Aichacher Nachrichten

Die NSU Morde und ihre Aufklärung

- (loi)

Hunderttau­sende Akten, über 400 Prozesstag­e und etliche parlamenta­rische Untersuchu­ngsausschü­sse: Die Aufklärung der Verbrechen des „Nationalso­zialistisc­hen Untergrund­s“(NSU) gestaltet sich extrem mühsam und höchst umstritten. Inzwischen steht der Prozess in München kurz vor der Urteilsver­kündung. Zwei Veranstalt­ungen in Augsburg gehen dieser Tage auf den NSU-Komplex ein.

In den Augsburger Reden stellt der Journalist Tanjev Schultz am heutigen Montag, 16. April, um 19.30 Uhr im Augustanas­aal die Frage: „Rechter Terror, staatliche­s Versagen und ein Mammut-Prozess – wie viel Aufklärung ist möglich?“Schultz, jetzt Professor an der Johannes-Gutenberg-Universitä­t Mainz, hat jahrelang über den NSU recherchie­rt und in der Süddeutsch­en Zeitung berichtet. (Lesen Sie hierzu ein Interview mit Tanjev Schulz auf Bayern)

Dokumentar­isches Theater „Die NSU-Monologe“der Bühne für Menschenre­chte und ein Podium veranstalt­et der Allgemeine Studierend­en-Ausschuss (AStA) der Uni Augsburg am Freitag, 20. April, um 19.30 Uhr im Mephisto Kino. Das Theater erzählt von Elif Kubasik und Adile Simsek und der Ermordung ihrer Ehemänner sowie von Ismail Yozgat und der Trauer um seinen ebenfalls getöteten Sohn. Im zweiten Teil des Abends wird der NSU und der Umgang der Behörden mit den Angehörige­n der Opfer von rassistisc­h motivierte­r Gewalt diskutiert. Eingeladen sind dazu Tahir Della (Initiative Schwarze Menschen in Deutschlan­d), Nadine Saeed (Initiative in Gedenken an Oury Jalloh) und Daniel Schmidt (Nürnberger Initiative „Das Schweigen durchbrech­en“). Eintritt frei.

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