Bundesliga startet in Kühbach
Bei den Bundesliga-Männern wird erstmals nach neuem Modus gespielt. Der TSV startet am Samstag als Außenseiter
Kühbach Es ist eine Revolution im Stocksport und der TSV Kühbach ist bei der Premiere dabei. Die Bundesligamänner spielen in diesem Jahr erstmals nach einem neuen Modus ihren Meister aus. Dabei treten die Mannschaften nicht wie gewohnt an zwei Wochenenden gegeneinander an, sondern ermitteln in Vierergruppen zunächst acht Viertelfinalteilnehmer. Die Mannschaftsspiele werden auf Einzelduelle umgestellt. Die Neuausrichtung der Eliteliga zielt auf kurze, spannende, plan- und überschaubare Wettkämpfe ab. An einem Spieltag stehen sich in acht verschiedenen Stocksporthallen nur jeweils zwei Mannschaften gegenüber. Nach sechs Spieltagen steht die Rangfolge in der Tabelle fest. Im K.-o-System geht es danach weiter, ähnlich wie in der Champions League der Fußballer. Am 7. Juli findet dann in Passau das Finale statt.
Am Samstag beginnt für die Kühbacher Stockschützen die Meisterschaft. Der TSV empfängt ab 18 Uhr den EC Hauzenberg. Abteilungsleiter Anton Stadlmair ist voller Vorfreude: „Ich bin sehr gespannt. Der neue Modus kann unserem Sport nur guttun. Die Spannung ist viel höher und die Turniere dauern nicht mehr den halben Tag.“Bislang spielten die Teams im Modus „Jeder-gegen-Jeden“– jetzt gibt es jeweils nur ein Spiel und einen Gegner. „Die Zuschauer können sich viel besser auf das Geschehen konzentrieren. In Österreich gibt es diesen Modus schon seit drei Jahren, jetzt ziehen wir nach.“Allerdings nur in der Bundesliga-Süd, die ausschließlich aus bayerischen Teams besteht. Die Kühbacher Frauen etwa, spielen nach wie vor an zwei Wochenenden in Hin- und Rückrunde den Bundesligameister aus. „Ein oder zwei Niederlagen machen da nichts aus. Ganz anders ist das jetzt bei den Männern.“Denn vor der ersten Partie geht es um wichtige Punkte. „Das erhöht den Druck auf die Spieler. Das Nervenkostüm wird noch wichtiger.“Die Erst- und Zweitplatzierten der vier Vierergruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale. Der jeweilige Tabellenletzte steigt ab.
Die Kühbacher haben als Aufsteiger nur Außenseiterchancen. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt, das wird schwer genug. Vom Viertelfinale wagen wir jetzt nicht zu träumen“, weiß Stadlmair. Denn mit dem EC Passau-Neustift trifft der TSV unter anderem auf den amtierenden deutschen Meister. Auch der SV Mühlhausen spielte in der Champions League bereits im neuen Modus. Auftaktgegner ist der EC Hauzenberg: „Auch das ist eine erfahrene Mannschaft, das wird eine sehr interessante, aber auch schwierige Gruppe.“Um in der Eliteliga bestehen zu können, haben sich die Kühbacher extra einen Coach ins Boot geholt. Karl Baumgartner, Bayerischer Jugendkadertrainer und Vater von TSV-Spieler Rudi Baumgartner, kümmert sich seit Februar um den acht Mann starken Kader. „Es ist besser, wenn jemand von außerhalb die Kommandos gibt. Außerdem hat er viel Erfahrung bei Welt- und Europameisterschaften gesammelt und kennt die Gegner“, begründet Stadlmair die Entscheidung. Drei Mal pro Woche trainieren die Kühbacher Stockschützen. Zusätzlich standen zwei Testspiele auf dem Programm. Besonders das 5:5 (pro gewonnenem Spiel gibt es zwei Punkte) beim Bundesligatopteam aus Penzing macht Mut. „Das war wirklich in Ordnung und sollte uns Auftrieb geben.“
Stadlmair sieht sein Team für den Saisonstart gerüstet. Er erhofft sich durch den neuen Modus vor allem mehr Fans: „Die Zuschauer können sich voll und ganz auf eine Bahn und einen Spieler konzentrieren. Außerdem dauert ein Duell nur noch zwei bis zweieinhalb Stunden und nicht mehr den halben Tag.“Einen ersten Erfolg brachte der neue Modus bereits. Bei der vorgezogenen Bundesligaeröffnung kamen rund 400 Zuschauer nach Buchbach, um das Spiel gegen Aitershofen zu verfolgen. „Hoffentlich gibt es auch bei uns einen zusätzlichen Andrang“, sagt der Stockchef beim TSV.