Platznot in Thierhaupten hat bald ein Ende
Erweiterung des Kindergartens soll im September fertig sein. Bürgermeister Brugger freut sich über „gute Lösung“
Thierhaupten Zum Hebauf für die Kindergartenerweiterung in Thierhaupten waren auch alle Nachbarn eingeladen, obwohl doch einer von ihnen Klage gegen die Baugenehmigung erhoben hatte. Eine Begründung dafür liege bislang nicht vor, sagt Bürgermeister Toni Brugger und betont: „Unser Baujurist sieht auch keine Anhaltspunkte für die Klage, weil alle Bauvorschriften inclusive der Abstandsregeln eingehalten sind“.
Dennoch: Die Klage ist in der Welt und trübt ein wenig die Vorfreude auf die Inbetriebnahme des 1,2 Millionen Euro teuren Gebäudes, die zum Beginn des nächsten Kindergartenjahrs im September erfolgen soll. Dieser Zeitplan sei äußerst ehrgeizig, bekennt Brugger, doch man habe im Vorfeld gut geplant und sich gut mit allen Beteiligten – vom Elternbeirat übers Kindergartenpersonal bis hin zu Landratsamt, Marktgemeinde und der Kirche als Träger der Kita – abgestimmt. Allerdings hatte die Gemeinde auch mit widrigen Umständen zu kämpfen.
So sorgten der Fund von unbekannten Gräbern (wir berichteten) im November vergangenen Jahres und die heftige Frostperiode im März für jeweils zwei Wochen Bauverzögerung. Zudem seien auf die Ausschreibung einzelner Gewerke teilweise wenig bis gar keine Ange- bote eingegangen, weil die Baufirmen derzeit mit Arbeit eingedeckt seien. In diesen Situationen seien örtliche Firmen zu fairen Preisen eingesprungen, lobt Brugger die heimische Wirtschaft. So liegt das gesamte Bauvorhaben derzeit laut Bauamtsleiter Ion Simon noch im preislich kalkulierten Rahmen. Es handelt sich um einen Anbau im Osten des bestehenden Kindergartens mit einer Nutzfläche von 500 Quadratmetern. Im Kellergeschoss, das über ein Atrium mit Tageslicht versorgt wird, sind drei Gruppenräume und eine kleine Turnhalle sowie die Essensausgabe, ein Personal- und ein Therapieraum vorgesehen.
Im Erdgeschoss sind zwei weitere Gruppenräume sowie eine kleine Küche und eine Galerie mit Garderobe untergebracht. Der Lichthof aus dem Kellergeschoss zieht sich bis ins Erdgeschoss.
Zudem sind beide Geschosse auch mit einem Aufzug verbunden. Im Dachgeschoss ist ein großer Gruppenraum geplant sowie ein Intensivund ein Besprechungsraum. Während Erd- und Untergeschoss mit dem Altbau verbunden sind, ist das Dachgeschoss nur übers Treppenhaus erreichbar. Der Haupteingang von der Straße Klostergarten aus bleibt bestehen, doch gibt es künftig einen zusätzlichen Eingang für die immerhin insgesamt rund 160 Kinder und 30 Angestellten. Von außen sollen sich Alt- und Neubau harmonisch aneinander fügen, auch was die Fassaden und das Dach mit jeweils drei Gauben betrifft. Bürgermeister Brugger: „Es sind zwei annähernd symmetrische Baukörper mit gleicher Höhe“.
Grund für den Neubau ist die extreme Platznot im Kindergarten. Seit 2016 muss eine Gruppe sogar im Kloster untergebracht werden, wo die katholische Pfarrkirchenstiftung St. Peter und Paul als Träger des Kindergartens Räume zur Verfügung stellte. Doch eine Dauerlösung sei das nicht, betont Brugger, sowohl aus pädagogischen Gesichtspunkten als auch wegen der Betriebsabläufe. So wurde im Sommer 2017 der Planungsauftrag für die Erweiterung vergeben, im November war erster Spatenstich und nun Hebauf für den Bau, der mit 90 Prozent staatlich gefördert wird.
Auch die Außenanlagen sollen nach Süden hin um 240 auf insgesamt 2240 Quadratmeter erweitert und neu gestaltet werden. Die Obstwiese im Süden, die dazu herangezogen wird, gehört bereits der Marktgemeinde. Insgesamt, so Bürgermeister Brugger zufrieden, sei es gelungen, eine sehr gute Lösung für das Problem der extremen Platznot der Kita zu finden.