Pöttmes schaut nur hinterher
TSV holt lediglich einen Punkt und hat nun neun Zähler Rückstand. Zeller Minimalisten marschieren vorneweg. Affinger Machtdemonstration im Topspiel. Petersdorf bremst Rinnenthal aus, Rehling nervenstark
Aichach Friedberg Erstmals tun sich Lücken auf bei den Fußballern der Kreisliga Ost. Der große Verlierer des Doppelspieltags an Ostern ist der TSV Pöttmes, der nur einen Punkt holte und beim 0:3 im Topspiel gegen Affing endgültig den Anschluss an das Spitzenduo verlor. Einen Big Point im Abstiegskampf holte der TSV Rehling gegen Untermaxfeld, auch wenn TSV-Trainer Sebastian Kalkbrenner mit den Nerven am Ende war. Nicht zu bremsen war Petersdorfs Stefan Simonovic, der gleich fünf Tore machte.
Spiele vom Samstag
● Griesbeckerzell – Aichach 1:0
„Gegen den BC Aichach waren wir 70 Minuten lang die bessere Mannschaft“, schilderte Stefan Kopp, der Torhüter und Abteilungsleiter beim SC Griesbeckerzell, die Lage im Heimspiel am Samstag. Eine Vielzahl von Torchancen hatte keinerlei Veränderung des Spielstandes zur Folge, zum Teil wurden die Möglichkeiten geradezu kläglich versiebt. Dann entschied der Schiedsrichter auf Handelfmeter für den Spitzenreiter. Bei der Debatte darüber, ob dieser Strafstoß berechtigt war oder nicht, gingen die Meinungen auseinander. „Dazu kann ich nichts sagen“, so Stefan Kopp: „Zum Glück hat ihn mein Bruder Maximilian verwandelt.“Was ihm anschließend nicht behagte: „Die letzten 20 Minuten haben wir uns zu sehr hinten reindrängen lassen. War aber ein verdienter Sieg.“
● TSV Rehling – FC Affing 0:3
Eine unglückliche Niederlage kassierte der TSV gegen das Spitzenteam. Vor allem defensiv standen die Rehlinger gut und hatten gegen den FCA die besseren Möglichkeiten. Die Chancenverwertung war aber der große Unterschied. Denn Nino Kindermann war nach gut einer Stunde nach einem Standard erfolgreich. Die Hausherren warfen in der Schlussphase alles nach vorne und kassierten noch zwei Kontertore. „Einen Punkt hätten wir verdient gehabt, aber Affing war einfach cleverer. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, haben aber vor allem defensiv eine starke Leistung gezeigt“, so Rehlings Trainer Sebastian Kalkbrenner.
● TSV Pöttmes – Stätzling II 2:2
Einen Rückschlag in Sachen Aufstieg musste die Heimelf gegen den FC Stätzling hinnehmen. Dabei begann es für Pöttmes gut, denn man ging früh in Führung (17.). Spielertrainer Mariusz Suszko verwandelte einen Freistoß von der Strafraumgrenze direkt in den Winkel. Die Führung hatte aber nur drei Minuten Bestand, da man in der Abwehr viel zu sorglos agierte und prompt den Ausgleich kassierte. Filipe Lameira drückte den Ball über die Linie (20.). Nun forcierte die Heimelf ihre Bemühungen und kam nach toller Flanke von Gheorghe Geanta durch Serge Yohoua mit platziertem Kopfball zur erneuten Führung (32.). Nur drei Minuten später ging Martin Froncek allein auf Keeper Bader zu, vergab jedoch zu hastig. Die Strafe folgte auf dem Fuß durch Stefan Stronczik, der eine Flanke mit dem Kopf unhaltbar für Chris- toph Heckert versenkte (41.). In Hälfte zwei sah man zwar das Bemühen der Heimelf, doch das Spiel der Gastgeber war zu umständlich. Zwar hatten Sebastian Spreitzer, Yohoua und Johannes Brandner die Führung auf dem Fuß, auf der anderen Seite hätte Stätzling ebenso in Führung gehen können. Denn Stronczik und vor allem der agile Lameira hatten ihre Chancen. Letztlich blieb es bei der gerechten Punkteteilung.
● Al. Petersdorf – Berg im Gau 3:2 Der BSV Berg im Gau musste eine 2:3-Niederlage beim SSV AlsmoosPetersdorf einstecken. Die Gäste waren zu Beginn stärker, vergaben aber ihre Tormöglichkeiten. Einen Schuss von Stefan Bichler konnte der SSV gerade noch auf der Linie klären. Bis zur 40. Spielminute passierte nicht wirklich viel. Dann schlug Petersdorf eiskalt zu. Die Hausherren nutzten den Tiefschlaf der Gäste aus und stellten innerhalb kürzester Zeit auf 3:0. Torjäger Stefan Simonovic traf innerhalb von 120 Sekunden doppelt. Erst war der Torjäger mit dem Fuß, dann per Kopf erfolgreich. Als Bernhard Siegl dann Simonovic im Strafraum von den Beinen holte, trat der Gefoulte selbst zum Strafstoß an und verwandelte sicher. Nach dem Seitenwechsel hatte Berg im Gau mehr Spielanteile und wurde belohnt. 180 Sekunden nach Wiederanpfiff konnte Stefan Bichler auf 1:3 verkürzen. Keine fünf Minuten später war Johannes Angermayr zur Stelle und staubte zum Anschlusstreffer ab. Das Schlusslicht probierte alles, doch Petersdorf rettete den Sieg über die Zeit. Die Gäste hatten dabei noch gute Möglichkeiten, vergaben sie aber allesamt. Berg im Gau agierte ab der 82. Minute nach wiederholtem Foulspiel von Matthias Benesch (Gelb-Rot) in Überzahl.
Spiele vom Montag
● TSV Pöttmes – FC Affing 0:3
Verdient, aber um ein oder zwei Tore zu hoch gewann der FC Affing das überaus fair geführte Topspiel beim TSV Pöttmes. Die Heimelf stand recht tief und überließ dem Gegner das Mittelfeld. Das ging nur bis zur 14. Minute gut, denn da gelang Nino Kindermann nach Vorlage von Haci Ay aus der Drehung die Führung. Affing hatte mehr vom Spiel, dann aber auch Glück, als ein Freistoß von Gheorghe Geanta an der Latte landete und Mariusz Suszko den Abpraller um Zentimeter am Pfosten vorbeischob. Nur kurz darauf scheiterte Kindermann aus kurzer Entfernung an Christoph Heckert. Danach hatten Suszko und Serge Yohoua noch gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Nach 65 Minuten wurde Pöttmes offensiver. Der TSV drückte und hatte seine Chancen. Die beste Gelegenheit bot sich Oliver Henecka, dessen Kopfball nur knapp das Ziel verfehlte. Yohouas Ball wurde kurz darauf von der Linie gekratzt. In der 80. Minute stand Affings Haci Ay goldrichtig und staubte zur Vorentscheidung ab. Den Schlusspunkt setzte Maximilian Merwald mit einer schönen Einzelleistung.
● Al. Petersdorf – Rinnenthal 5:0
Am Ostermontag verteilte der BCR in seinem Gastspiel beim SSV Alsmoos-Petersdorf etliche Geschenke und lag nach einer unterirdischen ersten Halbzeit bereits sang- und klanglos mit 0:4 zurück. Matthias Benesch eröffnete den Petersdorfer Torreigen nach acht Minuten per Elfmeter. Mann des Spiels war einmal mehr Torjäger Stefan Simonovic, der an allen fünf Treffern beteiligt war. Simonovic konnte sich sogar den Luxus eines verschossenen Foulelfmeters leisten (20.). Nur drei Minuten später war der Goalgetter dann erstmals zur Stelle. Vorentscheidend war der Doppelschlag des SSV vor der Pause. Spielertrainer Frank Mazur (43.) und Kajetan Schaffer (45.) waren innerhalb kürzester Zeit erfolgreich. In Halbzeit 2 nahmen die Hausherren dann etwas Gas aus dem Spiel und waren nur noch einmal in Person von Simonovic erfolgreich.
● BC Aichach – SV Feldheim 3:1
Nun darf der BC Aichach in Ruhe für die nächste Kreisligasaison planen. Nach dem 3:1-Heimsieg am Montag über Feldheim kann von Abstiegsgefahr keine Rede mehr sein. In der zweiten Halbzeit steigerten sich die Aichacher, wirkten schneller und hatten auch spielerisch ein Plus. Daher kamen sie zu einem verdienten dreifachen Punktgewinn, wenngleich mit Maximilian Schmuttermair (Grippe) und Andreas Tischner (Zerrung) zwei wichtige Fußballer zu ersetzen waren. Feldheim ging in der 9. Minute in Führung, im zweiten Versuch war André Fuchs erfolgreich. Nach einem weiten Pass von Christian Kapl stellte Marcus Wehren per Flachschuss den Ausgleich her. Anschließend hätte André Fuchs seine Treffer zwei und drei erzielen können. Die Aichacher machten es besser. Zunächst scheiterte Wehren am Gästekeeper, den Abpraller nutzte Thomas Fuchsberger zum 2:1. Wehren stellte den Endstand her, als er den Ball vehement unter die Latte jagte. „Icke“Wiener kommentierte die Szene so: „Da war der ganze Frust vom 0:1 am Samstag in Griesbeckerzell drin.“
● Griesbeckerzell – Münster 1:0
Der SV Münster erwies sich in Griesbeckerzell als unangenehmer Gegner. Stefan Kopp im Kasten des SCG sprach von einem „mauen Spiel“und meinte zur Begründung: „Vielleicht hat der Samstag sehr viel Kraft gekostet.“Auf beiden Seiten blieben wirklich zwingende Chancen Mangelware. Kurz vor der Pause erzielte Sergej Scheifel das Tor des Tages, er agierte wie so oft in diesem Team in der Offensive. In seiner Zeit beim TSV Aindling hatte Scheifel seinen Platz in der Innenverteidigung, nun erweist er sich als universell einsetzbar. Dass es derzeit so gut läuft bei den Zellern, das liegt auch daran, dass sie frei von Verletzungssorgen sind. Wie beurteilt Fußballchef Stefan Kopp die Lage an der Spitze? „Wir müssen nicht aufsteigen.“Zumindest Platz zwei gelte es nun zu sichern. Wichtiger als solche Überlegungen ist Kopp dieser Appell ans Team: „Wir dürfen uns nicht ausruhen.“Sonst könnte der aktuell komfortable Vorsprung auf Pöttmes noch verspielt werden.
● Rehling – Untermaxfeld 4:1
Einen wichtigen Sieg fuhren die Hausherren gegen Untermaxfeld ein und haben nun sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Dabei war den Rehlingern die Nervosität in den Anfangsminuten deutlich anzumerken. Untermaxfeld kam besser in die Partie, konnte aber kein Kapital aus den Rehlinger Fehlern schlagen. Plötzlich legte der Gastgeber den Schalter um und setzte die TSG mit frühem Anlaufen unter Druck. Das wurde mit dem 1:0 durch den starken Andreas Kratzer belohnt. Zuvor hätte Hakan Nurten schon das 1:0 machen müssen, doch er vergab frei vor dem Keeper. Bruder Harun machte es dann wenig später nach einer Ecke besser, als er aus der Drehung zum 2:0 traf. Dann schwächten sich die kampfbetont spielenden Gäste auch noch selbst. Maximilian Beck sah nach wiederholtem Foulspiel völlig zurecht die Gelb-Rote Karte. Doch wie schon in der Vorwoche konnte Rehling die Überzahl nicht nutzen. Im Gegenteil: Untermaxfeld war nun die bessere Mannschaft und hatte sogar noch einen Pfostenschuss vor der Pause. Aus der kamen die Gastgeber besser heraus. Erneut war es Kratzer, der nach einem Freistoß von Imran Mustafi die Vorentscheidung besorgte. Lockerheit wollte bei Rehling aber auch jetzt nicht aufkommen. Sascha Schmid musste einen Alleingang der Gäste parieren, wenig später war der Rehlinger Keeper aber gegen Marco Veitinger machtlos. Die Gäste probierten jetzt alles, doch die Abwehr hielt, und Kratzer machte kurz vor dem Ende seinen Dreierpack perfekt. Rehlings Coach Sebastian Kalkbrenner bilanzierte nach der Partie: „Es war ein verdienter und enorm wichtiger Sieg. Wir haben gegen einen unangenehmen Gegner dagegengehalten. Dennoch hat das Spiel uns viele Nerven gekostet.“