Winnie Mandela ist tot
Die Ex-Frau von Freiheitskämpfer Nelson Mandela wurde als „Mutter der Nation“verehrt. Doch dann folgte eine Serie von Skandalen
Johannesburg Als Symbolfigur des Anti-Apartheid-Kampfes in Südafrika hat Winnie Mandela mehr als vier Jahrzehnte lang Politik und Schlagzeilen gemacht. Die lange Zeit wohl schillerndste Politikerin Afrikas hat in ihrem turbulenten Leben polarisiert wie kaum eine andere Frau. Von ihren Verehrern als „Mutter der Nation“bejubelt, von Kritikern als „schwarze Mamba“geschmäht, war ihre Popularität bis ins hohe Alter weitgehend ungebrochen. Nun ist sie nach Angaben ihrer Familie mit 81 Jahren gestorben.
Die Leser des Magazins New African bestimmten sie 2004 in einer Liste der „100 größten Afrikaner aller Zeiten“zur populärsten Frau des Kontinents. Dabei war ihr Bild nicht frei von Schatten. Auch Skandale und Schulden prägten das Le- ben der Ex-Frau des ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela, nach der demokratischen Wende am Kap.
Die Lehrertochter hatte sich als erste schwarze Südafrikanerin zur Sozialarbeiterin ausbilden lassen, bevor sie 1958 den Anwalt Mandela heiratete. Mit der Verhaftung des ANC-Führers 1962 und seiner Verurteilung begann die schwierigste Zeit ihres Lebens. Allein kümmerte sie sich um die gemeinsamen Töchter. Zugleich war sie ständigen Schikanen des Apartheid-Regimes ausgesetzt. Dennoch verschaffte sie sich durch soziales Engagement und Furchtlosigkeit weltweit Respekt.
Das Blatt wendete sich, als sie sich später mit einer gefürchteten Leibwache umgab. Mit Entführungen, Folterungen und sogar Mord wurde sie in Verbindung gebracht. Als sie 1990 ihren Mann nach 27-jähriger Haft in die Freiheit begleitete, sahen viele in ihr Südafrikas erste schwarze First Lady. Doch PrimadonnaAllüren, Affären und Arroganz zerstörten ihre Ehe und ramponierten ihr internationales Ansehen. Noch vor seiner Wahl trennte sich Mandela 1992 von ihr. 1996 wurde die Ehe geschieden.