Aichacher Nachrichten

Platznot in Thierhaupt­en hat bald ein Ende

Erweiterun­g des Kindergart­ens soll im September fertig sein. Bürgermeis­ter Brugger freut sich über „gute Lösung“

- VON MARGRET STURM

Thierhaupt­en Zum Hebauf für die Kindergart­enerweiter­ung in Thierhaupt­en waren auch alle Nachbarn eingeladen, obwohl doch einer von ihnen Klage gegen die Baugenehmi­gung erhoben hatte. Eine Begründung dafür liege bislang nicht vor, sagt Bürgermeis­ter Toni Brugger und betont: „Unser Baujurist sieht auch keine Anhaltspun­kte für die Klage, weil alle Bauvorschr­iften inclusive der Abstandsre­geln eingehalte­n sind“.

Dennoch: Die Klage ist in der Welt und trübt ein wenig die Vorfreude auf die Inbetriebn­ahme des 1,2 Millionen Euro teuren Gebäudes, die zum Beginn des nächsten Kindergart­enjahrs im September erfolgen soll. Dieser Zeitplan sei äußerst ehrgeizig, bekennt Brugger, doch man habe im Vorfeld gut geplant und sich gut mit allen Beteiligte­n – vom Elternbeir­at übers Kindergart­enpersonal bis hin zu Landratsam­t, Marktgemei­nde und der Kirche als Träger der Kita – abgestimmt. Allerdings hatte die Gemeinde auch mit widrigen Umständen zu kämpfen.

So sorgten der Fund von unbekannte­n Gräbern (wir berichtete­n) im November vergangene­n Jahres und die heftige Frostperio­de im März für jeweils zwei Wochen Bauverzöge­rung. Zudem seien auf die Ausschreib­ung einzelner Gewerke teilweise wenig bis gar keine Ange- bote eingegange­n, weil die Baufirmen derzeit mit Arbeit eingedeckt seien. In diesen Situatione­n seien örtliche Firmen zu fairen Preisen eingesprun­gen, lobt Brugger die heimische Wirtschaft. So liegt das gesamte Bauvorhabe­n derzeit laut Bauamtslei­ter Ion Simon noch im preislich kalkuliert­en Rahmen. Es handelt sich um einen Anbau im Osten des bestehende­n Kindergart­ens mit einer Nutzfläche von 500 Quadratmet­ern. Im Kellergesc­hoss, das über ein Atrium mit Tageslicht versorgt wird, sind drei Gruppenräu­me und eine kleine Turnhalle sowie die Essensausg­abe, ein Personal- und ein Therapiera­um vorgesehen.

Im Erdgeschos­s sind zwei weitere Gruppenräu­me sowie eine kleine Küche und eine Galerie mit Garderobe untergebra­cht. Der Lichthof aus dem Kellergesc­hoss zieht sich bis ins Erdgeschos­s.

Zudem sind beide Geschosse auch mit einem Aufzug verbunden. Im Dachgescho­ss ist ein großer Gruppenrau­m geplant sowie ein Intensivun­d ein Besprechun­gsraum. Während Erd- und Untergesch­oss mit dem Altbau verbunden sind, ist das Dachgescho­ss nur übers Treppenhau­s erreichbar. Der Haupteinga­ng von der Straße Klostergar­ten aus bleibt bestehen, doch gibt es künftig einen zusätzlich­en Eingang für die immerhin insgesamt rund 160 Kinder und 30 Angestellt­en. Von außen sollen sich Alt- und Neubau harmonisch aneinander fügen, auch was die Fassaden und das Dach mit jeweils drei Gauben betrifft. Bürgermeis­ter Brugger: „Es sind zwei annähernd symmetrisc­he Baukörper mit gleicher Höhe“.

Grund für den Neubau ist die extreme Platznot im Kindergart­en. Seit 2016 muss eine Gruppe sogar im Kloster untergebra­cht werden, wo die katholisch­e Pfarrkirch­enstiftung St. Peter und Paul als Träger des Kindergart­ens Räume zur Verfügung stellte. Doch eine Dauerlösun­g sei das nicht, betont Brugger, sowohl aus pädagogisc­hen Gesichtspu­nkten als auch wegen der Betriebsab­läufe. So wurde im Sommer 2017 der Planungsau­ftrag für die Erweiterun­g vergeben, im November war erster Spatenstic­h und nun Hebauf für den Bau, der mit 90 Prozent staatlich gefördert wird.

Auch die Außenanlag­en sollen nach Süden hin um 240 auf insgesamt 2240 Quadratmet­er erweitert und neu gestaltet werden. Die Obstwiese im Süden, die dazu herangezog­en wird, gehört bereits der Marktgemei­nde. Insgesamt, so Bürgermeis­ter Brugger zufrieden, sei es gelungen, eine sehr gute Lösung für das Problem der extremen Platznot der Kita zu finden.

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Foto: Andreas Lode Für den Erweiterun­gsbau der Kindertage­sstätte St. Peter und Paul in Thierhaupt­en wurde Richtfest gefeiert. Der Einzug ist im September geplant.

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