Photovoltaikanlage am Baarer Berg?
Thierhaupten hat Angebote von Interessenten auf dem Tisch. Bürgermeister Brugger: „Das wären seriöse Partner.“Eventuell will die Marktgemeinde aber auch selbst aktiv werden
Thierhaupten Hinter der ehemaligen Schuttdeponie am Baarer Berg könnte eine große Photovoltaikanlage entstehen. Bei der Marktgemeinde Thierhaupten haben sich bereits zwei interessierte örtliche Firmen gemeldet, die dort eine solche Anlage errichten möchten.
„Wir müssen jetzt zunächst beide Angebote vergleichen“, sagt Bürgermeister Toni Brugger. Er hält es aber auch für möglich, dass die Marktgemeinde hier selbst aktiv wird. Dafür sei es nötig, ein Kommunalunternehmen oder eine Energiegenossenschaft zu gründen. Im April werde der Marktgemeinderat zu dieser Frage eine Entscheidung treffen, kündigte Brugger an. Doch im Gremium herrsche schon jetzt die Ansicht vor, dass es sinnvoll sei, diese Fläche für eine Photovoltaikanlage zur Verfügung zu stellen. Man müsse nun ausloten, welche Alternative für die Gemeinde interessanter sei. Die Fläche am Baarer Berg, um die es geht, liegt nördlich der Straße von Thierhaupten nach Baar. Früher war hier die Schuttdeponie, jetzt wird dort nur noch Grüngut angenommen. In Teilen sei die Deponie schon renaturiert, so Brugger. Für die Photovoltaikanlage käme ein Teilbereich nordöstlich der Grüngutannahmestelle infrage. Dahinter befinde sich eine ausgebeutete Sandgrube, die derzeit mit Erdreich verfüllt werde.
Auf die Idee, dort eine Photovoltaikanlage zu errichten, sei zunächst eine örtliche Firma gekommen, die sich mit diesem Vorschlag bei der Gemeinde gemeldet habe. Anschließend sei sogar eine weitere Firma mit dem gleichen Angebot an die Verwaltung herangetreten, berichtet der Gemeindechef. „Beide Thierhauptener Unternehmen wären seriöse Partner“, so der Bürgermeister, dem regionale Anbieter ohnehin lieber wären als irgendwelche Finanzinvestoren.
Die Marktgemeinde habe im Jahre 2012 schon einmal überlegt, eine Photovoltaikanlage zu bauen, doch dann habe man davon wieder Abstand genommen. Brugger: „Es wäre nicht wirtschaftlich gewesen, weil damals die Einspeisevergütung zurückging.“Zur Frage, ob ein solches Projekt inzwischen für die Gemeinde wirtschaftlicher ist, müsse man noch genauere Ermittlungen anstellen. Klar sei, dass es nur für Anlagen bis zu einer Leistung von 750 kW/p eine feste Einspeisevergütung gebe. Wenn man darüber hinausgehe, müsse man den Strom selbst vermarkten. Die meisten Betreiber blieben deshalb unter den 750 kW/p, um dieses Risiko auszuschließen.
Für eine Anlage dieser Größe benötige man eine Fläche von maximal zwei Hektar. Am Baarer Berg stehe diese Fläche zur Verfügung. Es handle sich um eine Brachfläche, die regelmäßig von der Marktgemeinde gepflegt werden müsse. Möglich sei auch, den Bereich für diesen Zweck, also für den Bau einer Photovoltaikanlage, zeitlich befristet zu vermieten. Von der Gewerbesteuer, die der Betreiber dann entrichten müsste, würde die Gemeinde Thierhaupten dann ebenfalls profitieren.