezweifeln.