Premium Aerotec: Proteste gegen den Stellenabbau
Der Beginn ist auf eine symbolträchtige Uhrzeit gelegt. IG Metall rechnet mit 1300 Teilnehmern am Dienstag
Beim Flugzeugbauer Premium Aerotec droht noch in den nächsten beiden Jahren ein Abbau von insgesamt 500 Mitarbeitern. Betroffen sind Leiharbeiter, die teils seit einem Jahrzehnt für das Unternehmen tätig sind. In Augsburg sitzt Premium Aerotec mit einem großen Werk an der Haunstetter Straße in Haunstetten und mit einer neuen Produktionshalle nahe des Augsburger Fußballstadions. Die Stellenstreichungen gehen auf eine Entscheidung des Mutterkonzerns Airbus zurück.
Den Abbau von Personal will man in Augsburg nicht klaglos hinnehmen. Am Dienstag findet eine große Protestkundgebung statt. Zu ihr ruft die Gewerkschaft IG Metall auf. Der Beginn der Aktion ist symbolträchtig auf 11.55 Uhr gelegt, also fünf Minuten vor zwölf.
Michael Leppek, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Augsburg, sagt zur Situation im Unternehmen: „Wir fordern eine Einhaltung der Verträge zur Standortsicherung, den sofortigen Stopp aller Verlagerungen und die Erhöhung der Auslastung durch Rückholung fremdvergebener Bauteile.“Damit ließe sich ein Großteil des Abbaus vermeiden, so Leppek. Darüber hinaus fordern IG Metall und Betriebsrat Investitionen in Zukunftsthemen, um den Augsburger Standort zukunftssicher zu machen. Sebastian Kunzendorf, der Betriebsratsvorsitzende von Premium Aerotec Augsburg, verweist auf die hohe Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter am Standort: „Wir sprechen uns ausdrücklich – bei allen Herausforderungen – für eine Weiterentwicklung des Standortes aus, allerdings auf Basis unserer Verträge und der zugesagten Beschäftigung.“
Zur Kundgebung, die vor der Hauptpforte an der Haunstetter Straße stattfindet, erwartet die Gewerkschaft 1300 Teilnehmer. Sprechen werden Betriebsratsvorsitzender Sebastian Kunzendorf, Florian Braun (IG Metall-Sprecher Premium Aerotec) und Roberto Armellini, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Augsburg.
Die Stellenstreichungen bei Airbus waren Anfang März bekannt geworden. Europaweit sollen 3700 Stellen abgebaut werden. Welches Ausmaß konkret für Augsburg zu erwarten ist, bleibt noch offen. Auf einer Betriebsversammlung wurde bekannt, dass in diesem Jahr 300 Leiharbeiter betroffen sein könnten und im nächsten Jahr nochmals 150 bis 200. Derzeit hat das Unternehmen in Augsburg rund 4000 Mitarbeiter.