Die Frage, auf die es ankommt
Bischof Zdarsa stellt zu Ostern die Hoffnung ins Zentrum seiner Predigt. Und er hat etwas zu bemängeln
In seiner Predigt am Ostersonntag im Dom befasste sich Bischof Konrad Zdarsa mit der Frage, wie man Menschen begleiten kann, die zum Glauben kommen wollen. Sie brauchen „vor allem das Gefühl, aufgenommen und angenommen zu sein, willkommen zu sein und bleiben zu dürfen“.
Im Zentrum des Glaubens stehe die Liebe und die Hoffnung auf den Himmel, so Zdarsa. Drei Mal habe der Auferstandene Petrus gefragt, ob er ihn liebe. Das sei „die Frage schlechthin, die der Herr auf die jeweils angemessene Weise an jeden Menschen, an jeden von uns stellt“. Auch Maria von Magdala habe erst begreifen müssen, dass Jesus nicht in unser Leben und Lieben zurückgekehrt sei, sondern auferweckt in das Leben bei Gott.
Der Weg mit Jesus sei schon lange vor der Katastrophe auf Golgatha mit Unverständnis, Zweifel und Unglauben gespickt gewesen. Dennoch sei es Liebe gewesen, die Maria von Magdala am leeren Grab habe ausharren lassen, ohne dass sie verstanden hatte, was geschehen war. Sie habe begreifen müssen, dass der Herr uns vorausgegangen sei, sodass wir Hoffnung haben dürften, die jedoch keine fraglose Selbstgewissheit sei. Um diese Hoffnung gehe es, hob der Bischof hervor. „Menschen, die zum Glauben gekommen sind, brauchen vor allem Menschen, die Hoffnung haben, Hoffnung auf den Himmel, auf unser aller ewige Bestimmung und Vollendung.“
Der Bischof erinnerte auch an das Vermächtnis des verstorbenen Kardinals Karl Lehmann. Er habe darin betont, dass die Erneuerung aus Glaube, Hoffnung und Liebe kommen müsse. Der Bischof ergänzte, er werde manchmal nicht den Eindruck los, „dass bei manchen von uns die Rede von christlichen Werten und von der Bewahrung der Schöpfung an die Stelle des Gottesdienstes und des Glaubensbekenntnisses getreten zu sein scheint“.